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Drama
Japan 2000
Alternative Titel Tokyo gomi onna; Tokyo Garbage Girl; Love Cinema Vol. 1
Regie Ryuichi Hiroki
Drehbuch Shotaro Oikawa
Darsteller Mami Nakamura, Kazuma Suzuki, Ko Shibasaki, Masahiro Toda
Länge 89 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 6.4.10
© Bilder Kino, Screenshots molodezhnaja
STORY
Miyuki (Mami Nakamura) arbeitet in einem Café und lebt in einer kleinen Wohnung.
Die Tage verbringt sie damit, den Sexgeschichten ihrer Freundin Kyoko (Ko
Shibasaki) zuzuhören, den Verehrer Kawashima (Masahiro Toda) abzuwimmeln und
sich mit dem angeberischen Kunden herumzuschlagen. Doch wenn sie daheim ist,
dann lebt sie ein skurriles Doppelleben: Sie betet ihren Nachbarn an, den
Rockmusiker Yoshinori (Kazuma Suzuki). Um ihm nahe zu sein, durchwühlt sie
seinen Abfall, zieht sich seine weggeworfenen Klamotten an und raucht seine
Zigarettenstummel. Aber sie getraut sich nicht, ihn anzusprechen. Da entdeckt
sie, dass er eine Freundin hat - und in ihr erwachen Eifersuchtsgefühle.
REVIEW
Wie so viele japanische Regisseure begann
Ryuichi Hiroki seine Arbeit als Sexfilmer. Doch er wandte sich rasch dem
intellektuellen Independentkino mit feministischem Touch zu - wodurch er zu
einem Liebling der Festivals avancierte. Mittlerweile tummelt er sich mit Werken
wie April Bride auch frischfröhlich im Mainstream.
Doch seine bekanntesten Werke stammen aus seiner Phase als
experimentierfreudiger Filmer, also in etwa die Ära rund um "Vibrator" und
I Am
a S+M Writer. In diese Kategorie gehört auch "Tokyo Trash Baby", Hirokis
Beitrag zur Love-Cinema-Reihe.
Zu jener lose zusammenhängenden, sechsteiligen Filmserie steuerte Takashi Miike seinen Schocker Visitor Q bei. "Tokyo Trash Baby" ist deutlich weniger krass, aber ebenfalls gesegnet mit skurrilen Ideen und einem ganz speziellen Blick auf japanische Eigenarten. Im Zentrum steht Tomie-Star Mami Nakamura und ihre ungewöhnliche Obsession. Statt den persönlichen Kontakt zu suchen, schwelgt sie in Bruchstücken aus dem Leben ihres Angebeteten. Seine Klamotten, seine Abfälle, seine Kritzeleien - das ist ihr Leben.
Dabei vereint Nakamuras Figur etliche Elemente der japanischen Aussenseiter-Kultur. Arbeit und Erfolg sind für sie nebensächlich, Konventionen im klassischen Sinne sind ihr egal, und sie scheint zu schüchtern zu sein, einen echten sozialen Kontakt zu pflegen: Den mit "ihrem" Stalker lehnt sie ab, den zu ihrem Stalking-Objekt sucht sie erst gar nicht. Ihre genügen die Reste seines Konsums. Hiroki erzeugt so eine spirituelle Liebe, die im Falle von Miyuki noch viel stärker scheint, als eine gewöhnliche Beziehung. Und zum anderen übt er gewitzt Kritik an unserem Konsumdenken, an den Auswüchsen von Materialismus und Wegwerfgesellschaft.
Hoch anzurechnen ist Hiroki, dass er diese potentiell schweren Themen stets auf leichte Weise präsentiert. So wird die urbane Isolation, die so viele asiatische Independentfilme zum Thema haben, hier greifbarer, weil witziger - und menschlicher. Manches scheint überzeichnet zu sein, doch man kann stets mitfühlen und auch etwas mitschmunzeln, weil die Akteure sympathisch agieren und die Inszenierung unaufgeregt daherkommt. Die Digitalkamera trägt das ihre zum Realismus bei (selbst wenn sie bisweilen mit verfremdeten Winkeln, etwa in Miyukis Wohnung, surreale Bilder erzeugt).
"Tokyo Trash Baby" lässt nach seinem tollen Start etwas nach, vor allem das letzte Drittel lässt die Handlung plätschern, statt neue Informationen oder neue Emotionen einzubinden. Als gehe den Machern die Luft aus. Der Film ist mit 88 Minuten zwar kurz, doch es wäre vielleicht ratsam gewesen, noch ein paar Szenen zusätzlich wegzukürzen. Keine absurde Vorstellung, denn die ganze Love-Cinema-Reihe fällt durch ihre Kürze auf - "Tokyo Trash Baby" ist tatsächlich die zweitlängste Episode. Doch auch mit leichten Hängern ist der Film noch immer sehenswert und offeriert ebenso amüsante wie lehrreiche und leicht beunruhigende Einblicke in das japanische Leben. Primär von denen, die etwas Abseits der Norm stehen ...
MEINE
DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.
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(Liefert aus USA)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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