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2007
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Thrillerdrama
HK 2007
Alternative Titel
Moon to;
門徒
Regie Derek
Yee Tung-Shing
Drehbuch Derek Yee Tung-Shing
Produktion Peter Chan Ho-Sun
Darsteller Daniel Wu Yin-Cho,
Andy Lau Tak-Wah, Zhang
Jingchu, Louis Koo Tin-Lok,
Anita Yuen Wing-Yee,
Yuen Bo, Derek Yee Tung-Shing, Liu Kai-Chi
Länge 108 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
© Text Marco,
molodezhnaja 24.4.07
© Bilder Deltamac,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Undercover-Cop Nick (Daniel Wu) ist seit sieben Jahren in der Organisation
des "Bankers" Kwan (Andy Lau) eingeschleust. Der handelt mit Heroin und verdient
sich eine goldene Nase. Da jedoch seine Diabetes den Nieren zu schaffen macht
und Kwan sich mit dem baldigen Tod konfrontiert sieht, sucht er sich einen
Nachfolger. Die Wahl fällt auf den loyalen Nick. Der kämpft derweil mit
Gewissenskonflikten. Zum einen schätzt er Kwan als integren Gangsterboss, zum
anderen verteufelt er sein Drogengeschäft - nicht zuletzt darum, weil er sich in
seine Junkie-Nachbarin Fa (Zhang Jingchu) verliebt hat, die von ihrem ebenfalls
drogensüchtigen Gatten (Louis Koo) terrorisiert wird.
REVIEW
Im asiatischen Kino ist ein Trend spürbar, in Thrillern
auf Action und Spannung zu verzichten, wenn nur die Bilder schick gemacht sind
und der Film einen gelackten, attraktiven und oft
unterkühlten
Look aufweist. Das zieht sich interessanterweise
quer durch die unterschiedlichsten Filmnationen von Korea (z.B.
Another Public Enemy) über Indien (z.B.
Don) bis Hongkong. Letztere bietet als jüngstes Beispiel
dafür das Thrillerdrama "Protégé", das, und auch da überschneiden sich diese
Produktionen, trotz seinen offensichtlichen Mängeln ganz angenehm anzuschauen
ist. Eben: Die Bilder sind stark, die Akteure kraftvoll, die Inszenierung
sauber. Wer braucht da schon Action?
Schade ist es natürlich schon, denn die eine Passage des Thrillers, die als Actionsequenz durchgeht, nämlich der Angriff auf das Drogenlabor, ist gleich die beste im ganzen Film. Da mischt sich Suspense, schnelle Montage und Stunt-Arbeit zu einem kurzen Adrenalinschub, der sich sehen lassen kann. Mehr davon würde man sich deshalb unbedingt wünschen! Doch auch Abseits dieser kurzen Actioneinlage hat "Protégé" manches zu bieten - so etwa kurz vor Schluss eine ziemlich bittere und doch befriedigende Szene am Zoll von Singapur. Und natürlich das Ensemble: Der ergraute Superstar Andy Lau spielt mit minimalen Einsatz, aber maximalem Resultat. Den Boss, sicher kein per se böser Mensch, aber einer, der die Regeln des Marktes kennt und daraus Kapital schlägt, spielt er mit Unberechenbarkeit und Charme zugleich.
Eigentlicher Star ist aber Daniel Wu (The Banquet), der mit seinem unterschwellig brodelnden Charisma stets eine gute Figur macht, "Protégé" ist da keine Ausnahme. Mit Co-Star Zhang Jingchu ("Rush Hour 3") entwickelt er eine stimmige Wechselbeziehung, die sich in Liebe, Abscheu und einer heissen Sexszene manifestiert. Zhangs Charakter, ebenso wie jener ihres Gatten, leicht chargierend gespielt von Louis Koo (Rob-B-Hood), sind Teil der Botschaft des Films - und die ist ziemlich simpel: Drogen sind böse. Anschauungsunterricht gibts aber nicht nur von den beiden Junkies, sondern etwa auch in einer Szene, in der Andy in paar rauchende Kids anfaucht. Oder am Schluss, wo Regisseur Derek Yee (One Nite in Mongkok) dann doch ein wenig zu Tief in den Kitsch-und-Message-Topf greift.
Ansonsten kann man Yee kaum einen Vorwurf machen: In düsteren Bildern fängt er ein paar wenig ansprechende Winkel Hongkongs ein und inszeniert die stringent erzählte Geschichte mit einer gehörigen Portion Atmosphäre und Dynamik. Dass Yee mit Regisseur Peter Chan (Perhaps Love) auch noch einen inszenatorisch begabten Mann als Produzenten an seiner Seite hatte, dürfte sicher auch nicht geschadet haben. Mit Hilfe zweier charismatischer Protagonisten und sehenswerter Co-Stars, beachtlicher Umsetzung und solider Story sowie einem interessanten Einblick in die Drogenrouten und -Verteilmechanismen Ostasiens tischen sie einen Hongkong-Film auf, der einer Empfehlung durchaus würdig ist und der geschickt davon ablenkt, dass er es für einen Thriller latent an Suspense und Action mangeln lässt. Die asiatischen Filmemacher, die dem eingangs erwähnten Trend folgen, haben in den letzten Jahren derart virtuos gelernt, Thriller rein durch Look und Atmosphäre zu verkaufen, dass man richtig heiss darauf ist, diese Jungs mal richtig abgehen zu sehen: Ihr habts drauf mit dem Stil, also nutzt den doch mal für einen richtigen Kracher, statt euch immer hinter dem Anhängsel "-drama" zu verstecken.
MEINE DVD
Hongkong, Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Kantonesisch 5.1 und DTS sowie
Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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