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2005
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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-
Regie John Mathew Matthan
Drehbuch John Mathew Matthan, Abbas Tyrewala
Produktion John Mathew Matthan
Songs Viju Shah
Kamera A.K. Bia
Choreografie Vaibhavi Merchant
Darsteller Ajay Devgan,
Shahid Kapoor,
Bipasha Basu,
Amrita Rao, Javed Sheikh,
Sushant Singh, Manoj Joshi, Ash Chandler,
Farah Naaz,
John Abraham (Kurzauftritt)
Länge 156 Min.
Kinostart 30.12.2005
Trade classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
© Text Marco,
molodezhnaja 7.2.06
© Bilder Adlabs,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Gaurav Gupta (Ajay Devgan), genannt G.G., ist einer der wichtigsten
Bauunternehmer Mumbais. Seine neuste Vision ist eine aus dem Boden gestampfte
Stadt mitten in der Einöde. Das ideale Stück land findet er 30 Meilen vor der
Stadt, wo das Rishi-Van-Anwesen des Gurus Srinath Vardhan (Javed Sheikh) liegt.
Der Firmenboss hat sich vor Jahren aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen und
betreibt nun eine idyllische Mission, in der ein friedliches, vegetarisches und
spirituelles Leben gefördert wird. G.G., der die Baumaschinen in der Umgebung
bereits aufgefahren hat, braucht dieses Land, sonst geht er pleite. Als Vardhans
Sohn Jaidev (Shahid Kapoor) geschäftlich nach Mumbai reist, sieht G.G. seine
Chance gekommen. Mit Hilfe seiner Freundin Natasha (Bipasha Basu) verwickelt er
Jai in Geschäfte - und macht ihm das Grossstadtleben schmackhaft. Obwohl seine
Jugendfreundin Madhavi (Amrita Rao) ihn warnt, geniesst Jai das neue Leben in
vollen Zügen. Ohne an die Konsequenzen zu denken.
REVIEW
Vor sechs Jahren gab John Mathew Matthan mit dem
gefeierten Aamir-Khan-Actionthriller Sarfarosh
sein Regiedebüt. Danach wurde es still um ihn. Mit "Shikhar" versucht er nun ein
Comeback und legt einen grundsoliden Film vor, der leider nicht ganz ausgereift
wirkt. Drama, Wirtschaftsthriller, Romanze und Wertevermittlung kollidieren zu
einem überlangen, schlecht strukturierten und dramaturgisch etwas faden Werk,
das in seinen Einzelteilen durchaus funktioniert, bisweilen sogar sehr gut
funktioniert, doch als Ganzes milde enttäuscht.
Der Grundtenor des Films ist: Das idyllische Landleben ist gut, das Leben in der Stadt schlecht. Diesen Punkt macht Matthan mit teilweise reaktionären Vereinfachungen deutlich. Wer demnach in die Stadt zieht, frönt entweder bald dem Alkohol, den Zigaretten, dem Konsumrausch und dem Sex - oder er wird zum unterdrückten Ghetto-Bewohner. Wie man es auch dreht: Städte sind Sündenpfuhle, Städter dekadente Wesen und Fortschritt etwas, was man kritisch beäugen muss.
Auf dem Land dagegen, da leben Mensch und Tier in Einklang, da herrschen Sitte und Moral. Die Art, wie Matthan das Leben des Gurus und seiner Schäfchen idealisiert, ist bisweilen schwer zu schlucken. In einer demonstrativ angelegten Szene am Anfang, in der zwei Buben die Zigarette eines Städters aufheben und rauchen, gehört dabei zu den peinlicheren Mitteln, den Zuschauern die moralischen Regeln des Films einzuhämmern.
Leider ist Matthan in anderen Belangen nicht ganz so effektiv: Spannung erzeugt er nur in bescheidenem Mass, die Rivalität zwischen G.G. und Jai spielt er nur halbherzig aus und nachdem der Film stets etwas langsam vorankommt, geht am Schluss plötzlich alles viel zu schnell. Mit besserem Schnitt und durchdachterer Gewichtung im Plot hätte hier mehr drin gelegen. So ist z.B. die Nebenhandlung um die korrupte Regierung nur angedacht, aber zu wenig konsequent umgesetzt. Auch G.G.s Städtebau-Vision ist nur am Anfang spannend, verliert aber bald jeglichen Wert für die Story.
Alles ist indes nicht verloren. Es stecken schliesslich Ansätze in dem Stoff - der korrumpierende Effekt von Macht, die Negativseiten ungebremster Expansion sowie die Verpflichtung des Einzelnen, den persönlichen Erfolg gegen das Gemeinwohl und die Tradition aufzuwiegen. "Shikhar" wirft in diesem Bereich durchaus Fragen auf. Und er ist klasse gespielt. Ajay Devgan kanalisiert Hollywood'sche Economy-Raubtiere wie Gordon Gecko ("Wall Street"), mit dem er zufällig die Initialen teilt. Fast noch besser ist Shahid Kapoor. Der Junge ist mittlerweile mein Liebling unter den Youngsters in Bollywood und der rechtmässige Erbe von Shahrukh Khan. Er verbindet sympathischen Knuddel-Faktor mit engagiertem, ehrlichen Spiel. Und er sieht, Shahrukh-Fans mögen es mir verzeihen, besser aus als sein Vorbild. Die Kajol an seiner Seite mimt Amrita Rao. Schade, dass nach Vaah!! Life Ho To Haisi dieses potentielle Traumpaar erneut nicht richtig in romantische Stimmung kommen kann. Amrita wirkt sogar ziemlich vergeudet als Jais gutes Gewissen. Wenn sie und Shahid endlich eine echte Romanze bekämen, zwischen den beiden würde garantiert ein Shahrukh-Kajol-Vibe entstehen.
Besser harmoniert Shahid in "Shikhar" mit Bipasha Basu. Bei ihrem ersten Zusammentreffen etwa begrüsst sie ihn freundlich und schmeichelt ihm mit netten Worten. Er wird sichtlich verlegen und die offenherzige Naivität seines Charakters kommt perfekt zum Vorschein. Eine sehr schöne Szene. Bipasha meistert eigentlich alles im Film souverän. Nach Apaharan, wo sie auch neben Ajay eine kleine Rolle mit Gold aufwog, liefert sie hier abermals einen Beweis ihres Könnens: Ungemein schön und schauspielerisch stets präzise ist sie ein Gewinn für den Film.
Die restlichen Akteure, darunter der pakistanische Regisseur und Schauspieler Javed Sheikh in seiner ersten grossen Hindi-Rolle, sind auch gut, John Abraham absolviert einen Gastauftritt. Die Bilder, insbesondere in den Song-Nummern, sind ansprechend, die Dialoge stark und die Lieder überraschend gut. Im Ohr blieben mir v.a. "Dhere Dhere Hua" und "Mere Maan". Ein, zwei Lieder hätten des Tempos Willen der Schere zu Opfer fallen können, doch ich möchte mich nicht beklagen - die Stücke sind in Bild und Ton angenehm genug, um nicht zu negativ aufzufallen. So gehts wohl eben dem ganzen Film: Vieles daran gefällt, vieles ist gelungen, vieles gut. Doch es fehlt der Kick, es fehlt die Dringlichkeit in der Erzählung. Zurück bleibt ein Film, den man während dem Anschauen durchaus geniessen kann, aber kaum ein zweites Mal begutachten möchte.
SONGS
1) Neelay Neelay Asmaan - Schöner
Intro-Track.
2) Mere Maan - Hübsches Lied, locker-romantisch eingefangen.
3) Dhere Dhere Hua I - Die Lyrics sind nicht die besten, aber sie erzeugen mit
dem relaxten Beat eine echte Sogwirkung.
4) Dhere Dhere Hua II - Weniger überzeugende Up-Tempo-Version.
5) Kyon Kisie Harana - Mässige Dance-Nummer.
6) Aapko Sumjha Hai - Durchschnittliches Klagelied.
7) Megha Re Megha - Souveränes Fetsival-Stück mit gutem Refrain.
MEINE DVD
Adlabs (IND), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Scharfes Bild, etwas mühsame
2-DVD-Karton-Verpackung mit Making-of)
BESTELLEN
nehaflix (US)
EXTERNE REVIEWS
indiafm.com (1½/5)
Mid-Day (1½/5)
Rediff.com
("Very mediocre")
SCREENSHOTS
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