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US-Start: 8.3.2002

 

Regie

Simon Wells - Casper 2, Prince of Egypt
Gore Verbinski - The Mexican, MouseHunt
Buch John Logan - Gladiator, Any Given Sunday, Star Trek X
nach dem Roman von H. G. Wells
Produktion Walter F. Parkes - Gladiator, A. I., Men in Black, Twister, Amistad
David Valdes - The Green Mile, A Perfect World, Unforgiven
Musik Klaus Badelt - The Pledge, K-19 und uncredited für X-Men, pearl Harbor u.a.
Kamera Donald McAlpine - Moulin Rouge, Romeo + Juliet, The Edge, Predator
Darsteller Guy Pearce
Mark Addy
Jeremy Irons
Yancey Arias
Samantha Mumba
Memento, L. A. Confidential, The Count of Monte Cristo
A Knight's Tale, The Full Monty, Down to Earth
Dungeons and Dragons, Lolita, Dead Ringers
Home Invaders, Crossfire
Sängerin. Ihr Bruder Omero spielt auch mit
Links imdb, upcomingmovies.com, Fansite
Verleih / © DreamWorks, Warner Bros.
Bewertung ½
Kritik Meine Kritik (28.2.01) ~ Hier klicken


"The Time Machine" (amazon.com: Hardcover, Paperback) ist eines der bekanntesten Bücher von H. G. Wells (1866-1946), dem Autor von "War of the Worlds" (1898) und wurde bereits 1960 von George Pal verfilmt, der zuvor schon hinter der Verfilmung von "War of the Worlds" stand. Nun wagt sein Urenkel persönlich die Neuverfilmung: Simon Wells. Die Produktion, die im Februar 2001 startete, stiess jedoch schon früh auf Probleme und am 19. Mai übernahm "The MExican"-Regisseur Gore Verbinski die Regie, weil Simon Wells wegen Erschöpfung ins Spital eingeliefert wurde. Verbinski wurde von Steven Spielberg persönlich angefragr und es ist noch offen, ob Verbinski für seine 18 tage Arbeit ein Director-Credit kriegt. Es wäre ihm zu gönnen. Das Budget ist in der Zwischenzeit auf über 80 Millionen gestiegen.

Der Start wurde auf Weihnachten (25.12.2001) festghelegt. Doch die Produzenten zweifelten an dem Datum, da ein paar tage zuvor "The Lord of the Rings" startet und an Wiehnachten Werke wie "Ali" und "Ocean's 11" angesagt waren. So war "The Time Machine" die erste von mehreren Projekten, die ins nächste Jahr verschoben wurden. Dann kam der 11.9.2001 und wie bei so mancher Produktion sorgte die Tragödie auch bei "The Time Machine" für Sorgen: Im Film fallen Teile des Mondes auf New York und das WTC - Szenen, die nun leicht umgeschnitten werden mussten. Das Startdatum, das auf den 8. Februar festgelegt wurde, musste erneut verschoben werden - nun auf den 1. März, auf den bereits Ridley Scotts "Black Hawk Down" verschoben wurde.

Ob es dabei bleibt, wird sich zeigen. Hier nun zwei Bilder aus dem Film. Sie erschienen etwa gleichzeitig mit dem Teaser-Trailer.


Am 8.12. erschien endlich ein Trailer, der mehr über den Inhalt verrät - und sehr interessant aussieht. Den Trailer gibt es hier. Unten seht ihr das Cover-Design der aufgepeppten Website. Recht hübsch.

My Review ½

Um es vorwegzunehmen: "The Time Machine" ist ein Remake, das es nicht braucht. Das liegt zum einen daran, dass H. G. Wells etliche bessere Bücher geschrieben hat (mein persönlicher Favorit ist "The War of the Worlds" von 1898), zum anderen daran, dass die erste Verfilmung von George Pal aus dem Jahre 1960 ziemlich gut gelungen ist - und letztendlich auch daran, dass es viele Dinge gibt, die man heute einfach nicht mehr 1:1 übernehmen kann. Dazu später.

Beginnen wir aber erst mit den positiven Aspekten - und obwohl ich nicht viele auflisten kann, hatte ich bei der Big-Budget-Adaption das Gefühl, einigermassen gut unterhalten zu werden. Positiv sind sicher die Effekte. Die sind in den meisten Fällen gut gelungen. Dann finde ich auch die Musik gut, die Kamera OK und die Besetzung in Ordnung (mit Ausnahme von Jeremy Irons). Des weiteren bleibt die Idee der Zeitreise ein unsterbliches Thema.

Wars das schon? In etwa. Das Negative überwiegt eindeutig. Wir waren ja vorgewarnt, als Regisseur Simon Wells (der Urenkel von H. G. Wells!) mit einem Schwächeanfall den Dreh hinschmiss und "The Mexican"-Regisseur Gore Verbinski für die letzten Shots und die Reshoots antreten musste. Was ist das Schlimmste? Nun, drei Dinge: Änderungen, Langeweile & Irons. Beginnen wir mit dem, was schneller abgehakt ist: Guy Pearce ist ok, aber läuft die halbe Zeit übermüdet mit offenem Mund durch die Gegend. Der Schluss hat wenig Wirkung. Es hat einige Continuity-Errors (achtet euch z.B. auf Mark Addys Mantel).

Nun zu Irons: Der Kerl spielt wieder mal ziemlich cheesy - nicht ganz so schlimm, wie in "Dungeons and Dragons", aber schlimm genug. Dabei hilft es ihm nicht gerade, dass die Rolle des Über-Morlocks, die er spielt, in Wells' Buch nicht dabei war! Wells hatte die Idee eines Über-Morlocks, beschloss dann aber, die Idee aus dem Buch rauszulassen - wohl aus gutem Grund. Die Langeweile: Die ersten Minuten, das Geplänkel zwischen Pearce und Sienna Guillory, sind ziemlich öde. Die Pal-Verfilmung von 1960 kam schneller zum Punkt - und das war effizienter.

Die Änderungen. Wer einen Klassiker neu adaptiert, sollte entweder eine 1:1-Adaption versuchen, falls das noch nicht getan wurde (wie "The War of the Worlds") oder dann viele Änderungen einbauen. "The Time Machine" täten ein paar Änderungen in der Tat gut. So kann man heute z. B. nicht mehr akzeptieren, dass 800 000 Jahre in der Zukunft Menschen noch akzentfreies Englisch sprechen. Aber zu meiner grossen Überraschung bleib dieser Punkt im Skript von "Gladiator"-Regisseur Jonh Logan drin. Die Landschaft erodiert, aber die Sprache bleibt. Ja sicher. Dafür haben Logan & Wells vieles andere geändert. Das beginnt mit der Motivation von Alexander, in die Zukunft zu reisen. Netter Versuch - aber unnötig. Dann wurden die Zwischenstopps etwas gekürzt. Im Zwischenstopp von 2037 hat es war einen coolen Effekt, aber sonst wird wenig Zeit verschwendet, ins Jahr 802 701 zu gelangen.

In der Zukunft gibt es wie in Buch & Pal-Film die Eloi und die Morlocks. [Die, die die Story nicht kennen, sollten diesen Abschnitt überspringen!] Die Überraschungen sind für Leute, die die Vorlage nicht kennen, sicher gross - denn, dass die Eloi die Schlachttiere der Morlocks sind, bleib erhalten, und sorgt für ein paar nette Anblicke. Leider tritt nun eben Irons als Morlock-Führer ins Bild - ohne viel Sinn. Zudem ist die Art, wie Alexander die Morlock vernichtet, extrem plump. Man weiss nicht mal genau, was er eigentlich gemacht hat!

Die Eloi gerieten viel zu Ethno-haft. Sie sehen aus wie ein Indianerstamm. Das war in George Pals Film besser, wie sie etwas belämmert in ihren weissen Röcken herumlungerten. Ihre ganze Geschichte wird im Remake schnell abgehandelt, schade, hat man doch zu Beginn des Films soviel Zeit verschwendet. Zumindest ist Samantha Mumba als Mara sehr süss. Wow, das war mal wieder etwas positives. Negativ fallen noch Logiklöcher ins Gewicht. Wieso heisst es etwa, die Morlocks vertragen kein Licht - und dann springen sie bei Tag aus ihren Löchern?

Na ja. Wie gesagt: Das Negative überwiegt. Aber seien wir ehrlich: Auch George Pals Film war nicht perfekt (aus heutiger Sicht ziemlich trashy) und das Buch hat auch seine Schwächen - der Film verdoppelt diese einfach nur und wird ein leichtes Ziel für Kritiker sein. Alles in allem habe ich mich die knapp über 100 Minuten aber OK unterhalten. Mir reicht das - weil ich eigentlich nicht mehr erwartet habe. Nun stehen uns sicher jenste Kritiken an, die das Remake in den Boden stampfen und das Original in den Himmel loben. Die Richtung stimmt, aber so weit, wie die Kritiker bald sagen werden, liegen die Filme nicht auseinander. Es ist wohl eher der nostalgische Charme des Originals (ein * * * ½-Film), der manchen Kritikern die Sinne vernebeln wird. Das soll nicht heissen, "The Time Machine" 2002 sei gut. Sicher nicht, aber das Remake einfach fertig zu machen, weil es schlechter ist, als das Original, finde ich sehr unkritisch.   



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.2.02

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