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Abenteuerfilm. Indien. Hindi
Alternative Titel
Sturm; Wirbelsturm
Regie Ketan Desai
Drehbuch Salim Khan
Produktion Manmohan Desai
Songs Anu Malik
Kamera Peter Pereira
Choreografie Kamal
Darsteller
Amitabh Bachchan,
Meenakshi Sheshadri, Amrita Singh, Farooq Shaikh,
Kamal Kapoor, Goda Kapoor, Zarina Wahab, Susma Seth, Raza Murad, Pran
Länge 176 Min.
Kinostart 11.8.1989
Box office classification Below Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja XX.08
© Bilder TNT,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Inspektor Hanuman Prasad Singh (Pran) verliert seine Frau bei der Geburt
ihrer Zwillinge. Der Vater übergibt ein Kind an seinen Adoptivbruder Ramesh,
dessen Frau Devirani (Sushma Seth) gerade ihr eigenes Baby verloren hat. So
wachsen die beiden Zwillingsbrüder getrennt voneinander auf. Ein paar Jahre
später stirbt Ramesh bei einem Zaubertrick, Hanuman folgt ihm bald darauf: Der
Gangster Shaitan Singh (Goga Kapoor), der mit Hilfe des korrupten Polizeichefs
Sharma (Kamal Kapoor) einen Goldtransport überfiel, tötet ihn! 27 Jahre später
ist Hanumans Sohn Toofan (Amitabh Bachchan) immer noch auf eines aus: Rache. So
lange befreit er das Land erst einmal von Abschaum und Gesindel. Sein ihm
unbekannter Zwillingsbruder Shyam (Amitabh Bachchan) führt die Tradition seines
Vaters als Zauberer weiter und gerät bald ins Visier der Polizei, als er einer
Gangsterbande auf den Leim geht.
REVIEW
1989 war Masala weitgehend tot. Den Pflock hat
der Doppelerfolg von Qayamat Se Qayamat Tak und
Maine Pyar Kiya dem Genre ins Herz gerammt, die in
Bollywood die Ära der grossen Romanzen lancierten. "Toofan" war damit wie ein
Relikt aus einer vergangen Epoche und enttäuschte an den Kinokassen. Hinter dem
Film stand mit Manmohan Desai schliesslich nicht irgendjemand, sondern gleich
der grosse Maestro des Masala-Films. Die Regie übernahm zwar sein Sohn Ketan
Desai, doch der Stil des Seniors, dessen letzter Film Gangaa Jamunaa Saraswathi
auch floppte, ist unverkennbar. Es dominieren der Exzess, die
Lost-and-Found-Themen, die Zufalle, die Absurditäten - und Amitabh Bachchan,
ohne den Manmohan Desai nach 1977 keinen seiner Filme mehr drehte.
Bachchan meistert seine Doppelrolle mit Elan, auch wenn er vielleicht ein paar Jährchen zu alt ist für den Part. Als Shyam bringt er etwas Witz in die Story, als Toofan zeigt er sich in Superhelden-Montur. Das orange Tuch als Kostüm mag etwas wenig hergeben für einen "Spider-Man"- oder "Batman"-erprobten Zuschauer, doch Toofan, der am liebsten mit einer modernen Armbrust, die er vom Gott Hanuman persönlich bekam, seine Feinde killt, ist tatsächlich ein echter Superheld, der den Fieslingen das Fürchten lehrt. Als Held braucht man natürlich eine Herzdame. Da kommen Meenakshi Sheshadri (als Radha) und Amrita Singh (als Taschendiebin) ins Spiel. Sie haben als Amitabhs Gespielinnen wenig zu tun und da ich gleich beide Schauspielerinnen sowieso nicht sehr mag, war für mich der ganze romantische Aspekt ein Tiefflieger.
Besser siehts mit der Action aus. Die gehört zwar komplett zur trashigen Sorte und ist meistens nicht ernst zu nehmen, doch Desai Jr. kennt hier kein Halten und das verleiht dem Werk seinen Masala-Charme. Zelebriert wird pure Unterhaltung - das reicht von abgehackten Gliedern (gleich drei Arme werden im Film geopfert) über lange Prügeleien und schlechte Stunts in luftiger Höhe bis hin zu einer recht stark umgesetzten Sequenz, in der Shyams Freund Gopal (Farooq Shaikh) ohne Arme in den Brunnen gestossen wird und sein Sohn verzweifelt versucht, den Papa wieder hochzuziehen. Eine der wenigen Szenen, die wirklich gut aufgebaut ist und cineastisch funktioniert. Die meisten anderen sind nur des Spektakels wegen gut: Farbexzess, Billig-Action, Comedy-Nonsens - Masala eben.
Auch typisch für das Genre sind die an den Haaren herbeigezogenen Zufälle, wonach Personen immer genau da sind, wo die Story gerade spielt, und die Schurken meist perfekt wissen, wen sie sich vorknöpfen müssen. In "Toofan" ist nur Weniges glaubhaft dem Schicksal überlassen, vielmehr regiert das überkonstruierte Skript, das den Anforderungen eines Massenunterhaltungsfilms gerecht zu werden versucht und halbwegs ans Ziel kommt. Nur halbwegs, weil so manche Zutat nicht richtig munden will. Die Songs von Anu Malik zum Beispiel: Die zünden einfach nicht. Auch die beiden weiblichen Hauptdarstellerinnen sind unnötig und fad. Nicht zuletzt gibt die Story für Masala-erfahrene Zuschauer nicht mehr viel Neues her. Doch egal: "Toofan" ist der letzte richtige Film aus der Desai-Sippe, die mit ihrem absurd unterhaltsamen Epen die 70er-Jahre dominierte, und ist daher schon per se sehenswert. Trotz Überlänge unterhält er über weite Strecken nicht mal schlecht und wer auf diese Art Film eingeschworen ist, der kann hier durchaus eine gute Zeit verbringen.
MEINE DVD
TNT (IND), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton:
Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Verpixeltes, oft flackerndes Bild
von ungenübendem Master. Untertitel bei Liedern nur sporadisch)
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nehaflix (USA)
EXTERNE REVIEWS
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