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Anime
Japan 2007
Alternative Titel Kappa no ku to natsu yasumi;

Summer Vacation with Coo the Kappa
;
河童のクゥと夏休み

Regie Keiichi Hara
Drehbuch Keiichi Hara nach dem Roman von Masao Kogure und Yuichi Watanabe

Länge 138 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 10 (FSK: 12)

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 4.9.10
©  Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Drachengottsumpf soll trockengelegt werden. Ein besorgter Kappa versucht, den verantwortlichen Samurai davon abzubringen - doch der rabiate Kerl haut ihn tot. Sein Sohn Coo sieht hilflos zu und wird kurz darauf bei einem Erbeben vom Erdboden verschluckt. Drei Jahrhunderte später findet der Schüler Koichi Uehara den Kleinen und erweckt ihn wieder zum Leben. Der Kappa wird innert Kürze zum Teil der Familie, auch wenn Tochter Hitomi sich mit dem Mini-Monster nicht anfreunden will. Doch es dauert nicht lange, bis der Kappa entdeckt wird - und zur Mediensensation avanciert.

 

REVIEW
"Summer Days With Coo" hat ein paar Probleme - etwa seine Überlänge oder eine leicht schulmeisterliche Ader. Doch das sind völlig vernachlässigbare Defizite in einem mitreissenden und bewegenden Werk, das wieder einmal zeigt, welche Kraft ein Anime haben kann. Es kommt auf die Geschichte und ihre Präsentation an. Und da trumpft Regisseur Keiichi Hara, der zuvor in der Serie "Crayon Shin-chan" involviert war, voll auf. Um eines gleich aus dem Weg zu räumen: Mit einer Produktion aus dem Hause Ghibli kann der Film rein visuell nicht mithalten. Die Bildhintergründe sind zwar liebevoll gezeichnet, die Bewegungen sind flüssig, doch die Hauptfiguren wirken stets etwas abstrahiert. Mit anderen modernen Anime-Aufsteigern à la Makoto Shinkai (5 Centimeters per Second) oder Mamoru Hosuda (Summer Wars) kann der Stil aber durchaus noch gleichziehen.

Es dauert denn auch nicht lange, bis man sich an die Optik gewöhnt. Die Charaktere erzeugen bereits mit wenigen Strichen dir gewollten Emotionen, die Landschaften und Städte sind von einer begeisternden Detailverliebtheit. Und unser Protagonist Coo ist ein ebenso kurioses wie bemerkenswertes Wesen. Er ist ein Kappa, also ein Schildkrötenwesen aus der Welt der Yokai - der japanischen Geister- und Sagengestaltenmythologie. Sein Aussehen mit Wuschelfrisur, grüner Haut, schlaksigen Bewegungen und freiliegendem Geschlechtsteil ist alles andere als knuddelfertig, vielmehr muss man sich als Zuschauer erst einmal mit dem Ding anfreunden. Ist dies geschehen, ist Coo jedoch eine famose Kreatur. Vergleiche mit "E.T." bieten sich an - ebenfalls ein hässlicher Gnom, der einem ans Herz wächst.

Mit Steven Spielbergs Meisterwerk teilt "Summer Days With Coo" auch ein paar Themen, etwa der Umgang der Menschen mit dem Fremden, sowie die Freundschaft einer Familie mit dem Wesen aus einer anderen Welt. Ausserdem schreckt der Film vor Szenen, die das kindliche Publikum verstören könnten, nicht zurück - wobei "Coo" sogar noch weiter geht als "E.T." und schon in der ersten Sequenz Coos Vater blutig abschlachtet. Kleine Kids sollten den Film daher nicht anschauen, zumal sie mit den Themen und der Laufzeit auch nicht unbedingt zurecht kommen. Doch sind die Kleinen etwas älter, dann lohnt sich der Film allemal. Das ideale Publikum ist jedoch wohl noch etwas älter: Animefans und Filmliebhaber mit Freude am Speziellen.

"Coo" wird bei diesem Klientel denn auch für die eine oder andere Träne sorgen, denn die Geschichten sind ziemlich rührend. Keiichi Hara erzählt nach dem heftigen Start zwar eine amüsante Story mit Fokus auf dem "Kulturen-Clash" zwischen Mensch und Sagengestalt, doch in der zweiten Filmhälfte schwindet der Humor und weicht der Dramatik. Dabei widmet sich der Film auf ziemlich krasse Weise ein paar gesellschaftlichen Problemen, darunter das Mobbing unter Schülern (Bullying) und die Sensationsgier der Medien. Auch Umweltschutz kommt zum Zug, wenngleich ein wenig holzhammermässig. Überhaupt dreht Hara bei fast allen seinen Anliegen etwas stark auf - was zu Szenen mit Sentimentalität ebenso führt wie zu solchen mit aufdringlicher Botschaft.

Doch das verkraftet man mit Leichtigkeit, denn "Summer Days With Coo" ist einfach zu schön, zu witzig, zu unterhaltsam, zu rührend. Was schon eher das Wohlwollen strapaziert, ist die Laufzeit. Es gibt freilich keine Regel, dass ein Trickfilm unter zwei Stunden zu dauern hat, doch mit 138 Minuten ist "Summer Days With Coo" schlicht lang. Dies wird dann offensichtlich, wenn man es mit überflüssigen oder etwas zu zögerlich montierten Szenen zu tun hat. Es wäre sicherlich möglich gewesen, eine Viertelstunde zu eliminieren, ohne an die Substanz zu gehen - und dafür etwas Tempo und Kurzweil zu gewinnen. Doch letztendlich ist auch das nur Kritik auf hohem Niveau. Denn hier liegt ein Film vor, den es zu sehen lohnt und entdecken lohnt. Nicht nur von Anime-Fans, sondern von allen, die hochwertige Filme mögen.

 

MEINE DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Deutsch 5.1 und 2.0 sowie Japanisch 5.1 mit deutschen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
amazon.de (Liefert aus D)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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