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> DER WEISSE RAUSCH
Sportkomödie. Deutschland 1931
Alternativer Titel
Der weisse Rausch - Neue Wunder des Schneeschuhs
Regie Arnold Fanck
Drehbuch Arnold Fanck
Produktion Harry R. Sokal
Musik Paul Dessau
Kamera Richard Angst, Kurt Neubert, Hans Karl Gottschalk, Bruno Leubner
Schnitt Arnold Fanck
Darsteller Hannes Schneider, Leni Riefenstahl, Guzzi Lantschner, Walther
Riml
Länge 75 Min.
Kinostart 12.12.1931
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 15.9.09
© Bilder Film 101,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die junge Berlinerin Leni (Leni
Riefenstahl) will unbedingt am Skirennen im österreichischen Arlberg teilnehmen.
Pech nur, dass sie sich auf Skiern anstellt wie ein Trottel. Der Skilehrer
Hannes (Hannes Schneider) soll sie daher instruieren. Konkurrenz bekommt sie von
den Hamburger Zimmerleuten Tietje (Walter Riml) und Fietje (Gustav Lantschner),
die sich das Skifahren selbst beibringen - und damit für jede Menge Chaos
sorgen.
REVIEW
Der Unterschied ist schon frappant: Im selben
Jahr inszenierte Fritz Lang mit "M" den bis heute vielleicht besten deutschen
Film und setzte dabei den neu aufgekommenen Tonfilm absolut brillant ein. Hier
bei "Der weisse Rausch" wirken die Dialoge nachträglich eingefügt, von
authentischen Klängen keine Spur, Musik bricht harsch ab, Gespräche existieren
in einem Klang-Vakuum. Kurzum: Der Film wäre stumm wohl besser gewesen.
Das liegt aber nicht nur am holprigen Einsatz der neuen Tontechnik, sondern auch an den nervtötenden Nebendarstellern Walter Riml und Gustav Lantschner: Die Idee, zwei Hamburger in den Bergen zu haben, ist an sich witzig, doch wenn die quasseln wie die letzten Deppen, dann ernten sie eher Kopfschütteln als Lacher. Weitaus besser kommt Leni Riefenstahl weg. Als naives und untalentiertes Ski-Häschen ist sie eine Freude.
Es ist schon ein Augenöffner, die spätere Hitler-Propagandafilmerin hier in solch locker-leichter und amüsanter Manier zu sehen. Sie ist sicher nicht die grösste Komödiantin des damaligen Kinos, doch sie lässt alles mit sich machen. Und das zeichnet gute Komiker eben auch aus. Zudem ist sie bei Dr. Arnold Fanck in besten Händen: Der Bergfilmer Nummer eins weiss genau, welche Talente und welche Grenzen sie hat - und setzt beides bestens ein.
Fanck war es, der Leni 1926 mit Der heilige Berg in die Filmwelt einführte und in der Folge mit ihr mehrere Bergdramen drehte - darunter den Klassiker Die weisse Hölle vom Piz Palü. "Der weisse Rausch" ist jedoch anderes Kaliber: weniger Berg, mehr Comedy. Und im Zentrum steht das Skifahren. Fanck hatte schon 1920 und 1921 mit seinem Doppelpack "Das Wunder des Schneeschuhs" zwei Ski-Dokumentarfilme mit dem österreichischen Skipionier Hannes Schneider gedreht. Dies war der dritte Teil - jedoch nicht mehr dokumentarisch, sondern als Spielfilm.
Die Skiszenen sind jedoch weiterhin authentisches Material, oftmals wegen der Techniken aus heutiger Sicht unfreiwillig komisch, aber nichtsdestotrotz spektakulär. Wie die Kerle ohne Helme und Polster die Berge herunter rasseln, hat was. Dem Film fehlt zwar die Fanck-typische Mystik der Berge, doch die Alpenwelt (gedreht wurde in der Schweiz und am Arlberg) dient auch hier als pittoresker Background. Davor entfaltet sich eine simple, halbwegs unterhaltsame Story. Ja die Comedy ist albern und der Film Fancks schwächste Spielfilm-Arbeit. Aber einen starken Kuriositätscharakter weist das Werk allemal auf.
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EXTERNE REVIEWS
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