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2011
> THE SORCERER AND THE WHITE SNAKE
Fantasyfilm
China / Hongkong 2011
Alternative Titel It's Love; Bai She Chuan Shuo Zhi Fa Hai;
Die Legende der Weissen Schlange; 白蛇傳說
Regie
Tony Ching Siu-Tung
Darsteller Jet Li, Eva Huang Shengyi, Raymond Lam Fung, Charlene Choi
Cheuk-Yin, Wen Zhang,
Vivian Hsu, Miriam Yeung Chin-Wah, Jiang Wu, Chapman To Man-Chat, Lam Suet
Länge 102 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12 (FSK: 16)
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 31.12.2011
© Bilder KAM,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Zusammen mit anderen Dämonen leben die Riesenschlangen "White Snake" Bai Suzhen
(Eva Huang) und "Green Snake" Qingqing (Charlene Choi) im Wald. Eines Tages
verliebt sich Suzhen in den Kräuterheiler Xu Xian (Raymond Lam) - und da sie ihm
das Leben rettet, entwickelt auch er Gefühle für sie. Diese Beziehung verletzt
jedoch den Kodex der Natur, weshalb der buddhistische Mönch Fahai (Jet Li)
eingreift. Mit seinem Zögling Neng Ren (Wen Zhang) und einer Handvoll loyaler
Mitstreiter macht er sich auf die Jagd nach den beiden Schlangen.
REVIEW
Für ein Budget von 25 Millionen Dollar verfilmte Actionchoreograf und
Regisseur Ching Siu-Tung die "Madame White Snake"-Legende. Der Film muss sich
also an Tsui Harks so umstrittenen wie betörenden
Green Snake messen - und wer da
obenaus schwingt, ist von den ersten Minuten an klar. Chins kann zwar auf grosse
Stars und teure Tricks zurückgreifen, doch unter all dem fantastischen
Tohuwabohu entfaltet sich ein seelenloses und ziemlich leidenschaftsarmes Werk.
Das ist um so bedauerlicher, wenn man bedenkt, wie sinnlich Tsui den Stoff
umsetzte.
Und hier? Kurzes Geschmuse der Schlangenschwestern Eva Huang und Charlene Choi lässt zwar noch auf mehr hoffen, doch danach hat "The Sorcerer and the White Snake" etwa den Erotikgehalt einer Waschmittelwerbung. Und auch sonst wirkt alles überraschend steril. Ching kann anders, das wissen wir von seinen 90er-Filmen. Doch schon seit einiger Zeit wirkt sein Regie-Schaffen austauschbar und frei von Konturen. Hiermit scheint er wohl verzweifelt an das 90er-Jahre-Kino anknüpfen zu wollen, so wie es unlängst schon Tsui mit Detective Dee oder John Woo mit Reign of Assassins gelungen ist. Doch er kriegt dies deutlich weniger gut hin.
Das soll nicht heissen, dass "The Sorcerer and the White Snake" komplett unterhaltungsbefreit ist. Nein, es passiert immerzu etwas auf der Leinwand, wodurch es für die Langeweile schwer ist, sich einzuschleichen. Auch scheinen die meisten Schauspieler durchaus Spass an ihren Rollen zu haben - am wenigsten vielleicht noch Jet Li. Wie er völlig trocken Sätze à la "du hast einen Tausend Jahre alten Schlangendämon geheiratet" von sich gibt, hat ja noch seinen Reiz, aber er wirkt etwas passiv. Und in den Kämpfen musste er sich angeblich zurückhalten, weil fast alle seine Gegner Frauen ohne Kampfsportausbildung sind. Und wenn nicht das, dann Pixelwolken aus dem Computer. Keine gute Voraussetzungen für einen Hinterteil-Versohler wie Jet Li.
Dafür schaut man den Frauen gerne zu, vor allem Eva Huang zeigt eine durchaus überzeugende Leistung, egal ob sie gerade Flirten, Fighten oder furios dreinschauen muss. Auch einige der Fantasy-Elemente kommen ganz gut. Wenn zu viel CGI-Tricks die Optik dominieren, wird man zwar aus der Geschichte gerissen, aber im Kleinen klappt das sehr gut. Und nicht zuletzt ist die Story klassischer Natur, von Liebe, Glaube, Fluch, Erlösung und Inter-Spezies-Sex. Letzteres vielleicht weniger, denn "The Sorcerer and the White Snake" ist eben einfach zu klinisch rein. Zu sauber.
Wirklich auseinanderzufallen droht der FIlm dann erst gegen Ende, wenn vor lauter Computerpixeln manchmal nicht mehr viel "Menschliches" zu sehen ist. Auch habe ich mich über Kleinigkeiten wie die absolut unpassenden Sprechstimmen der Nebendämonen (Schildkröte, Ratte, Frosch und Hase) - es kann doch nicht so schwierig sein, einen Sprecher zu finden, bei dem man annähernd glaubt, die Worte stammen aus tatsächlich aus dieser Trickfigur. Aber Glaubwürdigkeit stand eben gar nie auf dem Programm. "The Sorcerer and the White Snake" will wuchtige, grosse Fantasy sein. Dabei schiesst er mit Bombast-Musik und Digital-Overkill oft übers Ziel hinaus.
Aber in den kleineren Szenen erzeugt er wenigstens ansatzweise etwas Magie. Wenn das Ganze nur etwas schmutziger, doppeldeutiger oder einfach nur hemdsärmliger wäre, es wäre leichter, ihm seine Schwächen zu vergeben. Zudem könnte er sich so als die kernigere Variante zum abgehoben-poetischen Green Snake etablieren. Tut er aber nur teilweise und trägt sich so als "verpasste Chance" in die Annalen der chinesischen Filmgeschichte ein. Ich als Fantasyfan lege noch einen halben Stern drauf, weil ich solche Welten und Geschichten noch mag. Aber alle anderen sollten mit tiefergestapelten Erwartungen an den Film gehen. Dann hat er wenigstens teilweise eine Chance.
MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Mandarin 5.1 und DTS sowie Kantonesisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
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imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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