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2007
> TOKYO TOWER: MOM AND ME, AND SOMETIMES DAD
Drama
Japan 2007
Alternative Titel
Tokyo tawa: Okan to boku to, tokidoki, oton;
東京タワー オカンとボクと、時々、オトン
Regie Joji
Matsuoka
Drehbuch Suzuki Matsuo nach einem Roman
von Lily Franky
Darsteller Jo Odagiri, Kirin Kiki, Yayako Uchida, Takako Matsu, Kaoru
Kobayashi,
Hiroyuki Hirayama, Ayumi Ito, Aoi Miyazaki, Kyoko
Koizumi, Ken Mistuishi, Takako Matsu
Länge 142 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 3.3.08
© Bilder Shochiku,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Comiczeichner Masaya (Jo Odagiri) zieht aus der Bergbaustadt Chikuho
in der Präfektur Fukuoka nach Tokyo, wo er die Universität besucht und, ähnlich
wie sein nichtsnutziger Vater (Kaoru Kobayashi), das
Leben geniesst. Daheim arbeitet seine Mutter Eiko (Kirin Kiki) aufopferungsvoll,
um ihrem Sohn das Studium zu finanzieren. Viele Jahre später bekommt sie die
erschütternde Nachricht, dass sie tödlich an Krebs
erkrankt ist. Masaya lässt
sein altes Leben hinter sich und kümmert sich aufopferungsvoll um seine Mutter.
In der Zeit mit ihr erinnert er sich an seine Jugend, als er mit der Mutter (Yayako
Uchida) aus Tokio wegzog und in Chikuho Fuss fasste.
REVIEW
Der autobiographische Roman "Tokyo Tower" des
Schauspielers und Musikers Lily Franky entwickelte sich in Japan zu einem
Bestseller. Er wurde bereits als TV-Serie verfilmt und kam unter der Regie von
Joji Matsuoka zu Kino-Ehren - mit überwältigender
Resonanz
bei Publikum und Kritik. So wurde das Werk, nicht zu
verwechseln mit "Tokyo Tower" mit
Hitomi Kuroki, für rekordverdächtige 11 Auszeichnungen bei den Japan Academy
Awards nominiert und gewann letztendlich in fünf Kategorien, darunter den für
besten Film, beste Regie und besten Hauptdarsteller. Mir gefiel der Film auch,
doch wohl nicht ganz so überwältigend wie den meisten anderen Kritikern. Dabei
sind die Vorzüge des Werks offensichtlich: Sensibilität, Zurückhaltung,
technische Routine.
Wo andere japanische Filme über tödliche Krankheiten hemmungslos mit Schmalz um sich werfen oder die Zuschauer auf Teufel komm raus zu Tränen manipulieren, geht "Tokyo Tower" den langsamen Tod der Mutter viel nüchterner an. Es gibt durchaus Szenen, die den Tränenkanal reizen, doch die sind in den 142 Minuten eher rar gesät. Wenn schon, dann versucht Regisseur Joji Matsuoka, Gefühle zu wecken, in dem er das familiäre Glück zwischen Mutter und Sohn zeigt. Davon profitieren dann später jene Szenen, welche die beiden im Krankenhauszimmer zeigen; sie sterbend, ihn leidend an ihrer Seite. Die Rollen haben sich umgekehrt - nun muss er sich um sie kümmern, während in seiner Jugend sie es war, die alles unternahm, damit es ihm gut ging.
Als Mutter glänzt Kirin Kiki (die Oma aus Kamikaze Girls), die als Krebspatientin natürlich die dramatischsten Szenen für sich verbuchen kann und dabei reüssiert. Kein Wunder gewann sie einen der Academy Awards, die der Film einstrich. Leer ging Kikis reale Tochter Yayako Uchida aus, die hiermit debütierte und fast so überzeugend die junge Ausgabe ihrer Mutter spielt. Dritter im Bunde ist der stets gefällige Jo Odagiri (Mushishi, Shinobi), dessen metrosexuelle Mode hier vielleicht ein wenig zuviel Aufmerksamkeit auf sich zieht, der aber hinter dieser Fassade eine seiner subtilsten Leistungen zeigt. Und das passt selbstverständlich bestens zum Film. Einem Film, der beinahe glazial vorankommt und sich für seine Figuren viel Zeit nimmt.
Zu viel Zeit in meinen Augen. Mit 142 Minuten ist ein Werk nicht per se überlang, doch hier sägen ein paar Szenen am Geduldsfaden. Hin und wieder strahlt die stets solide Inszenierung von Matsuoka auch eine gewisse Erhabenheit aus - gerade weil sie nicht auffallen will. Es ist schön zu sehen, dass ein Film sich nostalgisch und gefühlvoll gibt, ohne dem Kitsch und der Sentimentalität zu verfallen, doch gerade in dieser Verweigerung steckt manchmal auch ein wenig Trotz. Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn die so aufgebaute Distanzierung hin und wieder hätte gebrochen werden können. Immerhin ist, Subtilität hin oder her, das Thema einfach mal bewegend, dann darf man sich dem durchaus auch hingeben, ohne das Gesicht zu verlieren.
Zudem wirken manche der Nebendarsteller, so etwa Takako Matsu als Masayas Freundin, schlecht entwickelt. Bei einer derart ausufernden Lauflänge hätte durchaus auch abseits des Mutter-Sohn-Duos etwas mehr Figurenzeichnung zum Zug kommen können. Dies sind alles nur kleine Defizite in einem attraktiv gefilmten, sanft montierten, verwoben erzählten, gut gespielten, sachte inszenierten und mit Gastauftritten (u.a. Aoi Miyazaki) versüssten Drama, das es verdient hat, gesehen zu werden. Mich persönlich hat es bloss nicht annähernd so tief berührt, wie möglich gewesen wäre und auch vom inhaltlichen wie cineastischen Standpunkt her entwickelte ich eher Respekt als wahre Zuneigung für "Tokyo Tower: Mom and Me, and Sometimes Dad". Nichtsdestotrotz: Es ist ein schöner Film, der eure Aufmerksamkeit zweifelsohne verdient hat.
MEINE
DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 und DTS sowie Kantonesisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
BESTELLEN
Yesasia
(Liefert aus HK)
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