The Wig / Scary Hair (Südkorea, 2005)

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Horrorfilm
Südkorea 2005
Alternative Titel Scary Hair; Gabal; 가발

Regie Shin-yeon Won
Drehbuch Hyun-jung Do
Produktion Suh-youl Lee, Yung-dae Kim
Darsteller Min-seo Chae, Seon Yu, Su Moon, Hyon-Jin Sa

Zuschauer 367'778
Länge 102 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Su-hyeon (Min-seo Chae) leidet an Krebs und wird nicht mehr lange leben. Durch die Chemotherapie sind ihr alle Haare ausgefallen. Ihre ältere Schwester Ji-hyeon (Seon Yu) kauft ihr darum eine Perücke. Dadurch soll sie neues Selbstvertrauen gewinnen. Tatsächlich wandelt sich Su-hyeon zu einer ganz anderen Frau, die nicht einmal davor Halt macht, Ji-hyeons Freund Ki-seok anzumachen. Bald darauf verliert Ji-hyeon bei einem Unfall ihre Stimmbänder. Der Auftakt zu einer Reihe unheimlicher Ereignisse in ihrem Umfeld.

REVIEW
Mit dem Titel "The Wig", oder noch besser dem Alternativtitel "Scary Hair", böte sich eine Parodie auf all die asiatischen Horrorfilme an, in denen eine langhaarige Geisterdamen nichts ahnende Zeitgenossen erschrecken. Doch von einer Parodie ist "The Wig" weit entfernt, er ist vielmehr unfreiwillig komisch - vor allem beim lang gezogenen Schluss, den man ohne Grinsen nicht hinnehmen kann. Aber erst einmal der Reihe nach: Wie so viele Gruselfilme aus Korea in den letzten Monaten ist auch das Regiedebüt von Shin-yeon Won edel gefilmt, so edel sogar, dass man manchmal aus dem Staunen kaum heraus kommt. Es gibt ein paar bezaubernde Einstellungen, einige hochinteressante Kamerawinkel und einfach eine stimmige Atmosphäre. Dazu ein paar heftige Blutspritzer. Doch leider ist nicht ein innovativer Knochen an diesem stereotypen Genre-Gerüst.

Die Ausgangslage ist so abgehalftert, dass beinahe jede Entwicklung vorausgesehen werden kann. Won scheint sich dessen bewusst zu sein und reichert den Film mit vermeintlich interessanten Handlungszusätzen wie Rückblenden in die Kindheit der Schwestern an. Doch trotz diesen Bemühungen, die Figuren emotional anzupacken, bleiben sie einem fremd, ihre Schicksale lassen kalt. Das ist umso bedauerlicher, da die Schauspielerinnen Min-seo Chae (Champion) und Seon Yu (The Uninvited) gute Arbeit leisten. Ihre halbbatzig aufgebauten Charaktere sind jedoch derart undankbar, dass sie den Film nicht retten können. Immerhin gelingt es ihnen, über weite Strecken die Illusion aufrecht zu erhalten, der Film führe irgendwo hin.

Tut er nicht. Die Auflösung steckt nicht nur voller Klischees, sie ist an manchen Stellen auch schlicht und einfach unverständlich. Die Motivationen der Protagonisten sind viel zu diffus und es fehlt an einer Art Ermittlung, die zu diesem Ende hinführt. Su-hyeon hätte der ganzen Sache in einem spannend aufgezogenen Spurensuchen nachgehen sollen, stattdessen stehen wir plötzlich vor ein paar vollendeten, lächerlichen und seltsam banalen Tatsachen. Ab dann wirds eben nur noch albern. Tötet die Perücke! Sie ist besessen! Das ist unfreiwillige Komik in Bestform.

Die buchstäblich an den Haaren herbeigezogene Geschichte wäre ja noch verdaubar, wenn Shin-yeon Won nicht jedes Klischee auftauen würde, das das Genre zu bieten hat - selbst der Katze-springt-aus-dem-Schrank-Moment ist dabei. Worin besteht der Reiz, einen Film zu machen, der ohne Inspiration alte Inhalte aufwärmt? Der drehbuchtechnisch nicht durchdacht ist? Der so schwach geschnitten ist, dass man an manchen Orten einfach nicht mehr draus kommt? Ich sehe nur einen: Geld. Auf den Asia-Horrorzug aufspringen. Dabei ist für mich dieser Boom längst implodiert und unter der Masse schlechter Kopien von Kopien von Kopien am dahinserbeln. Ich sehne mich nach neuen Ideen, neuen Impulsen. Nach unheimlichen Filmen, nach Rätseln, nach Mysterien und Gänsehaut. All dies ist in "The Wig" nicht zu finden - aber dank ungemein attraktiver Bildsprache, starkem Schauspiel und dem Ansatz von tragischem Horror lässt man sich immerhin gerne darüber hinwegtrösten.

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 und DTS mit englischen und koreanischen Untertiteln.

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