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Historienabenteuer
Japan 2009
Alternative Titel Tajomaru; Tajomaru - Räuber und Samurai; タジョウマル

Regie Hiroyuki Nakano
Drehbuch Shinichi Ichikawa, Mataichiro Yamamoto nach Ryunosuke Akutagawa
Darsteller Shun Oguri, Yuki Shibamoto, Kei Tanaka, Kyosuke Yabe,
Hiroyuki Ikeuchi, Hirotaro Honda, Hiroki Matsukata, Kenichi Hagiwara
 

Länge 126 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 14

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 19.3.2011
©  Bilder Manga, Screenshots molodezhnaja


STORY
Japan während der späten Muromachi-Periode, Ende des 15. Jahrhunderts: Naomitsu (Shun) ist der zweitgeborene Sohn des angesehenen Hatakeyama-Clans. Alle Macht wird einst sein älterer Bruder Nobutsuna (Hiroyuki Ikeuchi) erben, ebenso wie das Amt als Zahlmeister des Shoguns. Naomitsu bleibt immerhin seine Geliebte Ako-hime (Yuki Shibamoto), die beide Brüder seit der Kindheit kennen. Doch da bestimmt Shogun Yoshimasa Ashikaga (Kenichi Hagiwara), dass nur der das Amt des Zahlmeisters bekommt, der Ako heiratet - weil sie aus reichem Hause stammt. Nobutsuna nimmt sie sich daher gewaltsam. Naomitsu flieht mit ihr in die Berge - verfolgt vom Samurai Sakuramaru (Kei Tanaka), den er selbst einst aus seinem Dasein als Penner befreite. In den Wäldern tötet Naomitsu den Banditen Tajomaru und nimmt dessen Identität an. Als er in das Haus seiner Vorfahren zurückkehrt, warten mehrere Überraschungen.

 

REVIEW
Ryunosuke Akutagawas Kurzgeschichte "Im Gebüsch" (1922) hat in einigen Teilen der Welt einen beachtlichen Bekanntheitsgrad. Doch um einiges berühmter ist die filmische Reinkarnation des Stoffes - Akira Kurosawas Klassiker "Rashomon" (1955). Der ist nicht nur meisterhaft inszeniert, er prägte mit seiner Story, die aus verschiedenen Blickwinkeln dieselben Ereignisse zeigt, geradezu einen filmischen Definitions-Begriff. Dass sich Regisseur Hiroyuki Nakano nun an eine Neuinterpretation von Akutagawas Kurzgeschichte wagt, ist durchaus mutig, wenn auch nicht gerade schlau. Sich mit Kurosawa messen zu müssen, ist schliesslisch schwer genug, und wenn man es dann auch noch mit einem solche glatt polierten 08/15-Werk tut, dann wirds schmerzhaft.

"Tajomaru", so der Filmtitel und auch der Name der Figur, die in "Rashomon" vom unvergesslichen Toshiro Mifune gespielt wird, ist tatsächlich das: weichgespült und austauschbar. Dabei hat Regisseur Nakano durchaus ein solides Résumé vorzuweisen, namentlich bestehend aus dem überschätzten, aber auffallenden Pop-Samuraifilm Samurai Fiction oder dem souveränen Red Shadow. Im Samurai-Genre kennt er sich also aus, auch im Oeuvre von Kurosawa. Doch diesmal verstrickt er sich in seinen Handlungssträngen, er erzählt lustlos und beginnt überraschend schnell, die Zuschauer zu langweilen.

Anfänglich wirken die Wendungen und Handlungssprünge überaus willkürlich. Nichts hat einen "Aha"-Effekt, sondern dient nur dazu, die Zuschauer aus der Bahn zu werfen. Erst wenn der Shogun auftaucht und die Beteiligten zu den Ereignissen befragt, kommt eben das "Rashomon"-Prinzip zum Tragen: Jeder erzählt eine andere Story mit anderen Motiven. Das ist reizvoll, aber mittlerweile ausgelutscht, vor allem, wenn es so bluttleer daherkommt wie hier. Nie traut sich Nakano - weder zu Blut noch zu Sex noch zu Doppeldeutigkeiten noch zu Radikalem. Alles greift wie ein Räderwerk ineinander, dabei ist jedoch jedes Zahnrädchen irrelevant, jeder Umdrehung monoton, das Endresultat ein fades Fabrikat.

So etwas wie Mut zeigt Nakano lediglich in der Musikauswahl: Schon in seinem Debüt Samurai Fiction hat er historische Bilder mit modernen Tönen gekoppelt, hier nun erklingen während den Fights Rockklänge und es wird sogar Mal gerappt. Doch der Kontrast wirkt diesmal deplaziert, vor allem deshalb, weil er keinerlei Dynamik erzeugt. Es kommt als Spielerei herüber, die aber wenigstens zu etwas passt: den jugendlichen Hauptdarstellern. Keiner der Protagonisten hat die Kraft eines Toshiro Mifune - das würde freilich niemand erwarten. Aber sie alle haben fast gar keine Kraft. Blasse Teenie-Idole, die gut aussehen, aber daherkommen wie kostümierte Schönlinge in einem Film, in den sie sich zufällig verirrt haben.

Shun Oguri (Crows Zero) zum Beispiel mag ein properer Jungstar sein, doch ihm geht hier alles Konfliktpotential ab, alle Grauschattierung. Er ist ein Abziehbild. Die anderen Akteure kommen kaum besser weg. Obwohl niemand wirklich schlecht agiert, so bleibt ein Gefühl der Leere bei den überlangen Dialogen. Und weil sich das alles noch über zwei Stunden hinzieht, ist man viel schneller desinteressiert, als ein Film aushalten kann. Weil ich japanischen Historienabenteuern generell recht wohlgesinnt bin, weil die Action solide und die Machart nicht übel ist, gibts grosszügige 2½ Sterne, aber mit starker Tendenz nach unten.

 

MEINE DVD
Grossbritannien, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln.

 

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EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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