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Historiendrama. Indien. Malayalam
Alternative Titel
Urumi: The Warriors Who Wanted to Kill Vasco Da Gama;
ഉറുമി

Regie Santosh Sivan
Drehbuch Shanker Ramakrishnan
Produktion Santosh Sivan, Shaji Nadesan, Prithviraj Skumaran
Songs Deepak Dev
Kamera Santosh Sivan
Choreografie Ahmed Khan, Madhu Gopinath, Yakkom Saji, Ullas Mohan
Darsteller Prithviraj Skumaran, Prabhu, Deva, Genelia D'Souza, Nithya Menon, Jagathy Sreekumar,
Alexx O'Nell, Robin Pratt, Amol Gupte, Jagathy Sreekumar, Nithya Menon, Vidya Balan, Arya, Tabu
Länge 172 Min.

Kinostart 19.8.2011
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 25.11.2011
©  Bilder MoserBaer, Screenshots molodezhnaja


STORY
1498 brach der Portugiese Vasco da Gama auf, um einen Seeweg um Afrika herum nach Indien zu suchen. Er landete in Kerala, wo er aber keine Handelsbeziehungen aufbauen konnte. Vier Jahre später kehrte er mit Kriegsschiffen zurück und überfiel eine Gruppe Pilger. Das war der Auftakt für eine Schreckensherrschaft mit da Gama als Vizekönig. Der junge Krieger
Chirakkal Kelu Naynar (Prithviraj), dessen Vater (Arya) da Gama zum Opfer fiel, will die Eindringlinge mit seiner golden Urumi aus dem Land jagen. Hilfe bekommt er unter anderem von seinem moslemischen Freund Vavvali (Prabhu Deva) und der Krieger-Prinzessin Ayesha (Genelia).

 

REVIEW
Historisch inkorrekt? Wen juckts. Der im südindischen Kerala entstandene "Urumi" präsentiert sich zwar im Kleid eines Historienfilms und bettet die Story in ein paar überlieferte Fakten - erzählt aber eine mythologisch überzeichnete Heldengeschichte, die geradesogut in Mittelerde spielen könnte. Das fängt schon damit an, dass die Portugiesen hier derart diabolisch gezeichnet werden, dass man sie nicht mehr wirklich ernst nehmen kann. Das Massaker an den Pilgern ist verbürgt, und es war grausam. Aber so wie Santosh Sivan es darstellt (und die Szenen danach) sind die Europäer eher klassische Filmbösewichter, weniger historische Charaktere.

Und dieses Prinzip zieht sich durch den ganzen Film, nicht zuletzt bei den Hauptfiguren. Die sind nämlich in etlichen Fällen fiktiv. Das gibt Sivan und seinem Autor die Möglichkeit, mehrere Heldenfiguren zu erschaffen, etliche Konflikte und Romanzen. Kurz: Er kann die ganze Palette abdecken und seinen cineastischen Künsten freien Lauf lassen. Entstanden ist ein überlanges, etwas repetitives und nicht immer gelungenes Epos, das aber visuell Punkte holt, einige kraftvolle Szenen vorweisen kann und technisch sowieso überzeugt. Primär gilt das schon mal für die Optik, keine Überraschung, wenn der erprobte Kameramann Sivan Regie führt.

Er setzt auf sattes Grün und feuchtes Braun, die Farbtöne Keralas bilden den Hintergrund für die Ereignisse. Oft geht er aber auch nahe ran an die Akteure, zeigt ihre Schweissperlen, ihre Haut, ihre Augen. Am meisten fokussiert die Kamera dabei freilich den Co-Produzenten und Hauptdarsteller Prithviraj (Raavanan). Der strich viel Lob für seine Darbietung ein, mir ist er etwas zu ernst, zu wenig emotional. Zwar tut er so, als bewege ihn etwas, aber man fühlt ihn nicht richtig, vielleicht deswegen, weil zu viel in seinem Schauspiel Pathos und Macho ist. Genelia ist als adrette Amazone etwas besser. Und es gibt sauberen Support sowie einige kleine Schmankerl mit Gastauftritten wie jenem von Tabu und Vidya Balan. Letztere glänzt mit einem traditionellen, aber modernisierten Mohiniattam-Tanz.

Durchaus ein solides Ensemble, keine Frage. Das ähnliche Fazit lässt sich auf die Lieder anwenden, die meistens gut funktionieren und den Mix aus Pop, Elektro und klassischen Klängen bestens treffen. Auf jeden Fall besser als die mühsame Hintergrundmusik, die unnötig laut ist - und sich erst noch grosszügig bei anderen Filmen bedient: mal "Pirates of the Caribbean", mal "Hero", mal "Gladiator". Es kommt zwar immer in indischen Filmen vor, dass beim Soundtrack geklaut wird, doch bei Sivan hätte ich gehofft, wird man davon verschont.

Und damit bleibt noch das Wichtigste: die Geschichte. Dass "Urumi" Fakt und Fiktion mischt, ist reizvoll und bietet eine ansprechende Grundlage. Auch der Kampf der Imperialisten gegen die heroischen Einheimischen birgt Dramatik, dass kennen wir aus anderen indischen Filmen dieses Schlages. Doch weil die Figuren so grob gezeichnet sind, kommen echte Emotionen nie auf. Und weil zwischen den Actionszenen oft unendlich lange gelabert wird, schleichen sich Längen ein. Eine Stunde hätte man fast schon wegschneiden können, zumal manche Nebenhandlungen eh für die Katz sind. Und die Rahmenhandlung sowieso, weil sie stilistisch sich so stark abgrenzt. Und nicht packt.

Seinen gravierenden Schwächen um Rahmenhandlung, Hintergrundmusik und nationalistischem Pathos zum Trotz ist "Urumi" sicher ein sehenswertes Werk. Auf Santosh Sivan als Ästhet ist Verlass und einige der historischen Aspekte sind spannend. Auch kann man sich bei den guten Liedern ganz der Melodie des Films hingeben und in diese Welt eintauchen. Eine faszinierende Welt aus Schönheit und Gewalt, Heldentum und Niedertracht. Der Stoff aus dem grosse Epen sind. Und auch wenn Sivan nicht der ganz grosse Coup gelang, so ist "Urumi" doch immerzu die geopferte Zeit wert.

 

MEINE DVD
Moserbaer (Indien), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Malayalam 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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