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Thrillerdrama. GB/USA/Indien. Englisch & Hindi
Alternativer Titel
-

Regie Jag Mundhra
Drehbuch Carl Austin nach einer Story von Jag Mundhra
Produktion Aron Govil
Musik John Altman
Kamera Madhu Ambat
Darsteller Naseeruddin Shah, Greta Scacchi, Brian Cox, Om Puri, Ralph Ineson, Gulshan Grover,
Stephen Greif,
Mikaal Zulfiqar, Laila Rouass, India Wadsworth, Arrun Harker, Sadie Frost
Länge 105 Min.

Kinostart 2007 (Festivals)
Box office classification
-
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 23.7.08
©  Bilder Cine Boutique, Screenshots molodezhnaja


STORY
Scotland Yard stellt in der U-Bahn von London einen vermeintlichen Terroristen und schiesst ihn tot. Wie sich schnell heraus stellt, war der junge Mann harmlos und konnte bloss wegen der Musik seines MP3-Players die Befehle der Polizisten nicht hören. Der Offizier Daniel Tennant
(Brian Cox) wird mit den internen Ermittlungen des Falls betraut und bittet dazu den muslimischen Kommandanten Tariq Ali (Naseeruddin Shah), als Mittelsmann zu arbeiten. Tariq ist verheiratet mit der Christin Susan (Greta Scacchi), hat einen Fussball-liebenden Sohn (Arrun Harker), eine pubertierende Tochter (India Wadsworth) und seinen Neffen Zaheer (Mikaal Zulfiqar) aus Pakistan zu Gast - ein idealer Mann für den Job, um alle Rassismusvorwürfe im Keim zu ersticken. Doch Tariq selbst gerät unter Beschuss, als Fotos ihn beim Händedruck mit seinem alten Freund Junaid (Om Puri) zeigen. Der ist mittlerweile zum Hassprediger mutiert und steht auf der Terrorliste von Scotland Yard.

 

REVIEW
"Es ist kein Verbrechen, ein Muslim zu sein", erklärt Brian Cox früh im Film und damit ist die Botschaft auch klar und deutlich dargelegt. Etwas zu deutlich. Regisseur Jag Mundhra ist eben kein Mann der subtilen Gesten. Er drehte vor Jahren schundige Erotikfilmchen, bevor er in Indien mit Bhawandar den Problemfilm für sich entdeckte. Jenes Drama um das Leid einer vergewaltigten Frau ist bis heute sein wohl bester Film. Er doppelte in England mit dem Aishwarya-Rai-Drama Provoked nach, bei dem genau die gleichen Probleme ans Licht traten wie bei seinem neusten Werk "Shoot on Sight": Es greift ein aufrüttelndes Thema auf, präsentiert die Botschaft oberlehrerhaft und verschenkt trotz guter Akteure etliche Chancen, um zum guten Film zu avancieren.

"Shoot on Sight" hat vielleicht sogar noch mehr Pluspunkte als der Vorgänger - angefangen bei den Akteuren. Naseeruddin Shah, ohne den Vollbart, den er für Amal zugelegt hat, ist einmal mehr ein Hochgenuss. Trotz eines nicht immer treffsicheren Brit-Akzents überzeugt sein Spiel mit jenen Nuancen, die dem Film abgehen. Greta Scacchi spielt seine Ehefrau zurückhaltend, aber solide, während Brian Cox den Vorgesetzten mit Autorität, aber auch Abnutzungserscheinungen überzeugend mimt. Om Puri ist als Iman zwar erschreckend, aber nicht ideal besetzt, vielleicht lag es am falsch aussehenden Bart. Gulshan Grover dagegen gefiel mir als Shahs bester Freund ganz gut. Der Rest ist solide, Laila Rouass als Tariqs Partnerin vielleicht etwas blass, India Wadsworth etwas hysterisch, Mikaal Zulfiqar viel zu fad und der Schwarze, der den Terror-Azubi spielt, ist richtig schlecht.

Selbst die Inszenierung lässt sich halbwegs sehen, Mundhra scheint sich an den hochklassigen britischen TV-Thrillern zu orientieren, die mit einem starken Ensemble oft auch ausschweifende Geschichten mit mehreren Themenaspekten zu einem packenden Thriller vereinen. Doch da beginnen die Probleme: Sonderlich packend ist "Shoot on Sight" nicht. Er ist eher Drama als Thriller und als solches doch eher oberflächlich. Die Botschaft wonach in England eine islamfeindliche Stimmung herrsche, wobei doch nicht jeder Moslem ein Terrorist sei, kommt an - wird aber etliche Male wieder etwas verwässert oder unterwandert. Ziel von Mundhra scheint es zu sein, die Wirklichkeit so facettenreich abzubilden, wie sie tatsächlich ist, doch dabei verdünnt sich der ganze Film zum Wischiwaschi ohne Ziel und ohne echte Wirkung.

Die Bildsprache weist wenig Raffinesse auf, der Schnitt begnügt sich mit solidem Mittelmass und der Musik fehlt die Klasse. Das alles macht den faden Inhalt noch belangloser und der Film bleibt trotz seiner heissen Themen unterkühlt und leidenschaftslos - für einen geübten Filmfan sollte es auch keine Schwierigkeit darstellen, die Identität des gesuchten Terroristen zu lüften, der in der zweiten Hälfte in den Mittelpunkt des Interesses rückt. Dies ist eben der Film eines Mannes, dem etwas unter den Nägeln brennt, aber der es allen recht machen will und daher nicht das passende Gefäss gefunden hat, um dieses Etwas auch cineastisch fesselnd und intelligent seinem Publikum zu vermitteln. "Shoot on Sight" bleibt oberflächlich und trotz seiner schulmeisterlichen Art immer zu vage und zu wenig mutig. Schade um die verpassten Chancen.

 

 

MEINE DVD
Aron Govil Productions
(USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Englisch 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln.

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS


 

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