Lover / Intimate (Südkorea, 2005)

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Erotikdrama
Südkorea 2005
Alternative Titel The Intimate; Aein; 애인

Regie Tae-eun Kim
Drehbuch Chang-hun Yun
Produktion In-taek Yoo, Hyun Jung, Yeun-ju Kang
Darsteller Dong-hyuk Jo, Hyeong-a Seong

Zuschauer 26'387
Länge 98 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
	.	..

STORY
Eine Frau (Hyeon-a Seong) begegnet einem jüngeren Mann (Dong-hyuk Jo). Zwischen den beiden funkt es bereits bei den ersten Blicken, die sich zuwerfen. Doch erst beim zweiten Treffen trauen sie sich, weiter zu gehen: Sie haben Sex. Ohne sich ihre Namen zu sagen, verbringen sie weitere Tage miteinander - bevor er nach Sansibar verreist und sie einen langweiligen Kerl heiraten möchte.

REVIEW
Das hat man weissgott schon hundertmal gesehen: Zwei Menschen verlieben sich beim ersten Blick und hopsen kurz darauf freizügig in die Kiste. Sie ficken sich wochenlang das Hirn raus, ohne sich etwas Privates zu erzählen, und dann, wenns daran gehen würde, die Zukunft vielleicht doch gemeinsam zu planen, kommt es zum Drama. Geheule, Geohrfeige, Gedemütigt sein. Und noch mehr Sex. Beim Marlon Brandos letzten Tango im schönen Paris war das noch was Neues, aber nach vielen Dutzend gleichen Geschichten (nicht wenige davon aus Korea) hab ichs satt. Fällt denn den Erotik-vernarrten Kunstregisseuren auch nichts mehr Prickelndes ein? Muss die ewig gleiche Leier von der flüchtigen, aber intensiven Liebe, die nicht sein kann, immer wieder heruntergenudelt werden? Ich meine nein.

Und deshalb kann ich diesen uninspirierten Streifen auch nur abstrafen. Zugegeben, die Bildsprache ist edel und die Akteure zeigen Leidenschaft - ausserdem einiges an Mut, wenn sie sich splitternackt aufeinander wälzen, die heftigsten Stöhngeräusche abgeben und er ihr danach das hautverträgliche Sperma-Imitat vom Bauch wischen darf. Das hat eine gewisse Direktheit, die andererseits auch nicht mehr neu ist. Und wer es darauf abgesehen hat, Sperma in einem Film zu sehen, hat eine ganze Abteilung davon in der Videothek seines Vertrauens zur Verfügung. In denen ist es sogar echt. Hier wirkt der Einsatz nicht deplaziert, aber nur ganz leicht aufdringlich nach dem Motto "schaut her, was ich mich getraue!" Gut gemacht, Herr Tae-eun Kim. Als Nächstes bitte einen erigierten Penis. Oder gleich eine Penetration, dann kann man dieses Tabu auch im koreanischen Kino als abgehakt einordnen. Vorher werden wir wohl noch jahrelang mit solchem Erotik-Fastfood gefüttert.

Unter dieser oberflächlichen Attraktivität hat "Lover" (oder "Intimate", wie der DVD-Vorspann meint) allerdings nichts zu bieten. Keine spannenden Figuren, keinen neuartigen Plot, keine überwältigenden Emotionen. Lediglich die stets gleichen Kunsterotik-Stereotypen. In diese Kategorie fällt auch das Spektrum der Sexszenen. Erst haben wie den Quickie, dann werden sie schön romantisch, es folgt der "Frau dreht sich nach dem Sex melancholisch weg"-Beischlaf, wiederum gefolgt vom aggressiveren "wenn sie nicht will, dann brauch ich Gewalt"-Penetrationsversuch. Ist diese Abfolge in einem geheimen Handbuch für angehende Kunsterotik-Regisseure festgehalten oder ist das einfach der natürliche Lauf der Dinge?

Es lohnt sich wohl nicht, noch lange auf dem Teil herum zu hauen. Ich weiss, es werden sich manche vom schönen Cover oder den adretten Screenshots verführen lassen. Oder einfach denken, ich sei eh auf einem Kreuzzug gegen das Kunstkino und hätte deshalb keine Ahnung, geschweige denn Kompetenz in dieser Sache. Doch "Lover" ist eigentlich nicht einmal Kunstkino. Es ist der schlaffe und nichts sagende Versuch eines erotischen Liebesdramas mit schöner Verpackung und ausgeleiertem Inhalt, das nur der Darsteller und der Bilder wegen knapp auf zwei Sterne kommt.

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.
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SCREENSHOTS

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