> molodezhnaja Hauptseite
> filme T

> TRANSFORMERS - REVENGE OF THE FALLEN

 


 

Sci-Fi-Action. USA 2009
Alternative Titel
Transformers 2; Transformers - Die Rache

Regie Michael Bay
Drehbuch Ehren Kruger, Roberto Orci, Alex Kurtzman
Produktion Ian Bryce, Tom DeSanto, Lorenzo di Bonaventura, Don Murphy
Ausführende Produzenten Michael Bay, Steven Spielberg, Brian Goldner, Mark Vahradian
Musik Steve Jablonsky
Kamera Ben Seresin
Darsteller Shia LaBeouf, Megan Fox, Ramon Rodriguez, John Turturro, Josh Dushamel,
Tyrese Gibson, Isabel Lucas, Kevin Dunn, Julie White, Rainn Wilson, Matthew Marsden
Stimmen Peter Cullen, Hugo Weaving, Frank Welker, John Turturro, Anthony Anderson, Tony Todd
Länge 150 Min.
 

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 23.6.09
©  Bilder Paramount / DreamWorks, Screenshots molodezhnaja


STORY
Sam Witwicky (Shia LaBeouf) will ein normales Leben führen. Das unglaubliche Zusammentreffen mit den Robotern aus dem All, versucht er zu verdrängen - auch wenn der gutmütige Autobot Bumblebee noch immer in seiner Garage haust. Nun macht sich Sam daran, ein neues Abenteuer zu beginnen: College. Dort hofft er auf eine Ausbildung und dass die Liebe zu Mikaela (Megan Fox) via Webcam aufrecht erhalten werden kann. Doch da findet Sam ein seinen Klamotten ein Stück des mächtigen Steins Allspark, der ihn seltsame Zeichen sehen lässt. Bevor er sie auch nur ansatzweise deuten kann, sind die bösen Decepticons wieder auf seiner Spur. Sie wollen an den Allspark und die Informationen, die vom Stein in Sams Gehirn übergegangen sind. Können die Autobots um Optimus Prime (Stimme: Peter Cullen) ihn noch schützen? Und hat die Menschheit überhaupt eine Chance gegen Decepticon-Anführer Megatron (Stimme: Hugo Weaving) und seinen neuen Verbündeten - den mächtigen "The Fallen" (Stimme: Tony Todd).

 

REVIEW
Dem Vorgänger in fast allen Belangen unterlegen ist "Transformers - Revenge of the Fallen" einer von Michael Bays schwächsten Filmen und hoffentlich der Abschluss dieser Sci-Fi-Reihe. Das Produktionsstudio Paramount hat zwar bereits einen Starttermin für einen dritten Teil festgelegt, schliesslich war der erste Transformers der erfolgreichste Film seines Jahrgangs und Bays bislang einspielstärkstes Werk. Doch selbst Sprengmeister Bay scheint genug zu haben, denn er verlangt nach einer längeren Auszeit, als Paramount ihm zugestehen will. Und ich werde das Gefühl nicht los, seine Lustlosigkeit ist in diesem zweiten Teil schon sichtbar. Er ist nicht mit Leib und Seele bei der Sache, er inszeniert nach Streichliste. Und dementsprechend fehlt die Energie.

Das mag angesichts der schieren Zerstörungsorgie und dem ohrenbetäubenden Sound-Mix absurd klingen, doch sind hier einmal nicht ein paar Roboter am kämpfen, fällt die Spannungskurve auf null ab und der Film kommt regelrecht zum Stillstand. Keine Dynamik, kein Pep. Das ist nicht der Bay, den wir kennen. Selbst wenn eigentlich alle Elemente da sind: Der pubertäre Humor, das Pathos, die Militärgeilheit, die sexy Püppchen, die Macho-Helden, die dünne Story, der Fokus auf Action, die agile Kamera. Dies ist für die meisten Kritiker eine Auflistung des Schreckens, schliesslich gehört Bay im Cineastenzirkel zu den verhasstesten Regisseuren. Doch mir gefiel er immer überdurchschnittlich gut und ab und zu eine Dosis Bay-Pathos zu wuchtiger Musik kommt eben schon gut.

Hier? Selten. Die Probleme beginnen schon früh, wenn die Eingangssequenz nicht wirklich flüssig montiert ist, sondern zu stottern scheint. Dann kommt erstmals der Humor zum Zug, an den wir uns gewöhnen müssen - also nervtötende Roboter-Sidekicks, Sams schrille Mama, infantile Scherze unter der Gürtellinie. Bay und seine Autoren scheinen wahnsinnig komisch zu finden, wenn alle paar Minuten ein Witz über Hoden kommt: Metallene Riesenhoden eines Roboters, Megan Fox, die auf den Hoden ihres Co-Stars landet, "lick my balls", "kick my balls". Wie einfallsreich. Dazu noch furzende Robos, heulende Robots, fluchende Robos. Doch noch deutlich ärgerlicher kommen die streitenden Zwillings-Roboter mit ihrem "Urban Slang" herüber. Comedy-Roboter sollte man verbieten. Punkt und aus.

Als Kontrast dazu gibts die gelungenen Roboter - massgeblich Optimus Prime. Er wirkt diesmal mächtiger und Peter Cullens tiefe Stimme ist einfach eine Wucht. Auch Megatron kommt gut, Bumblebee auch, und der kleine Köter-Roboter, der sich an Megan hängt, den fand ich sogar witzig - der einzig amüsante Roboter in der Truppe. Bay inszenierte die Fights der Blechgiganten etwas besser als beim letzten Durchgang, aber er macht dafür neue Fehler. Besser ist, dass er die Kamera nicht so verwackelt und manchmal etwas Distanz zu seinen Objekten wahrt. Am besten wirkt daher eine Kampfszene im Wald, bei der die Kamera den Robotern etwas Luft lässt und uns die Umgebung auch mal würdigen lässt.

Bay ist nicht und war nie ein guter Actionchoreograf. Bei ihm muss es explodieren und gleich nochmals explodieren, die Bilder sind überfüllt und hektisch. Dass er dieses Mal ein paar Ausnahmen macht, ist löblich, aber es bleiben Ausnahmen. Es gibt viel mehr Sequenzen, in denen man vor lauter Metallteilen nicht mehr sieht, was abgeht. Dann verwandelt sich die Leinwand zum Schrottplatz. Überhaupt überlädt Bay fast jede Einstellung mit Material, anstatt unser Auge zum Wichtigen zu führen. Mitschuld trägt dabei sicherlich auch sein unerfahrener Kameramann Ben Seresin, der auf fast ganzer Linie versagt. Da hat er grandiose Locations und gigantische Tricks, und kaum etwas davon wirkt beeindruckend. Man kriegt Gänsehaut, wenn man daran denkt, was ein Peter Jackson oder James Cameron daraus gemacht hätte. Die haben ein Gespür dafür, die Action in den Raum einzubetten, in dem sie spielt - und machen sie dadurch kraftvoller.

Hier hingegen sieht man oft nur einen Pixelsturm, laut und superb animiert, aber ohne Tiefenwirkung, ohne Schwere. Es scheint manchmal, als agieren die Roboter in einer anderen Dimension, selbst wenn sie mit den Menschen interagieren. Sie sind und bleiben Spielzeugfiguren, Fremdkörper in dieser Welt. Und darum sollte es mal gesagt sein: Ich mag die Scheisser nicht. Sich in Autos transformierende Ausserirdische sind an sich schon albern, aber da die Sache auf Kinderspielzeug basiert, kann man das noch verzeihen. Mühsam wirds, wenn ihr Design aus Millionen von Metallteilen besteht und man vor Augen nur einen Blechklumpen hat. Das ist nicht attraktiv, das ist nicht cool, das ist nicht stylish. Bloss Schrott, der sich bewegt. Ich würde die Transformer lieber gestern als heute ausmustern und durch ein beliebiges anderes Alien ersetzen.

Dass die Schauspieler in diesem Exzess nichts zu melden haben, erklärt sich von selbst. Shia LaBeouf schlägt sich wacker, doch ihm fehlt diesmal der jugendliche Charme. Es wird gemunkelt, beim ersten Teil habe Produzent Steven Spielberg noch mitgeredet - das sieht man daran, dass Shia da ein Vorstadtjunge aus dem Spielberg-Katalog ist: ein unschuldiger Bub wie viele andere, der aber durch einen ausserirdischen Freund zu Selbstbewusstsein kommt. Ohne Einspruch des Meisters macht Bay nun aus Shia einen austauschbaren Actionhelden. Alle Sympathie ist weg. Und aus sexy Megan Fox, die zwischen den beiden Filmen zu einer neuen Erotikikone stilisiert wurde, macht er plumpes Dekor. Im ersten Teil war sie eine heisse Entdeckung, diesmal bleibt sie langweiliges Beiwerk mit wenig Sex Appeal. Sie wirkt sogar richtig gelangweilt.

Besser weg kommt John Turturro, der diesmal nicht einzig als Witzfigur dient. Die Soldaten um Josh Dushamel müssen wenigstens nicht rumlümmeln - auch gut. Kevin Dunn und Julie White als hysterische Eltern sind vergeudet und Neuzugang Ramon Rodriguez nervt. Die Robo-Sprecher sind daher allesamt viel cooler als das lebendige Personal. Wenn Peter Cullen spricht, dann zittert das Kino. Wenn Shia spricht, schlummert man ein. Wenn Rodriguez spricht, möchte man aufs Klo. Doch nicht nur die Schauspieler gehen unter. Auch die Story wirkt wie ein Flickwerk, das den an sich gut abgeschlossenen Vorgänger aufwärmen muss und sicherstellen soll, dass es einen dritten Teil geben kann. Keine Meisterleistung. Dafür hats ein paar wahrhaft seltsame Sachen drin, wie etwa die jordanische Armee in Gizeh. Die ganze Geographie dort unten scheint etwas durcheinander geraten zu sein: Die jordanische Felsenstadt Petra (in der Spielberg den dritten "Indiana Jones" drehte) gleich neben den Pyramiden?

Auftrumpfen kann hier am ehesten das, was Bay mit links beherrscht: Die imposante Macho-Musik zum militärischen Pathos. Spezialeffekte der Kawumm-Klasse. Wuchtiges Sound-Design, das dieses Jahr höchstens von Terminator: Salvation übertrumpft wird. Da hat der Film was, er wirkt wie mitreissendes Blockbusterkino für kleine Jungs. Im Gegensatz dazu erscheint die Bildsprache im Bay-Vergleich richtig schlecht, sogar die obligate Bay-Sequenz, in der die Kamera um die Helden rotiert und sie heroisch von unten filmt, war noch nie so fad. Peinlich der Humor, schlecht das Timing, dünn die Story. Das reicht nur für 2½ Sterne. Und wer mit Bay nicht so viel anfangen kann, der darf gleich noch einen Stern abziehen. Ja, "Transformers - Revenge of the Fallen" ist eine Enttäuschung.

 

BESTELLEN 
amazon.de (DVD)
amazon.de (Blu-ray)

 

EXTERNE INFOS & REVIEWS 
imdb.com

 


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6/7