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2006
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Fantasyfilm
Japan 2006
Alternative Titel
The Bugmaster; Insect Teacher; Bug Master;
蟲師
Regie
Katsuhiro Otomo
Drehbuch Katsuhiro Otomo und Sadayuki
Murai nach dem Manga von Yuki Urushibara
Darsteller Jo Odagiri, Nao Omori, Yu Aoi, Makiko Esumi, Aaron Dismuke,
Hideyuki Inada
Länge 131 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 16.12.07
© Bilder
Tohokushinsha,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Japan zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Mushis, insektenartige Geisterwesen, leben
im Land und bereiten vielen Menschen ungewollt Krankheiten und Kummer.
Geister-Kammerjäger, sogenannte Mushishi, sorgen dafür, dass die Kreaturen den
Menschen nicht zuviel Schaden zufügen. Ein solcher Mushishi ist der
weisshaarige Ginko (Jo Odigari), der als Kind
wegen eines Mushis ein Auge verloren hat und unter den Fittichen der weisen Nui
(Makiko Esumi) zu seiner Bestimmung fand. Er heilt ein halbes Dorf von Taubheit,
die durch die Mushis hervorgerufen wurde. Später widmet er sich der kleinen
Maho (Reia Moryama), der wegen den Mushis kleine Hörner wuchsen.
Doch seine gefährlichste Aufgabe erwartet ihn jedoch im Haus von Lady Tanyu (Yu
Aoi), die die Geschichte der Mushi auf Schriftrollen schreibt. Als sie sich dem
gefährlichen Tokoyami befasst, wird sie in seinen Bann geschlagen.
REVIEW
Wenn
Katsuhiro Otomo einen Film dreht, sind die Anime-Fans auf der ganzen Welt in
Aufregung. Der Mann zeichnet schliesslich für den Klassiker "Akira"
verantwortlich und schrieb unter anderem das Skript zu "Metropolis". Mit
"Mushishi" blieb er dem Feld des Gezeichneten halbwegs treu, denn als Vorlage
diente der Manga der 1974 geborenen Yuki Urushibara. Doch Otomo inszenierte den
Stoff als Realfilm! Basierend auf den Manga-Episoden 3, 7, 12 und 20 erschuf er
eine faszinierende Welt, in der Menschen neben Gestalten leben, die abwechselnd
aussehen wie fliegende Quallen oder übersinnliche Korallenriffe. Diese
Parallelen zum Leben im Meer zeigen sich auch in den Bewegungen dieser Wesen,
die wellenförmig und elegant wirkt.
Genau wie der Film. Otomo hat es nicht eilig, die Geschichte zu erzählen, sondern geht mit bescheidenem Tempo vor, lässt die Story ruhig plätschern und die Bilder oft für sich sprechen. Schon die ersten Aufnahmen von Nebel behangenen Wäldern sind von fast beruhigender Schönheit. In dem Stil geht es weiter - vor allem die Szenen im Wald strahlen Ruhe und rustikale Schönheit aus. Manche Kritiker sprachen "Mushishi" visuelle Kraft ab - ich wage das zu bestreiten. In der Einfachheit liegt hier die Schönheit, im dezenten, aber umwerfenden Einsatz von CGI liegt seine Poesie. Dagegen sind die Dialoge mit ihren seltsamen Ausdrücken doch eher zweitrangig.
Das Hauptproblem des Films ist dementsprechend nicht seine Inszenierung - die passt sich dem Inhalt an, wirkt etwas abgehoben, aber trotzdem auf bodenständige Weise elegant. Nein, ein Haken liegt in der Vorlage, die sich über mehrere Episoden erstreckt. Der Film ist dementsprechend in Einzelteile zerstückelt, statt ein schönes Ganzes zu formen. Die Jugend Ginkos bietet eine Klammer, doch es ist zu wenig. Vielmehr bekommt man das Gefühl, man folge dem weisshaarigen Helden von einer Mission zur nächsten, ohne gravierende Zuspitzung - und bis hin zum etwas schlaffen Ende. Immerhin ist der Teil mit Lady Tanyu wirklich imposant. Schon vorher überzeugt der Einsatz von CGI beim Design der Mushis, doch in der Tanyu-Episode bietet der Einbezug von "lebenden" Schriftzeichen einen ganz besonderen visuellen Reiz.
Den liefert auch Shinobi-Star Jo Odagiri in der Hauptrolle. Mit seinem weissen Haar und verdeckten Auge wirkt er in dieser Welt seltsamerweise nie deplaziert. Mit wenigen Worten und langsamen Bewegungen manövriert er sich durch die mysteriösen Abenteuer und bleibt etwas distanzierte, aber überzeugende Leitfigur. Hula Girl Yu Aoi ist nicht minder sehenswert in der Rolle der leidenden Tanyu. Dass sie süss ist, versteht sich bei ihr von selbst.
Ein gewisses Mass an Enttäuschung bleibt dennoch. Otomo geht gar selbstgefällig vor und mutet den Zuschauern einige Längen zu. Die Geschichte ist bisweilen überaus wirr, was nicht nur daran liegt, dass meine malaysische DVD Kauderwelsch-Untertitel aufweist. Und die eklektische Inszenierung, von den atmosphärischen Didgeridoo-Klängen des Komponisten Kuniaki Haishima bis hin zu den einlullenden Bildern von Takahide Shibanushi (Be With You), strengt auf Dauer ziemlich an. Seine Faszination büsst "Mushishi" dadurch nur bedingt ein, denn Otomo führt in eine magische und doch so reale Welt ein - Fantasy trifft Heimatfilm, könnte man diesen Ansatz zusammenfassen. Und der ist ebenso ungewöhnlich wie sehenswert. Wer sich darauf einstellt, dass in "Mushishi" Action und Spannung beinahe Fremdworte sind, der wird mit einem Film konfrontiert, den man so nicht jeden Tag sieht. Alleine das sichert ihm etwas Goodwill zu.
MEINE
DVD
Malaysia, Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 und 2.0 mit englischen, chinesischen und malaiischen Untertiteln.
Achtung: Die Untertitel der malaysischen Fassung sind völliges Kauderwelsch!
Es empfiehlt sich, die taiwanesische Fassung zu kaufen, die Ende Dezember 06
veröffentlicht wurde, aber leider schon vielerorts out of print ist.
BESTELLEN
Yesasia
(Taiwan-Fassung)
HKFlix (Malaysische Fassung)
HKFlix (US-Fassung)
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