> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> bollywood

> 2008
> SUMMER 2007

 


 

Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel Sommer 2007

Regie Sohail Tatari
Drehbuch Bijesh Jayarajan
Produktion Atul Pandey
Songs Gourov Dasgupta
Kamera Attar Singh Saini
Darsteller Sikander Kher, Gul Kirat Panag, Uvika Choudhary, Ashutosh Rana,
Alek Sanghal, Arjan Bajwa, Vikram Godkhale, Sachin Khedekar, Shweta Menon
Länge 159 Min.

Kinostart 13.6.2008
Box office classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 19.8.08
©  Bilder Adlabs, Screenshots molodezhnaja


STORY
Rahul (Sikander Kher) studiert Medizin in Mumbai. Am liebsten hängt er mit seinen Freunden Vishakha (Gul Kirat Panag), Priyanka (Uvika Choudhary), Bagani (Alek Sanghal) und Kanteel (Arjan Bajwa) herum, raucht ab und zu mal einen Joint und geniesst das Nachtleben. Von der Welt um ihn bekommt er wenig mit, Politik interessiert ihn nicht die Bohne. Erst als ihn der Schnösel Prakash herausfordert, findet ein Umdenken statt: Um Prakash eins auszuwischen, kandidiert Rahul mehr aus Jux als Studentenpräsident. Er würde den Job sogar bekommen, arrangiert sich aber mit den etablierten Politikern so, dass er im letzten Moment
abspringen kann. Dafür werden er und seine Freude zum Sozialdienst in einem Dorf verknurrt. Sie verschlägt es in einen mausarmen Ort in Maharashtra, in dem die Bauern vor lauter Leid Suizid begehen. Der örtliche Arzt (
Ashutosh Rana) lässt sich von dem Quintett überreden, sie bald wieder gehen zu lassen. Doch als Rahul und seine Freunde erkennen, wie ein ländlicher Kredithai (Vikram Gokhale) die Leute ausnimmt, stellen sie sich gegen ihn.

 

REVIEW
Indien verkauft sich momentan wunderbar als wirtschaftliche Boom-Nation. Das neue China. Der Milliardenstaat mit rosiger Zukunft. Genau diese ist tatsächlich in Griffweite - aber eben nicht für alle. Grosse Teile des Landes sind noch immer bitterarm, andere kämpfen für Unabhängigkeit, wieder andere sind geprägt von Instabilität und Korruption, von Gewalt und Terror, von Zuständen wie in der Dritten Welt. Eigentlich nicht verwunderlich, dass ein so grosses Land auch eine Nation der Gegensätze ist.

“Summer 2007“ nutzt dies als Ausgangslage. Die Mediziner aus der Stadt repräsentieren das moderne Indien, die Bewohner des armen Dorfes auf dem Land des Bundesstaates Maharashtra das arme Indien, in dem archaische Strukturen herrschen. Als Idee eine äusserst reizvolle Angelegenheit. Doch Spielfilmdebütant Sohail Tatari und sein Drehbuchautor Bijesh Jayarajan (Pehchaan, Fareb) verfallen genau jenem Problem, das momentan viele Geschichtenschreiber auf der ganzen Welt plagt: Eine Idee ist zentral, die Geschichte kommt danach.

Im Falle von “Summer 2007“ führt das dazu, dass der Film von Anfang an daraus ausgelegt ist, seine Idee an das Publikum zu bringen. Darob geht vergessen, dass es auch eine packende Geschichte braucht. Und die ist hier nicht zu finden. Der Auftakt in Mumbai gestaltet sich relativ langweilig, bis es endlich ins Dorf geht, verstreicht viel zu viel Zeit. Auf dem Land angekommen wird die Beziehung der Studenten unter sich nicht spannender und auch die Dramatik entwickelt sich zögerlich. Und wenn sie dann doch in die Gänge kommt, wirken manche Elemente plakativ.

Bisweilen ist der Film nahe dran am Puls der Zeit. So taucht etwa ein Mann auf, der mit Mikrokrediten hausiert, wie sie der Friedensnobelpreisträger 2006 Mohammed Junus aus Bangladesch, mit der von ihm gegründeten Grameen Bank propagiert. Diese entlasten die arme Bevölkerung und entmachten die Kredithaie. Dass diese im Film wiederum mit Gewalt reagieren, erklärt sich von selbst.

Doch “Summer 2007“ will ja noch mehr. Er bringt die Naxaliten-Rebellen ins Spiel, fühlt sich noch zu unnützen romantischen Einlagen berufen, tischt eine überhübsche und unnütze Polizistin (Shweta Menon) ein und spielt immer wieder rockige Rebellensongs ein. Das alles zielt darauf ab, einen Film à la Rang De Basanti zu schaffen, der zeigt, wie sich eine unpolitische Jugend auf den Weg der Besserung begibt und mit der sozialen Ungerechtigkeit aufräumt. Nur ist dieses Drama nicht annähernd so mitreissend und gelungen wie der Aamir-Khan-Hit. Er wirkt viel konstruierter, viel mehr auf eine Aussage ausgerichtet als darauf, eine fesselnde Story zu erzählen. Kein Wunder also bekommen wir ganz am Schluss eine nicht enden wollende Serie von Text-Einblendungen. Der Regisseur will ja etwas aussagen …

Doch das Drama hat weitere Probleme. So wirkt der junge Hauptdarsteller Sikander Kher, der Sohn von Anhpam und Kiron Kher, der in Woodstock Villa debütierte, steif und langweilig. Sein Potential halte ich mittlerweile für beschränkt. Gul Kirat Panang (Dor) ist eine starke Schauspielerin, doch hier wird sie nicht gross gefordert. Ebenso wenig ihre Co-Stars. Das Ensemble an sich ist nicht übel, doch ihm fehlt das Feuer. Dazu ein paar mittelmässige und unpassende Songs, routinierte Inszenierung und didaktischer Inhalt: Fertig ist ein viel zu langer Film, der sich nicht zwischen Ernst und Unterhaltung entscheiden kann und der beim Versuch scheitert, die Rang De Basanti-Formel des jugendlichen Polit-Engagements zu kopieren. Eine Enttäuschung auf mittlerem Niveau.

 

SONGS
1) Jaaniye - Immer rockiger werdendes Liebeslied. Passabel (Ujjayinee Roy).
2) I Just Wanna Fly - 08/15-Rebellenjugend-Rock (
Ujjayinee Roy, Aanchal Bhatia, Bonny Chakraborty, Gourov Dasgupta).
3) Baali Main Sone Wali - Etwas unpassende, aber temporeiche Rock-Tanz-Punjabi-Nummer (
Sunidhi Chauhan, Gourov Dasgupta).
4) Jaage Hain Baad Muddat Ke - Schön gesungen, sonst eher harmlos (
Sharib, Toshi).

 

MEINE DVD
Adlabs (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Bild ziemlich scharf, manchmal Verpixelungen)

 

BESTELLEN 
nehaflix (Liefert aus USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

Bollywood Hungama (1½/5)
Rediff.com (3/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6/7