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2006
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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Vivah: Mein Herz bleibt dir treu
Regie
Sooraj R. Barjatya
Drehbuch Sooraj R. Barjatya
Produktion Kamal Kumar Barjatya, Rajkumar Barjatya, Ajit Kumar Barjatya
Songs Ravindra Jain
Kamera Harish Joshi
Choreografie Jay Borade
Darsteller
Shahid Kapoor,
Amrita Rao,
Anupam Kher, Alok Nath, Seema Biswas,
Samir Soni,
Lata Sabharwal, Manoj Joshi, Amrutha Prakash, Dinesh Lamba,
Mohnish Bahl,
Yusuf Hussain
Länge 159 Min.
Kinostart 10.11.2006
Box office classification Superhit
Molodezhnaja Altersempfehlung o.A.
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | .. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 12.11.06
© Bilder Rajshri / Adlabs,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Krishnakant (Alok Nath) ist ein angesehener Einwohner von Madhupur. Sein ganzer
Stolz sind seine Töchter: Chhoti (Amrita
Prakash) und Poonam (Amrita Rao). Krishnakant nennt Poonam liebevoll "Bitto" und
liebt sie noch etwas besser als Chhoti, als Ausgleich dafür, dass seine Ehefrau
Rama (Seema Biswas) das Mädchen nicht mag. Poonam ist nämlich die Tochter von
Krishnakants verstorbenem Bruder und hübscher als Chhoti. Als eines Tages der
Familienfreund Bhagat (Manoj Joshi) zu Besuch kommt, ist er derart betört von
Poonams Schön- und Liebenswertigkeit, dass er ihr einen Mann finden will. Er hat
bereits einen properen Jüngling im Auge: Prem (Shahid Kapoor), Sohn des
Industriellen Harishchandra (Anupam Kher) aus Delhi. Gleich beim ersten Treffen
sind die jungen Leute einverstanden, den Bund fürs Leben zu schliessen. Die
Hochzeit soll in sechs Monaten steigen, doch um sie zu finanzieren stürt sich
Krishnakant in Unkosten. Sogar auf sein Ferienhaus in Som Sarovar muss er eine
Hypothek aufnehmen.
REVIEW
Mit seinem letzten, deutlich zu stark
gescholtenen Film Main Prem Ki Diwani Hoon
erlitt Sooraj R. Barjatya kommerziellen Schiffbruch. Der Meister der
Hochzeit-und-sonst-nichts-Familienfilme machte deshalb einen Schritt zurück und
knüpfte mit seinem aktuellen Film "Vivah" wieder an seine ersten drei Erfolge
an: Maine Pyar Kiya, den All-Time-Blockbuster
Hum Aapke Hain Koun und
Hum Saath-Saath Hain. Ein Bisschen Modernität ist
drin, was sich etwa in Handys und Emails zeigt - doch die Botschaft ist
konservativ, die Präsentation keusch bis zum Gehtnichtmehr. Keiner macht das
aber derart gefällig wie Barjatya. Wie er etwa die Schüchternheit der beiden
jungen Leute einfängt und ihre ersten, behutsamen Annäherungen interpretiert,
ist erfrischend. Das ist eine Welt, in der das Trinken aus demselben Gefäss und
eine Berührung der Hände die höchsten Gefühle darstellen können. Obwohl ich
alles andere als ein Freund solcher keuscher Lebensart bin, bewundere ich, wie
konsequent Barjatya sie umsetzt.
Elementar dabei ist, dass die Akteure harmonieren, sonst gehen einem deren flüchtige Blicke und schüchtern geflüsterte Wortwechsel schnell auf den Wecker. Und obwohl Barjatya diesmal nicht auf seinen Star Salman Khan zurückgreifen kann, hat er brauchbaren Ersatz gefunden. Jungstar Shahid Kapoor passt blendend in die boy-next-door-Rolle und auch wenn er nicht auf Salmans Level spielt und ihm echte Leinwandpräsenz noch abgeht, so ist er doch ein Kerl zum drücken. Dasselbe gilt für seine Dauerpartnerin Amrita Rao, die seit dem gemeinsamen Erfolg in Ishq Vishk immer wieder in seine Arme zurückkehrt. Die zierliche, hübsche Jungschauspielerin verkörpert das fragile Wesen von Poonam perfekt, trotz zähen Dialogen und teilweise anstrengendem "ich will es der ganzen Welt recht machen"-Atitüde.
Man kann darin eine Wertvorstellung entdecken, welche die Frau lediglich als das beschützenswerte, unterwürfige Wesen sieht, das den Haushalt schmeisst und dazu da ist, dem Vater und später dem Ehemann zu dienen - damit will der Film einen hochtraditionellen Teil der indischen Bevölkerung ansprechen und liegt quer in der heutigen Zeit. Bei Barjatya ist die Gesellschaft eher ein abstrahierter Märchenhintergrund: Er zeigt die Kleinstädter als nobel, die Industriellen als gütig, die Menschen als fromm und wertverbunden. Das spiegelt sich schon in der Akzeptanz der arrangierten Heirat wider. Es ist eigentlich nur schwer zu glauben, dass zwei junge Menschen wie Poonam und Prem ohne ein Wort des Widerspruchs ihre Einwilligung dazu geben, sich verkuppeln zu lassen, doch akzeptiert hat man es dank Barjatyas geradliniger Inszenierung bald.
Bei dieser Geradlinigkeit liegen aber auch Schwachpunkte des Films: Er ist mit wenig visuellem Flair inszeniert, die Songs liegen unter Barjatya-Schnitt und die Story birgt kaum Überraschungen. Der für zwei Stunden einzige Handlungs-Störfaktor ist die Ersatzmutter Rama, ansonsten verläuft alles ohne Probleme in vorgegebenen Bahnen. Barjatya gaukelt dem Zuschauer hier zwar nichts vor, denn sein Film soll nichts anderes, als die Ehe ehren und die Zeit zwischen Verlobung und Eheschliessung zelebrieren - doch es ist schon arg wenig Material für einen Film von 2 Stunden und 40 Minuten. Das war schon immer Barjatyas Hauptproblem: Wenig Material endlos breit gewalzt - doch wenn es klick macht, vor allem via Stars und Musik, geniesst man diese Zeit eben nichtsdestotrotz. "Vivah" ist oft nahe an der Grenze zum Verpuffen, was Barjatyas zähem Hum Saath-Saath Hain passiert ist, aber er bleibt leicht und charmant genug, um weitgehend bei Laune zu halten. Und 40 Minuten vor Ende nimmt die Handlung eine dramatische Wende, die so etwas wie Spannung aufkommen lässt und für Emotionen sorgt. Der Trick ist manipulativ, doch ich war froh über einen Taktwechsel.
Obwohl Shahid und Amrita stets im Mittelpunkt stehen, stehlen ihnen die anderen Akteure oft die Show. Alok Nath etwa verkörpert die Güte in Person derart schön, dass man ihn einfach liebt. Auch Anupam Kher macht aus der anspruchslosen Vaterrolle mehr, als das Skript vorgibt. Seema Biswas ist als böse Ersatzmutter etwas unterfordert, liefert aber starke Unterstützung, Amrita Prakash überzeugt as lebensfrohe, aber weniger beliebte "Schwester" von Poonam und Lata Sabharwal als Shahids Schwägerin ist klasse. Für Mohnish Bahl reichts noch zu einem späten Gastauftritt. Sie machen das Ganze menschlich und für Fans des Barjatya-Kinos sehenswert. Bei mir reichts haarscharf nicht für 3 Sterne. Die Darsteller, der dramatische Schlussakt, die leise Annäherung, der Song "Hamari Shaadi Mein" und die routinierte Machart sind zwar Pluspunkte. Abzüge gibts aber für das konservativ infizierte Gesellschafts-Idealbild, die Überlänge und die Zelebrierung der Macht des Geldes: Da Mammon im Spiel ist, scheint jedes Problem lösbar, weshalb selbst das im Prinzip mutige Ende entschärft wird. Die harte Entscheidung wird abgemildert, da das Geld die Missstände beinahe gerade biegt. Trotzdem: Wer den Film wegen Prem und Shaadi (Liebe und Heirat) anschaut, kommt allemal auf seine Kosten.
MEINE DVD
Adlabs (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen, arabischen und hebräischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Farblich gut, Bild mit
Nachzieheffekten bei bewegten Szenen)
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(Liefert aus D)
EXTERNE REVIEWS
imdb
indiafm.com (3/5)
Rediff.com
(0/5)
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