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Erotikdrama
Südkorea 2001
Alternative Titel
Seumusal; 20
Regie
Jeong-gyun Shin
Drehbuch Dong-yun Yu
Darsteller Ha-na Lee, Jin-won Seo, Yeong-woong Chae, Hwan-ji Lee
Zuschauer
-
Länge 94 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
© Text Marco,
molodezhnaja 11.10.06
© Bilder Winson Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Als Schülerin lässt sich Myeong-ju Woo (Ha-na Lee) von einem Biker entjungfern
und führt fortan ein Leben voller Sex und williger Männer. Der junge Seon-ho
(Yeong-woong Chae) verspricht ihr, sie zum Filmstar zu machen, dreht aber nur
Pornos mit ihr. Sie wird schwanger und treibt ab. Von zu Hause brennt sie durch,
als ihre Mutter sie beim Dreh einer Sexszene erwischt. Mit 20 begegnet sie dem
älteren Dong-woo (Jin-won Seo), der wegen seines kleinen Penis' unter Komplexen
leidet. Er glaubt, Myeong-ju sei eine Jungfrau und könne die Grösse seines
besten Stücks noch nicht werten, und macht sich über sie her. Myeong-ju lässt es
sich gefallen, um Glauben, endlich einen Mann gefunden zu haben, der sie liebt.
REVIEW
In den 80ern machten liberalere Zensurvorschriften einen
Aufbruch des erotischen koreanischen Kinos möglich. Eine zweite, explizitere
Welle setzte gegen Ende des letzten Jahrtausends ein, als Filmemacher mutiger
wurden und uns kontroverse Werke wie Lies und
Tears präsentierten, die sexuell
Tabu-Schranken überschritten. Nur ein paar Jahre später ist der Erotik-Tabubruch
längst zur Norm geworden und vor allem das avantgardistische koreanische Kino
frönt hemmungslos dem Genre des Erotikdramas, wie Werke à la
Lover oder Green Chair zeigen. Zur
"Milleniums-Welle" des koreanischen Erotikbooms gehört auch "Twenty", die zweite
Regiearbeit von Jeong-gyun Shin ("The Butcher's Wife").
Er fällt jedoch in Sachen Explizität ebenso ab wie in Qualität.
Der amateurhaft inszenierte Film erweckt den Anschein eines Arthaus-Beitrags mit seiner wackeligen Kamera, der anfänglichen Schwarzweiss-Bebilderung und dem verruchten Thema, doch er ist weder sonderlich kunstvoll inszeniert noch inhaltlich fordernd. Shin ist eher darauf aus, ein wenig anzuecken, doch kontrovers ist der Stoff ebenso wenig wie aufrüttelnd. Der "ich bin 20 und einsam"-Monolog, der am Anfang und am Ende als Klammer dient, sagt alles aus, was der Film überhaupt sagen kann. Und will. Dazwischen konfrontiert uns Shin mit abgestandenen Situationen, klischierter Dramatik und unterdurchschnittlichem Schauspiel.
Die Chance zur Satire verpufft dabei ebenso wie jene zur Gesellschaftskritik. Myeong-ju, gespielt von der Debütantin Ha-na Lee, wird nie in eine Jugendkultur verankert, sondern bleibt schlecht gezeichnetes Einzelschicksal. Und Dong-woo, lasch verkörpert vom ebenfalls unerfahrenen Jin-won Seo, ist zwar unzufrieden mit seiner zu klein geratenen Männlichkeit - ob seine Story nun jedoch weniger gut bestückte Männer aufbauen soll, den "je grösser desto besser"-Mythos in die Pfanne hauen möchte oder einfach ein für Männer unangenehmes Thema anpackt, bleibt jedoch weitgehend unklar. So wie die ganze Absicht des Films. "Twenty" ist in den Schwarzweiss-Segmenten nicht uninteressant gefilmt sowie in den Sexszenen und Dialogen halbwegs freizügig - aber ohne interessanten Plot, spannenden Figuren und packender Dramaturgie bleibt dies lediglich ein gescheiterter Versuch, auf den Sex-als-Kunst-Zug aufzuspringen.
MEINE
DVD
Hongkong, Code 0, NTSC
Vollbild
Koreanisch 5.1 mit englischen und chinesischen
Untertiteln.
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