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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Ganesh Acharya
Drehbuch Bhavani Iyer, Muazzam Beg nach einer Story von Ganesh Acharya
Produktion Pushpa Krishna Creations
Songs Nitin Arora, Sony Chandy
Kamera Lenin
Choreografie Ganesh Acharya
Darsteller Manoj Bajpai, Juhi Chawla, Maininder, Nehha Pendse, Vivek Shauq,
Siddharth Gupta, Aryan Thakkar, Vijay Kashyap, Amitabh Bachchan (Erzähler)
Länge 122 Min.

Kinostart 8.6.2007
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung o.A.

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 1.7.07
©  Bilder Viva, Screenshots molodezhnaja


STORY
Swami (Manoj Bajpai) und Radha (Juhi Chawla) sind zwei gläubige Brahmanen, die in einem schmucken Häuschen im ländlichen Maharashtra leben. Er ist in der Region aufgewachsen, sie kommt aus dem Süden. Seit zehn Jahren sind sie verheiratet, als Gott ihnen endlich Nachwuchs schenkt. Während Swami die kleine Familie mit seinem Einkommen als Juwelier über Wasser hält, träumt Radha von einem Leben in der Stadt und einer besseren Ausbildung für Sprössling Anand (Siddharth Gupta). Tatsächlich bekommt Swami einen Job in Mumbai und Anand darf eine exklusive Schule besuchen - die ihm als Erwachsener (Maininder) einen Job als Banker einbringt. Doch vorher schockt eine Tragödie die Familie.

 

REVIEW
Ein wenig überrascht bin ich schon. Ganesh Acharya kenne ich als pummeligen Choreografen von schlüpfrigen Tanznummern - je heisser desto besser. Das ausgerechnet dieser Mann sich für sein Regiedebüt ein solch sensibles Thema aussucht, ist bemerkenswert. "Swami" heisst es und widmet sich dem einfachen Leben einer Familie. Wir begleiten die Figuren durch drei Generationen, sie wachsen einem ans Herz und wir nehmen an ihrem Schicksal teil. Ein überaus simples Konzept, aber eines, das dank der richtigen Handhabung ebenso eindringlich wie rührend ist.

Acharya hält sich inszenatorisch stark zurück, was ich ihm hoch anrechne. Bis auf die allerletzte Sequenz des Films, die fast schon unnütz einen Zeitraffer einsetzt, bleibt alles gemächlich und dezent, dem Leben dieser Familie angepasst. Leiser Humor und glaubhafte Emotionen werten die Handlung auf, ohne sie je zu erdrücken. Das Ausmass der Behutsamkeit, mit der Acharya vorgeht, ist manchmal schon fast anstrengend. Jeder Mensch hier ist erhaben und demütig. Die Eltern, der Boss, die Rektorin - alle haben sie ein erleuchtetes Lächeln auf den Lippen, alle sind sie netter als das, was man aus der Wirklichkeit kennt. Man kann dies Zuckerguss nennen, und tatsächlich muss man gegenüber solcher charaktertechnischer Sentimentalität aufgeschlossen sein, sonst werden es harte zwei Stunden.

Doch für die, die ihre Herzen öffnen können, liefert "Swami" sehr viel. Die in der Zusammenfassung angesprochene Tragödie wird in den meisten Reviews breit getrampelt, ich verzichte mal darauf - auch wenn sie sich schon recht früh ankündigt. Wenn sie eintritt, geht sie an die Nieren, vor allem, weil die Akteure sie so zurückhaltend und doch stark spielen. Grosses Lob daher an Juhi Chawla und Manoj Bajpai, die diesem Ehepaar viel Leben einhauchen. Die Nebendarsteller wie der Debütant Maininder oder seine Film-Ehefrau Nehha Pendse leisten alle gute Arbeit, doch Juhi und Manoj sind die Seele des Films, daran besteht nie ein Zweifel.

Mit ein paar kurzen, aber schönen Songs, die primär als Hintergrund- und Montage-Musik verwendet werden, verleiht Acharya seiner Geschichte noch etwas Melancholie, die Bilder sind ansprechend in ihrer Simplizität und die Montage gefällt mit ruhigem Fluss. Etwas holprig ist der Einbau der Stuhl-Metapher, die fast zu wichtig wird. Swami träumt nämlich von einem Schaukelstuhl, auf den er als Kind nie sitzen durfte, und als ihm Radha einen schenkt, obwohl das Geld für Wichtigeres benötigt würde, wird dieser Stuhl zu einem Symbol, das immer wieder einmal bemüht wird - sogar im Schlussmonolog von Amitabh Bachchan. Dafür, dass diese Metapher etwas plump ist, bekommt sie deutlich zu viel Gewicht.

Auch die bereits angesprochene Erleuchtung der Figuren ist nicht immer ideal. Echtes Drama kommt daher in den zwischenmenschlichen Beziehungen gar nie auf, weil alle Mitspieler schnell einsehen, dass alle es gut meinen. Dies ist teilweise zuviel des märchenhaften Kitschs. Und nicht zuletzt wirkt der Aufbau von Swamis Freundeskreis in der zweiten Hälfte des Films, sozusagen der einzige Subplot, etwas unnütz. Nichtsdestotrotz: "Swami" ist berührendes, gut gespieltes und für einen Debütanten höchst kompetent inszeniertes Kino, das an die middle-of-the-road-Werke eines Hrishikesh Mukherjee aus den 70er-Jahren erinnert. Und das ausgerechnet von einem Choreografen, der sich am liebsten mit halbnackten und sich lasziv räkelnden Tänzerinnen umgibt? Nicht schlecht ...

 

SONGS
1) Rishton Ki Kushboo
2) Lenge Hazaro 
3) Ek Doosare Se
4) Ek Jab Duaayen

 

MEINE DVD
Viva (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Bild sehr unscharf und matt, starke Störungen bei Bewegungen).

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (2½/5) (Spoiler)
Rediff.com (2/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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