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2005
> SHABD
Liebesdrama. Indien. Hindi
Alternative Titel
Words; Shabd: Spiel mit der Liebe
Regie Leena Yadav
Drehbuch Leena Yadav
Produktion Pritish Nandy, Rangitap Pritish-Nandy
Songs Vishal-Shekhar
Kamera Aseem Bajaj
Choreografie Remo
Darsteller Sanjay Dutt, Aishwarya
Rai, Zayed
Khan, Saddiya Siddiqui,
Kamini Khanna
Länge 141 Min.
Kinostart 14.1.2005
Trade classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
© Text Marco,
molodezhnaja 11.3.05
© Bilder Eros Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Shaukat Vashisht (Sanjay Dutt) war
einst ein gefeierter Autor und gewann den Booker-Preis. Doch seine neuen Bücher
stürzten in der Gunst von Kritikern und Leserschaft ab. Ihm wird mangelnde
Realitätsnähe vorgeworfen. Seit zwei Jahren hat er deshalb kein Buch mehr
geschrieben. Umso erstaunter ist seine Frau Antara (Aishwarya
Rai), als er einen neuen Roman ankündigt (1). Er sucht
lange nach einem Thema und findet es: Das Leben der Tamanna. Um diese Kunstfigur
in der Realität zu verankern, dient Antara als Vorlage. Seine schöne Frau ist
Lektorin an der Universität und als der junge Fotografie-Dozent Yash (Zayed
Khan) sie eines Tages anflirtet (2), hakt Shaukat ein. Sie
solle doch das Leben geniessen (3), Freundschaften schliessen (4)
- und sich von Yash beflirten lassen. Antara ist verdutzt, gibt aber nach.
Tatsächlich freundet sie sich mit Yash an - ohne ihm zu sagen, dass sie
verheiratet ist. In ihm blüht deshalb schnell Liebe auf (5).
Beide ahnen nicht, dass sie nur als Romanfiguren in Shaukats Werk dienen (6).
REVIEW
"Shabd" wurde komplett falsch vermarktet als ein
Liebesthriller, in dem Ash viel Haut zeigt. Dabei handelt es sich um ein
interessantes Liebesdrama zwischen Kommerz- und Kunstkino. Einmal mehr beweist
Aishwarya Rai damit, dass sie weit davon entfernt ist, die Box-Office-Königin
Indiens zu sein, aber mit ihrem Mut für Neues das Bollywood-Kino weiter
voranbringt, als es manche ihrer Kolleginnen tun. Trotz diesen
Vorschusslorbeeren ist das Kino-Regiedebüt der TV-Regisseurin und Cutterin Leena
Yadav nicht völlig geglückt. Es steckt viel Faszinierendes drin, ist blendend
gefilmt und stark gespielt - doch dem Thema geht doch einmal die Luft aus und es
herrscht Überlänge. Zudem ist der Spagat zwischen Massengeschmack und
Intellektuellen-Kino anstrengend. Letztendlich ist der Film nämlich weniger
tiefgründig, als man ihm zugestehen mag, aber trotzdem zu abstrakt, um als
kompletter Entertainer durchzugehen.
Empfehlen würde ich ihn trotz den knappen 3 Sternen trotzdem allen Bollywood-Fans, die sich nach ein wenig Anspruch im kunterbunten Treiben sehnen. Der Plot, so liest man an anderer Stelle, sei inspiriert von "A Beautiful Mind". Das ist etwas übertrieben. Es geht zwar auch um einen Kopfmenschen, der sich quasi in die Geisteskrankheit denkt, und mancher visueller Trick, wie die ins Bild fliegenden Buchstaben, erinnern an das Zahlenspiel von Ron Howards überschätztem "Oscar"-Gewinner. Doch "Shabd" ist eigentlich komplett eigenständig. Die Geschichte wirkt frisch, die visuellen Ideen ansprechend. Die farbenfrohen Tanznummern bilden einen wunderbaren Kontrast zu den düsteren Bildern in Shaukats Kopf und den fast prophetische Regen, der immer grössere Teile der Geschichte einnimmt.
Neben dem Look stimmt auch das Schauspiel. Sanjay Dutt meistert seine anspruchsvolle Rolle überzeugend, nur in manchen der theatralischen Szenen geht er etwas over the top. Auch die Monologe, die er vor seiner Schreibmaschine mit sich selber hält (stellenweise à la Gollum) wirken gekünstelt und bremsen das Erzähltempo. Aishwarya Rai steht ihm kaum nach. Zudem ist sie bildschön. Klar, die Erde ist auch rund - doch diesmal ist Ash besonders attraktiv. Sie sieht reif und doch jugendlich aus, ihr gelocktes Haar steht ihr bedeutend besser als in Kyun! Ho Gaya Na ..., wo sie darunter etwas pummeliger wirkte. Ob sie sich nun die Augen ausheult, ihre Glotzerchen in typischer Rai-Manier nach oben rollt oder Sanjay Dutt anhimmelt, sie macht ihre Sache mit Freude und Talent. Auch ihre emotionalen Momente sind kraftvoll (7) und hier wird deutlich, dass eine Frau hinter der Kamera auch interessante neue Nuancen in die Handlung einflicht. Etwas abfallen tut höchstens Zayed Khan. Klar soll er den jugendlichen Boy spielen, quasi den Gegenpol zum Denker Shaukat, doch er passt schwer ins Bild. Er spielt beinahe aufgesetzt fröhlich für einen so nachdenklichen Film. Er wird im Laufe des aber Films besser.
Und wo bleibt letztendlich die in den Trailern und Postern angekündigte Haut von Ash? Eben, eigentlich nirgens. Im ersten Song "Lo Shuru Abb" liebkost sie Sanjay Dutt auf extrem sinnliche Weise (8) - inklusive kleiner post-orgiastischer Träne von Ash. Ihre Lippen kommen sich immer sehr nahe und die Kamera spielt neckisch mit der Idee, sie würden sich bald küssen. Eine schöne Szene, nichts von Schlüpfrigkeit darin zu entdecken. Später im Song "Sholon Si Sholon Si" tanzt Ash im Bikini unter halbdurchsichtigen Sari zwischen halbnackten Männern (9). Auch das tönt schlüpfriger, als es ist - denn die Farben sind verfremdet, der Schnitt schnell und die Sequenz kurz. Alles in allem also viel Geschrei um nichts, denn es gibt einen Unterschied zwischen billigem Sex und ästhetischer Erotik, von der hier ein bisschen zu finden ist.
Das Augenmerk liegt aber ganz klar auf der Beziehung zwischen Ash und Sanjay. Manche Entwicklungen mögen unglaubwürdig sein, einige emotionale Wendung leicht aufgedrückt und das Ende sperrig bis moralisierend angehaucht. Aber "Shabd" ist stilistisch wie inhaltlich gelungenes Erwachsenen-Kino mit überzeugenden Akteuren. Dass das Publikum ausblieb ist weniger ein Qualitätsurteil als das Resultat falschen Marketings. Und Beweis dafür, dass eben recht viel Arthaus in diesem Starvehikel drinsteckt. Für ein Regiedebüt ist "Shabd" jedenfalls ein beachtliches Werk.
SONGS
1) Lo Shuru Abb - Eingeführt durch eine sehr
sinnliche Bettszene. Das Lied ist nur mässig und dient als Background-Score.
2) Khoya Khoya Tha - Ganz hübsche Slow-Nummer. Ashs und Zayeds Flirt-Tanzen ist
ganz sympathisch und sehr farbenfroh, aber kaum herausragend (10)
3) Bolo To Bolo Na - Fade Ballade mit Goa-Strand-Ästhetik und Regen-Dramatik (11).
4) Sholon Si Sholon Si - Hübsche Latino-Hindi-Nummer mit Ballroom-Tanz mit Ash
und Sanjay. Die roten Bilder zu Beginn machen Ash attraktiv, sind aber
anstrengend (12).
5) Mat Jaa - Montage-Nummer. Okay.
MEINE DVD
Eros (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs)
Disk Rating * * (Akzeptables Bild, Extras:
Interviews)
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(D)
EXTERNE REVIEWS
indiafm.com (1/5)
Planetbollywood (7.5/10)
Glamsham ("Sanjay
and Aishwarya carry the film towards a mellow and mature destination")
Rediff.com ("a
good debut for a first timer")
BBC (3/5)
SCREENSHOTS
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