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Historienepos
Taiwan 2011
Alternative Titel Sàidékè balái; Warriors of the Rainbow; 賽德克·巴萊;
Warriors of the Rainbow - Part 1: The Flag of Sun & Warriors of the Rainbow -
Part 2: The Bridge of Rainbow
; 賽德克·巴萊 太陽旗" & 彩虹橋

Regie und Drehbuch Wei Te-Sheng
Produktion John Woo, Terence Chang, Jimmy Huang Chih-Ming
Darsteller Lin Ching-Tai, Umin Boya, Masanobu Ando, Bokeh Kosang, Soda Yoyu,
Vivian Hsu Chuan, Lo Mei-Ling, Sabu Kawahara, Landy Wen, Pawan Nawi, Yakau Kuhon

Länge 150 Min. (Kurzfassung), 276 Minuten (Zweiteiler)
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. ..

©  Text Marco, molodezhnaja 25.9.2012
©  Bilder Well Go, Screenshots molodezhnaja


STORY
1895 kommt Taiwan durch den
Shimonoseki-Vertrag unter japanische Kontrolle. Die neue Besatzungsmacht schickt umgehend Truppen auf die Insel. In den Bergen leisten einige Seediq-Stämme erbitterten Widerstand, so auch der Mahebu-Clan des Kriegers Mona Rudao (Da Ching). Doch all ihre Kämpfe sind letztendlich fruchtlos. Im Jahr 1930 ist Taiwan denn auch fest im Griff der Japaner und der in die Jahre gekommene Clanchef Mouna (Lin Ching-Tai) hat den Status Quo akzeptiert. Doch die ständigen Schikanen, die die Japaner über ihre zwei Seediq-Polizisten Hanaoka Ichiro (Bokeh Kosang) und Jiro (Soda Yoyu) ausüben, lassen den Unmut im Clan anschwellen. Es kommt noch schlimmer. Daher sucht Mouna Verbündete in anderen Clans und beginnt einen Aufstand. Der japanische Major General Kamada Yahiko (Sabu Kawahara) schlägt knallhart zurück.

 

REVIEW
Der Grosserfolg von Cape No. 7 ermöglichte es Regisseur Wei Te-Sheng, sein Traumprojekt zu verwirklichen: das viereinhalb Stunden lange Epos "Warriors of the Rainbow", bei dem Wei nicht nur eigenes Geld investierte, sondern auch auf Gelder vom Staat und Produzent John Woo zählen konnte. Entstanden ist ein nationalistisches Historien- und Schlachtendrama, das als teuerster Film Taiwans in die Geschichte eingeht. Für den internationalen Markt kürzte Wei sein Werk auf zweieinhalb Stunden herunter, und da die Langfassung vielerorts als zu ausufernd kritisiert wurde, bespreche ich hier nur die Kurzfassung.

Die erscheint wie ein Mix aus Apocalypto, "The Last of the Mohicans" und "Braveheart", inklusive der Gewalt jener Filme. Wei hält sich nämlich nicht zurück und zeigt Enthauptungen am Laufmeter. Am Anfang sorgt eine Jagd gleich dafür, dass wir auf die Gewalt eingestimmt werden, doch danach kommt erst einmal die lange Einführung im Jahr 1895 dran. In der Originalfassung dauert dies satte 40 Minuten und auch in der gestrafften Version ist es noch ziemlich lang. Erst mit dem Zusammenschluss der Stämme und dem Aufflammen der Gewalt findet "Warriors of the Rainbow" seinen Fokus und seine Dramaturgie.

Will heissen: Fortan steht der Krieg im Zentrum. Und da sind die Seediq, ein taiwanesisches Urvolk, dessen Name sich im Originaltitel Seediq Bale = wahre Männer widerspiegelt. Die Kerle schiessen und schlachten so lustvoll, dass es mit Sympathien der Zuschauer nicht weit her ist. Klar ist der Kampf ein Guter, denn in typisch nationalistischer Weise werden die Japaner primär als Bösewichter porträtiert, die es zu killen gilt (übrigens kann man dies zeitgenössisch auch anwenden als taiwanesischer Widerstandsfilm gegen chinesische Grossmachtsgelüste). Doch trotz gutem Vorsatz erscheinen die Seediq barbarisch.

Nicht nur hauen sie so viele Köpfe ab wie in kaum einem anderen Film, sie haben auch eine seltsame Vorstellung von effizienter Kriegsführung. Frauen haben in diesen Plänen nämlich keinen Platz, daher erhängen sich alle Frauen ganz freiwillig in einer erschreckenden Zeremonie, und nehmen die kleineren, also kampfunfähigen Kinder, gleich mit sich. Wieso nicht wenigstens die Frauen als Kanonenfutter in den Angriff einbinden? Wenn die Damen eh so willig aus dem Leben scheiden wollen, warum dann nicht wenigstens mit "Nutzen"?

All das macht die Seediq nicht sympathisch, was noch verstärkt wird durch das mimisch monotone Spiel des Laiendarstellers Lin Ching-Tai, der den alten Mouna verkörpert. Der Typ ist nicht charismatisch, als Führer seines Stammes sorgt er nicht für das Pathos, das ein Film dieser Art braucht. Auch die säbelrasselnden, mystisch verbrämten Erzähl-Monologe, die ihm oft zugerufen werden, steigern seine Figurenzeichnung nicht gerade ins Facettenreiche. Er bleibt blass. Seine Rebellion keine, mit der wir richtig mitfiebern könnten.

Mit all dem muss man leben, denn wer wegen der offensichtlichen Mankos (Überlänge, Hauptdarsteller, langsame Startphase, Nationalismus, verkrampfte Humorlosigkeit) auf den Film verzichtet, dem entgeht was: Die Bilder sind oft satt mit Natur, die Schauwerte sind eindrücklich, manche Nebendarsteller höchst engagiert. Die Gewalt sorgt für einige heftige Szenen, die Kampfchoreografie lässt staunen und gegen Ende wird das Ganze auch richtig fesselnd. "Warriors of the Rainbow" macht es einem negativ eingestellten Kritiker leicht, ihn zu zerpflücken, doch man hat den grösseren Gewinn davon, dieses Epos einfach auf sich wirken zu lassen. Und dann und wann zu staunen.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Seediq & Japanisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
amazon.com (Liefert aus USA)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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