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Drama
Südkorea 2009
Alternative Titel Chaesikjuuija;
채식주의자

Regie Lim Woo-seong
Darsteller
Chae Min-seo, Kim Hyun-sung, Kim Ui-jin, Kim Yeo-jin, Yun Ji-hye

Zuschauer 3200
Länge
113 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 8.7.10
©  Bilder Blue Tree, Screenshots molodezhnaja


STORY
Yeong-hye (Chae Min-seo) wird von Visionen geplagt, die sie an ein Trauma aus ihrer Kindheit erinnern. Die Folge dessen: Die junge Frau weigert sich, Fleisch zu essen. Sie geht sogar soweit, dass sie ihrem Ehemann verbietet, Fleisch, Eier und Milch im Kühlschrank zu haben. Es kommt zum Streit. Auch Yeong-hyes Familie reagiert irritiert. Der einzige, der versucht, sie zu verstehen, ist Min-ho (Kim Hyun-sung), der Ehemann ihrer Schwester (Kim Yeo-jin). Bald ist er sogar derart von der abgemagerten Yeong-hye fasziniert, dass er sie zum neuen Modell für sein Bodypainting kürt. Sie findet dadurch kurzzeitige Heilung - und er neue Inspiration. Aber auch Lust.

 

REVIEW
Das Faszinierende an "Vegetarian" ist seine Körperlichkeit. Das Ablehnen von Fleisch, das Runterhungern des Frauenkörpers, das Bemalen der Bodies, die sinnliche Vereinigung der farbigen Leiber. Regiedebütant Lim Woo-seong hätte damit durchaus den Weg von anderen Körperfetischisten gehen können, der Japaner Shinya Tsukamoto fällt einem spontan ein, doch stattdessen abstrahiert er sein Material lieber und führt es in den Kunstfilm über. Schade, denn dadurch geht ein Teil des Reizes verloren. Doch der Mix aus Psychodrama und Fleischstudie, basierend auf der Kurzgeschichte "Mongolian Spot" von Han Gang, fasziniert dennoch weitgehend.

Zentral ist dabei Schauspielerin Chae Min-seo (Wig), die den Ekel vor Fleisch genauso deutlich rüberbringen muss wie später den Zerfall ihres Körpers. Erstes macht sie durch nahezu psychotisches Verhalten, während das Abmagern durch strikte Diät zustande kam. Die bereits schlanke Aktrice verlor 8 Kilo und sieht tatsächlich sehr knochig aus. Erst durch das Bemalen scheint sie neue Energie zu sammeln, das Berühren der ebenfalls bemalten Co-Stars Park Sang-yeon und Kim Hyun-sung in ausgedehnten intimen Passagen gehört daher zu den sinnlichsten und "gesundesten" Momenten in einem Film, in dem Menschen sowohl Körper als auch Geist eher kränkelnd präsentieren.

Schade ist die Motivation hinter allem etwas dünn. Das Kindheitstrauma ist zwar heftig, aber ihm fehlt es am tiefgreifenden Schockmoment, um Jahre später "klick" zu machen. Die darauf folgende Wandlung zum radikalen Veganer (der Titel ist eigentlich nur halb korrekt) wirkt daher forciert - zwingend zwar für das Drehbuch, aber aus der Handlung etwas konstruiert. Und in dem Stil gehts weiter. Zwischenmenschliches, Psychologisches, Künstlerisches, alles wirkt eine Spur zu filmisch, zu wenig realistisch. Und dieses abgehobene Feeling sorgt für eine wachsende Distanz zu den Figuren.

Dies mindert indes kaum die Leistung der Akteure - primär jene von Chae Min-seo, die sich hier mutig entblösst, körperlich wie seelisch. Kim Hyun-sung (Puzzle) ist etwas blasser, aber allemal überzeugend, und Kim Yeo-jin (Wedding Dress) ist als still leidende Schwester der vielleicht "normalste" Charakter im ganzen Film. Da "Vegetarian" nicht nur überzeugend gespielt ist, sondern auch visuell überzeugt und inhaltlich ein paar kecke Ideen präsentiert, lohnt er das Anschauen. Ich persönlich hätte wohl lieber eine fleischigere Tsukamoto-Version des Stoffes gesehen, aber auch die Lim-Woo-seung-Interpretation taugt was. Ein gelungenes Debüt.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com
Hancinema

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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