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2005
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Liebeskomödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Time Pass - A Lust Story
Regie Chander Mishra
Drehbuch Chander Mishra
Produktion Anil Sharma
Songs Suneel Jha
Kamera Damodar Naidu
Choreografie Lollypop, Shabina Khan
Darsteller Arjun Punj, Mona Chopra, Himani Shivpuri,
Adi Irani
Länge 103 Min.
Kinostart 3.6.2005
Trade classification Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 22.6.05
© Bilder Madhu,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der College-Boy Vishal Sharma (Arjun Punj) stammt aus einer Brahmanen-Familie,
hat jedoch mit Tradition und Erziehung wenig am Hut. Vielmehr lüstert er seiner
heissen Tanzlehrerin Jenni (Mona Chopra) nach, der Tochter der Familienfreundin
Katherine, was Mama gar nicht passt (1). Vishals Lust wird
derart stark, dass er an nichts anderes mehr denken kann (2).
Seine Freunde Anand, Rajesh und Mahesh schmieden deshalb einen Plan: Ihr
väterlicher Freund Bafna soll sich als Filmemacher ausgeben. Vishal soll Jenni
zu ihm in die Wohnung locken. Die Jungs würden dann Kunde von Religionsunruhen
in Mumbai bringen und das "Paar" müsste bei Bafna übernachten. Das wäre die
Chance für Vishal, seine Angebetete zu erobern. Doch es läuft schief, als Bafna
selbst nach Jenni giert. Vishal ergreift die Flucht und gerät mitten in die
Turbulenzen der Aufstände.
REVIEW
"Time Pass" ist nur 103 Minuten lang und wird
seinem Titel trotzdem nicht gerecht: Er ist kein Zeitvertreib, sondern quälend
langweilige Unterhaltung ohne Ziel, ohne Sinn und definitiv ohne Verstand. Schon
die Anfangsszenen offenbaren die schmerzhafte Abwesenheit von Talent in den
Genen von Regiedebütant Chander Mishra. Er montiert die Szenen des tanzenden
Hauptdarstellerpaares (3) mit Sequenzen, die Aufständische in
den Strassen von Mumbai (4) zeigen. Eine solche Schnittechnik
lebt von Kontrasten, illustriert Horror inmitten einer Idylle (man vergleiche
die auch nicht gänzlich geglückte Anfangssequenz von Boormans
In My Country) - doch hier ist kein
solcher Effekt auszumachen. Es sind bloss hart aufeinander stossende
Filmstückchen, die alleine nicht viel hergeben und gegenüber gestellt keine
Steigerung erfahren.
Doch "Time Pass" ist einer solchen Analyse wohl gar nicht würdig. Schliesslich will er ja bloss eine Teeniekomödie sein, die auf den lästigen Skin-Flick-Zug in Bollywood aufspringt. Da setzt man andere Massstäbe an, als Schnitt- und Kameratechniken zu diskutieren. Doch selbst diese tief gesteckten Ziele verpasst Regisseur Mishra mit beeindruckender Leichtigkeit. Es fehlt zuerst einmal an Skin. Klar läuft Debütantin Mona Chopra stets im knappen Kleidchen rum und es gibt auch die obligaten Schmuse- und Streichel-Lieder - doch nie knistert es, geküsst wird kaum und wirklich sexy Einblicke gewährt Miss Chopra auch nur sehr sporadisch. Schlimmer noch: Nachdem das (männliche) Publikum durch derartige Ansätze von nackter Haut aufgeheizt wurde, wandelt sich der Streifen zur moralinsauren Liebesposse. Der triebgesteuerte Vishal bekommt sowas wie ein Herz und blockt zum Beispiel offensichtliche Annäherungsversuche einer aufreizenden Lady ab (5). Dieser biedere, verklemmten Unsinn ist in einem Karan Johar-Film gern gesehen, aber hier stösst dergleichen sauer auf.
Es kommt noch schlimmer. Die eingangs angetönten Aufstände bekommen alsbald eine zentralere Funktion im Film. Plötzlich werden Religionsklischees aufgetischt, um sich gegenseitig zu negieren (6, 7, 8). Mishra fühlt sich zum gesellschaftlichen Propheten berufen und missioniert derart amateurhaft, dass ich mehrfach unfreiwillig herauslachen musste. Will ein Regisseur wirklich das Wagnis eingehen und eine Teenieklamotte zum Sozialdrama wandeln, dann sollte er eine gute inszenatorische Leitlinie finden, um diese Kurve dem Publikum zu verkaufen. In "Time Pass" humpeln ein Dutzend Aufständische durch die Strassen, treffen ein paar Unschuldige, quetschen sie kurz aus ("Beweise, dass du Christ bist! Sing Twinkle Twinkle, Lucky Star!"). Manchmal saust ein einzelnes Polizeiauto vorbei. Hat man als Zuschauer erste Gähnattacken überwunden, ist die Szene beendet und der Film nutzt weder Dramatik noch die durch solche Passagen erwünschte Gesellschaftskritik aus. Es braucht schon viel "Können", um eines der noch immer brisantesten Themen im indischen Kino derart oberflächlich und nichtssagend abzuhaken.
Aber damit sucht man bei "Time Pass" vielleicht wieder zuviel. Die Aufstände dienen nur als Backdrop, als Hintergrund für die lahme Romanze. Vielleicht hat auch Produzent Anil Sharma darauf gepocht. Der Hit-Regisseur von Sunny Deol-Knallern wie Gadar und The Hero ist schliesslich bekannt für die unzimperliche und meist peinliche Einbindung von Religion in seine Action-Epen. Insofern kann ich Mishra keinen zu grossen Vorwurf machen. Er hat sein spärlich vorhandenes Talent nutzen können und einen Film gedreht. Schön für ihn. Doch ein Business-Insider wie Sharma hätte schnell erkennen müssen, dass das Skript von "Time Pass" ein ordentlicher Stinker ist und mit lausiger Inszenierung das Ganze zur Peinlichkeit verkommt. Das tut es. Und zum Langweiler. 103 Minuten fahle Comedy, ranzige Romantik, mieses Schauspiel und stupide Sozialkritik - das ist selbst für den anspruchslosesten Bollywood-Fan zu viel.
SONGS
1) Time Pass - Reptetitives Titellied zu den
Anfangs-Credits.
2) Koi Nahin - Traumnummer mit wenig Kleidern und erhitzten Lyrics. Als Ballade
gar nicht übel (9).
3) Chhuley Chhuley - Discotrack mit sexy Glitzergirls und noch mehr schlüpfrigen
Lyrics ("Touch Me!") (10).
MEINE DVD
Madhu (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs)
Disk Rating * ½ (Mattes Bild, schlankes Digipack)
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EXTERNE REVIEWS
indiafm.com (1/5)
Radio Sargam (2/10)
Apukachoice ("To
attract those viewers who seek some titillation through bikini babes")
SCREENSHOTS
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