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2008
> STORM RIDER: CLASH OF EVILS
Zeichentrickfilm
Hongkong / China 2008
Alternativer Titel
風雲決
Regie
Dante Lam Chiu-Yin
Sprecher (Mandarin) Nicholas Tse Ting-Fung, Richie Ren, Cecilia Han Xue
Sprecher (Kantonesisch) Raymond Lam Fung, Hins Cheung King-Hin, Juno Mak
Chun-Lung, Ti Lung
Länge 99 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 18.2.09
© Bilder AVP,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Wind und Cloud verüben ihre seit der Kindheit geplante Rache und töten den
Conquerer. Doch der Kampf gegen ihn setzt in Wind das Blut des
Kylin-Drachen frei, das ihn zur rasenden Bestie macht. Er
attackiert Cloud, der ihn zwar abwehren kann, aber dabei sein Gedächtnis
verliert. Während der verletzte Cloud sich einer Gang von Strassenkindern
anschliesst, schmiedet ein Fighter namens Ao Jue einen Plan, um die Macht in der
Martial-Arts-Welt an sich reissen zu können. Dies soll seine Rache dafür sein,
dass der Kaiser die Villa der Schwertanbeter zerstört hat. Ao Jue hat für seinen
finsteren Kreuzzug das Kylin-Schwert in seinem Besitz, das aber erst wieder
durch das Kylin-Blut entflammt werden kann. Darum hat er es auf Wind und Cloud
abgesehen.
REVIEW
Zehn Jahre nach Andrew Laus
Storm Riders knüpft Regisseur Dante
Lam (The Beast Stalker) mit einem
Zeichentrickfilm an jenen Fantasy-Actionhit an. Er heisst "Storm Rider - Clash
of Evil" und wurde in Hongkong und China mit beachtlichem Aufwand produziert.
Als visuelle Leitlinien dienen chinesische Ästhetik (etwa für Bauten und
Hintergrunde), Laus Originalfilm für die Actionchoreografie und japanische
Animes für den Look der Figuren. Das gilt für Frisuren ebenso wie für unnützen
Sidekick-Figuren. Nur bei den Männern scheinen eher die "Street
Fighter"-Computerspiele oder "Masters of the Universe" als Inspiration gedient
zu haben, denn hier sieht jeder Kerl aus wie ein professioneller Bodybuilder.
Die Story, die auf der seit 1989 erfolgreich laufenden chinesischen Comicbuch-Serie "Fung Wan" von Ma Wing-Shing basiert, führt direkt die Handlung des Realfilms von 1998 fort und verliert wenig Zeit damit, die Zuschauer auf den neusten Stand zu bringen. Figuren werden im Eiltempo vorgestellt und Ziel der ganzen Geschichte scheint nur zu sein, eine Actionszene an die nächste zu ketten. Das ist nicht unbedingt verwerflich, denn die Fights haben es durchaus in sich. Lam setzt auf hektische Cuts und Anime-Stilisierung, auf ein wahres Bildgewitter mit Blitz und Donner. Doch es mangelt den Martial-Arts-Szenen etwas an Abwechslung. Vielmehr greift der Film auf eine ganze Serie von Genre-Klischees zurück, von den spirituellen Weisheiten bis zu den Bewegungsabläufen. Das Medium Zeichentrickfilm würde eigentlich mehr Möglichkeiten bieten.
Die Animation an sich ist gar nicht übel - zumindest aus China sieht man selten etwas auf diesem Niveau. Der letzte Zeichentrickfilm, den ich aus dem Land gesehen habe, war die Kommunismus-Ode Sparkling Red Star, ebenfalls inszeniert vom vielbeschäftigten Dante Lam, und dem ist "Storm Rider" rein technisch überlegen. Da lässt sich auch verkraften, dass er einem Vergleich mit Trickfilmen anderer Länder (namentlich Japan und Amerika) nie und nimmer standhalten kann, selbst wenn fünf Jahre Arbeit in die Produktion geflossen sein sollen. Und inhaltlich? Zwar nervt hier keine verbohrte Ideologie wie in "Red Star", dafür latente Verwirrung. Es ist schwer, das Handlungsgerüst zu dechiffrieren, selbst wenn man sich ein Bisschen mit den Figuren auskennt. Und wer diesbezüglich Laie ist, der dürfte vieles nur schulterzuckend entgegennehmen, etwa das die Comic-Kultfigur "Nameless", die nicht eingeführt wird, sondern einfach auftaucht. Das Motto dahinter: Wer braucht schon eine verständliche Dramaturgie, wenn die nächste Actionszene gleich wieder alle Bedenken wegfegt?
Wer nicht zu viel erwartet und wer den Realfilm-Vorgänger noch einigermassen präsent hat, der kann sich bei diesem actionorientierten Zeichentrickfilm durchaus unterhalten. Er ist laut und chaotisch, hysterisch und künstlerisch bescheiden. Doch gegen die zünftige Dosis Action in einer fantastischen Welt voller schwermütig guckender Muskelhelden ist ja auch nicht zu verachten. Und wenn nicht mehr, dann ist "Storm Rider" immer noch eine Einstimmung darauf, dass uns Ende Jahr die Realfilm-Fortsetzung "Storm Warriors" erwartet. Mit der Originalbesetzung von Ekin Cheng und Aaron Kwok, während die Regie von den Pang-Brüdern übernommen wird, die beim Original damals als Cutter walteten. Starttermin des in Thailand mit viel Bluescreen-Einsatz gedrehten Films ist Dezember 2009.
MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Kantonesisch 5.1 und Mandarin 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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