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> THE TWILIGHT SAGA: ECLIPSE

 


 

Fantasyromanze. USA 2010
Alternative Titel Eclipse - Bis(s) zum Abendrot; Twilight 3

Regie David Slade
Drehbuch Melissa Rosenberg nach dem Roman von Stephenie Meyer
Produktion Wyck Godfrey, Greg Mooradian, Karen Rosenfelt
Musik Howard Shore
Kamera Javier Aguirresarobe
Schnitt Art Jones
Darsteller Kristen Stewart, Robert Pattinson Taylor Lautner, Ashley Greene,
Jackson Rathbone, Bryce Dallas Howard, Billy Burke, Nikki Reed, Dakota Fanning,
Xavier Samuel, Kellan Lutz, Peter Facinelli, Anna Kendrick, Elizabeth Reaser, Jodelle Ferland
Länge 123 Min.

Kinostart (CH) 15.7.2010
Kinostart (US) 30.6.2010

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 12.7.10
©  Bilder Summit, Screenshots molodezhnaja


STORY
Während im Städtchen Forks der Vampir Edward (Robert Pattinson) weiter versucht, seine Bella (Kristen Stewart) zu einer Hochzeit zu überreden, wütet im nahen Seattle anscheinend ein Serienkiller. Edwards "Vater" Carlisle Cullen (Peter Facinelli) und Hellseherin Alice (Ashley Greene) wissen jedeoch, dass in Wahrheit ein ihnen unbekannter Vampir eine Armee rekrutiert. Sie vermuten Victoria (Bryce Dallas Howard) als Drahtzieherin und glauben, dass es bald zu einer grossen Schlacht kommt. Das Ziel der rebellischen Vampire: Bella. Die will zwar selbst bald ein Blutsauger werden, um auf ewig mit Edward zusammenzusein, doch ihr Tod soll Victorias Rache für den Verlust ihres Liebsten durch den Cullen-Clan sein. Um die Vampire zu stoppen, müssen die Cullens mit dem Werwolfsrudel von Forks zusammenarbeiten - und damit auch mit Bellas bestem Freund Jakob Black (Taylor Lautner), der weiterhin versucht, sie von Edward wegzulotsen.

 

REVIEW
Allen positiven Kritiken zum Trotz "Eclipse" ist eigentlich nur mehr vom Selben - Hin und Her, Schwelg und Saug, Jammern und Leiden. Zwei Stunden lang Teeniekitsch mit einer Heldin zum Davonlaufen. Aber dank David Slade am Ruder ist die Folge die bisher männlichste und beste. Die Aussage tut mir ein bisschen weh, denn eigentlich mag ich den Frauen und Mädchen "ihre" Reihe gönnen. Die Teenie-Jungs haben schliesslich Knallbumbäng bis zum Abwinken, also warum sollen nicht die Mädels was ganz für sich haben?

Doch es ist tatsächlich so: Was dieser Reihe gefehlt hat, ist das Testosteron. Und David Slade, der zuvor den krassen "Hard Candy" und den blutigen "30 Days of Night" gedreht hat, bringt genau das mit. Dabei vergisst er aber all das, was die Serie so beliebt gemacht hat, keineswegs, sondern vereint beide Aspekte unter einem gefälligen Hut. So richtig gut wird das Ganze dadurch noch nicht, aber es geht leichter runter. Kein elendes Todesgeschwelge mehr wie in "New Moon", kein elendes Bleichgesichtergeflirte wie in "Twilight". Diesmal kriegt Bella eine gesunde Haut und Sonne. Und selbst Edward hat etwas mehr Farbe.

Dabei beginnt "Eclipse" noch so grauenvoll, wie die Vorgänger angedeutet haben: Mit der lebenden Leiche und der Möchtegern-Untoten im idyllischen Blumenfeld. Sie schmusen. Und reden. Leider! Denn was aus ihren Mündern kommt, das lässt einem den Atem stocken. Irgend ein unsinniges und gequältes Gebrabbel von wegen wer warum heiraten will. Und wann die liebste Bella endlich totgebissen wird, damit sie ein Leben lang denselben Langweiler lieben kann. Man betet, die Szene möge enden. Und sobald sie es tut, gehts konstant aufwärts.

Was Slade recht gut hinbekommt, ist das Liebesdreieck, herrlich zu sehen in der Zelt-Szene später im Film. Die hat den grossen Vorteil, dass Bella ihre Klappe hält und die beiden Männer (ganz Chauvinisten - wie war das mit Mädchenreihe?) die Beute unter sich aufteilen. Wenn du nicht, dann ich. Oder so ähnlich. Dabei gibts ein paar schön doppeldeutige Dialoge wie Jacobs "Du weisst, dass ich heisser bin als du", worauf er die schlotternde Bella wärmen darf - Leichen-Eddie hat ja schliesslich nur eisige Raumtemperatur. Die Dynamik wird da auf den Punkt gebracht, in einer knackigen Sequenz. Leider wird das Ganze dann gebetsmühlenartig wiederholt, aber dazu später.

Erst noch ein kleines Lob an die Dialoge: Klein, weil es gerade mal zwei weitere Sequenzen betrifft. In der einen erblicken wir Jacob mal wieder seine Heldenbrust erblössend, der Stolz des männlichen Geschlechts, worauf Sir Edward nur neidvoll meint "doesn’t he own a shirt?". Treffer. Kurz. Witzig. Menschlich! Ein andermal diskutieren Bella und der Papa über Verhütung, und irgendwie klingt das alles unendlich viel natürlicher, als wenn Bella ihr Liebesgeschwurbel über Edward ergiesst. Die Szene endet bravourös locker, witzig, echt. Menschlich.

Nahezu alle anderen Dialoge sind Totgeburten. Jede Idee wird ausgesprochen und erklärt. Und nochmals. Und nochmals. Das ist vor allem Bella anzulasten, die, man kann es nicht anders sagen, abermals eine Landplage ist. Wie dieses langweilige und manipulative Geschöpf die Welt um sich herum zum Narren hält, ist unglaublich. Obwohl ihre Entscheidung ja längst gefallen ist (soll sie endlich verrecken und mit Eddie 2000 Jahre Ehe-Tristesse erleben please!) spielt sie rum wie besoffen. "Küss mich Jacob" gehört dabei zu den schockierendsten Cock-Tease-Momenten der Filmgeschichte. Man kann es ihr nicht ganz verübeln, schliesslich juckt es ihr in den Lenden und Mr. Ed will einfach nicht den Hengst spielen - aber ist das alleine Entschuldigung für Bellas Bitch-Gehabe? Wohl kaum.

Ausserdem bin ich noch immer der Überzeugung, sie sei einfach nur dumm wie Stroh, wenn sie das Leben, die Wärme, die Energie und die Aufopferung von Wolfi-Boy Jacob der sterilen Leichenstarre von Edward opfert. Ich spüre in Teil 3 keine Liebe mehr zwischen den beiden - also keinen Grund, sich zu opfern. Bella hat aber trotzdem einen: Sie meint am Ende mal, sie wisse eben, dass sie nicht normal sei, und sich nur in Edwards Welt wohl fühle. Nicht normal? Bella, Baby, das nennt sich Pubertät - wir alle machen sie durch! Nur will nicht jeder von uns sich den Arm aufschlitzen, die Welt beweinen und von einem Vampir totgesaugt werden. Du bist normal. Nur eine grässliche Drama-Queen!

Edward kommt in "Eclipse" wieder etwas besser weg als in "New Moon". Robert Pattinson spielt ihn noch immer gelangweilt, aber nicht mehr so leblos. Taylor Lautner geht das ganze lockerer an, man hat manchmal das Gefühl, er wisse um den Parodie-Gehalt des Stoffes, zudem strahlt er einfach mehr Leben aus. Und die drei sind untereinander besser eingespielt als in den Vorgängern. Grosser Gewinner ist jedoch Jackson Rathbone, dessen Jasper diesmal deutlich mehr zu tun kriegt. Menschlichster Faktor im Cast ist einmal mehr Billy Burke als Papa, Ashley Greene ist süss als Alice, die älteren Indianer sind sehr gut, die jüngeren ähneln einmal mehr dem Gay-Bauernkalender. Und Bryce Dallas Howard gibt als Neubesetzung überzeugend die rothaarige Vampirhexe.

Eine Qualitätssteigerung durchs Casting-Band, trotz weitgehend dröger Dialoge. Eine Steigerung gibts auch bei der Inszenierung, die ist etwas düsterer, rasanter. Schade ist das grosse Vampir-Armee vs. Forks-Zusammenschluss nicht halb so spektakulär, wie man es sich wünschen würde (und die Wolf-Tricks sind immer noch wenig wert), aber die Zuspitzung sorgt für mehr Spannung als der Volturi-Mummenschanz in "New Moon". Dazu solide Bilder, solide Musik, solider Schnitt - wenn auch etwas holpriger Szenenfluss. Und fertig ist ein durchwegs solide inszenierter Film. Nein, damit holt man sich keine Preise, hievt aber eine noch immer amateurhafte Reihe so langsam Richtung Hollywood-Niveau.

Am Ende gibts meinerseits knappe drei Sterne. Wirklich knapp. Aber ich möchte damit hervorheben, wie viel besser ich mich hier unterhalten habe - und mir nicht annähernd so oft an den Kopf geschlagen habe, wie beim Vorgänger. Die Versuchung war da, nahezu jedes Mal, wenn Bella mit ihrer Ablöscher-Visage etwas gebrummelt hat. Oder wenn Edward kurz vor dem Einschlafen mal wieder dieselben Phrasen runterleiert. Doch das Übelste an "Eclipse" bleibt das Hin- und Her. Klar kann man verwirrt sein, das passiert auch Erwachsenen; klar kann man zwei Männer lieben - aber diese olle Pute weiss ja schon lange, dass sie sich aussaugen lassen will, trotzdem lässt sie die halbe Sagenwelt von Forks für sie kämpfen und spielt mit der Potenz eines Jünglings und der Nekrophilen-Liebe ihres Schatzileins.

"Mädel, du kannst nicht alles haben" lernen wir daraus. Also entscheid dich - du machst eh das Falsche. Hoff nur nicht, dass wir dich danach bemitleiden. "Twilight" hat zwei fundamentale Probleme, das ist eigentlich seit Folge eins klar - und das grösste ist Bella. Ein selbstbemitleidendes Geschöpf mit der Intelligenz einer Eintagsfliege, die trotzdem glaubt, die ganze Welt drehe sich um sie. Das zweite Problem? In den Filmen tut sie das auch. Die Welt dreht sich um einen Jammerlappen und redet den leicht beeinflussbaren Mädchen im Publikum ein, es sei anders geil, dauerdepro zu sein, sich in Glitzerzombies zu verlieben und den Tag lang zu lamentieren, statt sich in den Arsch zu kneifen und für etwas geradezustehen. Fünf Filme lang unentschlossenes Geplänkel - da hofft man nur, sie möge endlich ein Blutsauger werden, damit Jacob sie pfählen kann. Freud'sche Doppeldeutung inbegriffen.

Die Twilight-Reihe:

Twilight (2008) * * ½
The Twilight Saga: New Moon (2009) * *
The Twilight Saga: Eclipse (2010) * * *
The Twilight Saga: Breaking Dawn - Part 1 (2011) * *
The Twilight Saga: Breaking Dawn - Part 2 (2012) * * ½

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com


 

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