Tormented (Japan, 2011)

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Horrorfilm
Japan 2011
Alternative Titel Rabbit Horror 3D; Rabitto hora 3D; ラビット・ホラー３Ｄ

Regie Takashi Shimizu
Darsteller Hikari Mitsushima, Takeru Shibuya, Tamaki Ogawa, Nao Ohmori, Teruyuki Kagawa, Momoko Tanabe

Länge 83 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Der Bub Daigo (Takeru Shibuya) findet vor der Schule ein schwer verletztes Kaninchen. Um es von seinen Schmerzen zu erlösen, schlägt er es tot - sehr zum Schrecken der anderen Schüler ebenso wie von seiner eigenen Halbschwester Kiriko (Hikari Mitsushima). Sie ist seit ihrer Kindheit stumm und arbeitet als Bibliothekarin an Daigos Schule. Wieder zu Hause, wo der Vater (Teruyuki Kagawa), sich nicht die Spur für die Nöte seiner Kinder zu interessieren scheint, wird Daigo fortan von unheilvollen Träumen heimgesucht, in denen riesige Hasen ihm Gutres und Böses antun. Noch beängstigender wird all das, als Daigo auch noch seine verstorbene Mutter Kyoko (Tamaki Ogawa) sieht. Kann ihm Kiriko von all diesem Horror befreien.

REVIEW
Takashi Shimizu, Hasen und 3D? Das ging schon mal gehörig schief im Gruselfilm Shock Labyrinth, der nicht nur die dreidimensionale Technik verhunzte, sondern auch erzählerisch wie inszenatorisch den Tiefststand in Shimizus Karriere markierte. Nun knüpft er mehr oder weniger an jenes Werk an, mit "Tormented", der im japanischen Original fast zutreffender unter dem Titel "Rabbit Horror" lief. Erstaunlicherweise ist dieser zweite Versuch deutlich besser. 3D ist immer noch unnütz, aber bei allem anderen gehts wieder aufwärts. Shimizu, der seinen Durchbruch mit der Grudge-Reihe schaffte, ist also wohl doch noch nicht ganz weg vom Fenster.

Dennoch sollte man die Euphorie nicht zu hoch schrauben, was angesichts der involvierten Personen durchaus passieren könnte. Neben Shimizu und seinem soliden Ensemble sind nämlich noch Kenji Kawai und Christopher Doyle beteiligt. Der legendäre Komponist und der legendäre Kameramann. Da kann man als Fan des asiatischen Kinos schon mal in Aufregung geraten. Kawai steuert denn auch einen angemessen orchestralen Soundtrack bei, nicht annähernd auf dem Niveau seiner bekanntesten Soundtracks (man denke etwa an "Ghost in the Shell"), aber allemal hörenswert.

Komplizierter sieht es bei Christopher Doyle aus. Der frühere Meisterkameramann hat Opulenz und Bildgestaltung seiner besten Jahre hinter sich gelassen, und widmet sich nun ganz dem schnellen Digital-Look. Ab und zu gelingen ihm so ein paar eindrückliche Kompositionen, so auch hier in seiner ersten 3D-Arbeit. Doch wenn man es nicht wüsste, man würde diese Bilder nie Doyle zuordnen: Sie sind zu austauschbar, zu selten virtuos. Auf den grossen Doyle von anno dazumal müssen wir wohl langsam verzichten lernen. Und weil 3D seine Arbeit hier auch noch mit einem trüben Schleier verdunkelt, macht die Sache noch trauriger.

Immerhin: Das Zusammenspiel von Doyles Kameraleistung, Kawais Musik und Shimizus Inszenierung erzeugt eine unheilvolle Atmosphäre, die oft den Regeln eines Traums folgt. Der Hase ist nicht wirklich gruselig, es handelt sich um einen Menschen im Kostüm. Aber die Art und Weise wie er jeweils auftritt und was er auslöst - das ist das unheimliche Element. Alltag und Traum, Realität und Wahnsinn, "Die kleine Meerjungfrau" und "Alice im Wunderland": Shimizu spielt mit den verschiedenen Ebenen und Einflüssen, auch wenn die Story nur halbwegs Sinn ergibt und psychologisch manchmal gaga ist. Er erzählt einen Plot, keine Angst, und alleine schon der ist x-fach besser als Shock Labyrinth - aber doch wirkt es fragmentarisch und nur dem Aufbau der Stimmung dienend.

Weil aber die eben was hergibt, weil die Schauspieler gut agieren - allen voran die stets verlässliche Hikari Mitsushima, und weil man sich als Zuschauer gerne in diese bizarre Welt aus kuriosen Bildern und angsteinflössenden Visionen eintaucht, ist "Tormented" sehenswertes Schauderkino der leicht fiebrigen und psychedelischen Art. Falls dies Takashi Shimizus Versuch ist, den angerichteten Schaden namens "Shock Labyrinth" wieder gut zu machen, dann kann ich nur sagen: vielen Dank, Entschuldigung angenommen.

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 mit englischen Untertiteln.

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2

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