>
molodezhnaja
Hauptseite
>
asian movies
>
japan
>
1973
> SUBMERSION OF JAPAN
Katastrophendrama
Japan 1973
Alternativer Titel
Nippon chinbotsu; Tidal Wave;
日本沈没
Regie Shiro
Moritani
Drehbuch Shinobu Hashimoto nach dem
Roman von Sakyo Komatsu
Darsteller Keiju Kobayashi, Hiroshi Fujioka, Tetsuro Tamba, Ayumi Ishida
Länge 110 Min (DVD), 143 Min. (Kino
Japan), 82 Min. (Kino USA)
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 10
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | .. |
© Text Marco,
molodezhnaja 7.12.06
© Bilder Toho,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Vor der Küste Japans sackt eine Insel um 200 Meter ab und versinkt im Meer. Der
Geophysiker Dr. Tadokoro (Keiju Kobayashi) vermutet, dass Aktivitäten am
Japangraben die Ursache für das Unglück sind. Mit dem Team des U-Boot-Kapitäns
Toshio Onodera (Hiroshi Fujioka) taucht er in den Tiefseegraben ab, der den
Zusammenstoss der philippinischen mit der pazifischen Erdplatte markiert. Dort
am Meeresgrund
sehen die Forscher tatsächlich ungeheure Aktivitäten. Für
Tadokoro gibt es nur eine Erklärung: Der Erdkern hat sich ausgeweitet, weshalb
die Strömungen unter der Erdkruste schneller geworden sind. Die
Erdplatten
bewegen sich nun schnell und Japan droht innerhalb
von nur zwei Jahren regelrecht in einer Erdspalte zu versinken. Bis es soweit
ist, würden Erdbeben und Vulkane das Land verwüsten. Premierminister Yamamoto
(Tetsuro Tamba) muss einen Krisenplan erarbeiten und im schlimmsten Fall die
ganze Nation umsiedeln.
REVIEW
Noch vor Hollywoods Katastrophenfilm-Welle in den 70ern
drehte Regisseur
Shiro Moritani (1931-1984)
für Toho das Desasterdrama "Submersion of Japan" nach einem Roman von
Sakyo Komatsu. Es basiert auf
durchaus berechtigten Ängsten, da Japan wegen seiner tektonischen Lage schon
immer im Brennpunkt von Vulkan- und Erdbebenaktivitäten lag. Auch Tsunamis
bekamen ihren Namen nicht umsonst in Japan, wo vom Pazifik her immer wieder
grosse Wellen das Land heimsuchen. In seiner Heimat wurde der für ca. 2
Millionen Dollar produzierte Streifen ein Riesenhit und spielte rund das
Achtfache
des Budgets wieder ein. Eine TV-Serie folgte und Amerikas
B-Film-König Roger Corman sicherte sich die Rechte für eine US-Veröffentlichung.
Er schnitt fast die Hälfte des Materials aus dem 143-minütigen Film heraus und drehte zusätzliche amerikanische Szenen mit "Bonanza"-Star Lorne Greene. Die unter dem Titel "Tidal Wave" in die US-Kinos gebrachte Fassung war dann gerade noch 82 Minuten lang und fiel bei Kritik und Publikum sang- und klanglos durch. Nach meinem Wissen ist momentan die 143-Minuten-Fassung nicht untertitelt erhältlich, Abhilfe schafft die 110-minütige Fassung auf der Hongkong-DVD. Sie verzichtet auf die amerikanischen Szenen und zeigt einen Katastrophenfilm, der die Schelte nicht verdient hat. Besonders gut ist er trotzdem nicht.
Moritanis Fokus-freie Dramaturgie trägt daran die Hauptschuld, doch auch die Figuren bleiben fad. Es gibt ein paar wunderbare apokalyptisch anmutende Szenen, doch ebenso viele, in denen selbst für damalige Verhältnisse schlechte Tricktechnik einen aus der Untergangsstimmung schleudert. Was fehlt, ist die gross angelegte Inszenierung des Untergangs, wie ihn das 2006er-Big-Budget-Remake zelebriert. Hier brennen ein paar Häuser, ein paar Brücken brechen ein, doch dass eine ganze Nation regelrecht untergeht, transportiert Moriati weniger bildlich, als in seinen Dialogen. Der Film wirkt darum stellenweise un-cineastisch. Wenn Forscher minutenlang den Aufbau der Erde erklären, hat das 20 Jahre später eher Nostalgiewert und auch dem Bettelgang der Japaner bei anderen Regierungen fehlt bisweilen die Power. Meistens ist Reden angesagt.
Der Film hat dennoch einige interessante Ideen. Er spiegelt Japans Faszination mit der Apokalypse und widmet sich etwa der Frage, wie die Welt reagiert, wenn ein Land seinen Untergang bekannt gibt. Würde die UNO 100 Millionen Flüchtlinge verteilen können? Wie wäre das logistisch zu schaffen? Leider kratzt der Film nur an der Oberfläche. Das wäre zu verkraften, wenn er als Katastrophenfilm und schieres Spektakel besser abschneiden würde. Doch auch da bleibt er auf halbem Weg stehen, weist zu oft Längen auf. 110 Minuten sind deshalb schon mehr als genug, wenn die Originalfassung die unnütze Romanze zwischen Toshio und seiner Freundin oder andere Füller-Szenen noch auswalzen würde, könnte Langeweile schnell Einzug halten. "Submersion of Japan" ist aber auf jeden Fall besser als das "Tidal Wave"-Debakel ihn dastehen liess und er bietet Ansätze für einen guten Katastrophenfilm mit gesellschaftlich relevantem Beigeschmack. Vielleicht war deshalb ein Remake für einmal gar keine so schlechte Idee?
PS: 2006 folgte ein aufwändiges Remake unter dem Titel Sinking of Japan.
MEINE
DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Japanisch 5.1 und DTS sowie Kantonesisch 2.0 mit englischen, chinesischen und japanischen Untertiteln.
BESTELLEN
Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
imdb.com
SCREENSHOTS
created by molodezhnaja
all rights reserved.
Seite optimiert für Internet Explorer 6.0