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Bergdrama. Schweiz
Alternativer Titel -
Regie
Victor Vicas
Drehbuch Werner Wollenberger nach einer Story von Oscar Düby
Produktion Oscar Düby für die
Unitas-Film, Zürich
Musik Hans Moeckel
Kamera Emil Berna
Schnitt Hans
Heinrich Egger
Darsteller Hermann Geiger, Annemaerie Dueringer, Robert Freitag, Leopold
Bibertti,
Anne-Marie Blanc, Hannes Schmidhauser, Annelise Betschart, Zarli Cariget, Erwin
Kohlund,
Fritz Gammenthaler, Ettore Cella, Max Knapp, Robert Bichler
Länge 95 Min.
Kinostart 1959
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 23.1.2013
© Bilder Praesens-Film,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Sommer im Wallis: Gletscherpilot Hermann
Geiger (Hermann Geiger) beobachtet am Viertausender Dent Blanche gefährliche
Gletscherabbrüche. Eine Seilschaft lässt sich dennoch nicht abhalten, den Berg
zu besteigen. Dazu gehören der Arzt Dr. Gruber (Leopold Biberti), der junger
Ingenieur Gisler (Robert Freitag) mit seine Freundin Monica (Annemarie Düringer)
sowie die zwei jungen Männer Charly (Hannes Schmidhauser) und Roby (Helmut
Förnbacher). Prompt geraten sie beim Abstieg in Nebel. Und es kommt noch
schlimmer: Der erschöpfte Gruber rutscht aus und reisst die andern in die Tiefe.
Bergführer Perren (Robert Bichler) und der Engländer Puckle (Patrick Jordan)
sterben. Frau Gruber (Anne-Marie Blanc), die in der Berghütte zurückgeblieben
ist, alarmiert die Bergführer. Doch das schlechte Wetter hindert Hermann Geiger
am Einsatz.
REVIEW
Das Schweizer Kino hat viele Filme vorzuweisen,
die in den Bergen entstanden wird - aber erstaunlich wenige echte Bergfilme. Die
Deutschen waren deutlich faszinierter von "unseren" Gipfeln, was sich im
Schaffen von Luis Trenker, Arnold Fanck und Konsorten spiegelt. Dieser Unwillen
lag vielleicht auch am eidgenössischen Bergdrama
Bergführer Lorenz, das noch vor dem grossen Alpen-Boom heftig floppte. Fast
genau 15 Jahre später nahm der russisch-französische Regisseur Victor Vicas
(1918-1985) dennoch mal wieder einen Anlauf mit "SOS - Gletscherpilot". Die
Vorzeichen waren gut, so verfasste Max Frisch das erste Handlungsgerüst.
Von dem blieb am Ende aber nichts mehr übrig, Produzent Oscar Düby schrieb
nahezu alles um. Übrig geblieben ist formelhaftes Bergkino, das mit seiner Optik
ein paar Trümpfe im Ärmel hat, aber ansonsten nie wirklich in die Höhe steigt.
Eine ziemliche Fehlkalkulation war etwa der Einbezug von Rega-Mitbegründer und
Rettungsflieger Hermann Geiger (1914-1966). Zwar hatten auch Arnold Fanck und
G.W. Pabst in Die weisse Hölle vom Piz
Palü mit Ernst Udet einen Star-Flieger eingesetzt, aber der musste nicht so
viel tun. Geiger hingegen muss spielen, und scheitert, denn er wirkt ungelenk.
Er ist nicht der einzige, der holpert. Die anderen Akteure spielen zwar etwas
besser, aber sie schaffen es nie, die Angst und Verzweiflung in den Figuren
hinauszuarbeiten. Zwei in unserer Seilschaft sind gerade gestorben? Wen juckts.
Natürlich müssen nicht alle rumheulen, aber wenn die Leute auf der Leinwand
nicht interessiert sind am Schicksal ihrer Leidgenossen, wieso sollten wir? "SOS
- Gletscherpilot" wird wegen all dem recht kühl, man investiert einfach keine
Emotionen. Da nützts auch nicht mehr viel, wenn Nebendarsteller wie Zarli
Cariget etwas Leben in die Bude bringen.
Es bleiben also die Schauwerte. Kameraprofi Emil Berna findet immer wieder
schöne Stellen, um Schnee, Fels und Eis Charakter zu verleihen. Ohne die Berge
als Hintergrund wäre der Film nicht viel mehr als eine unausgegorene Seifenoper
mit stereotypen Figuren. Der Draufgänger. Der Engländer. Der Uneinsichtige. Doch
dies gilt für viele Bergfilme, in denen eben immer das alpine Erlebnis im
Vordergrund steht. Und weil diesbezüglich hier absolut nichts Neues zu entdecken
ist, dazu aber die einen oder anderen untauglichen Beigaben kommen, ist "SOS -
Gletscherpilot" auch im gesamten Bergfilm-Kanon nur Mittelmass.
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1advd
(Liefert aus der Schweiz)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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