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2010
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Historienfilm
China 2010
Alternative Titel Zhao Shi Gu Er; 趙氏孤兒
Regie
Chen Kaige
Darsteller Ge You, Wang Xueqi, Zhang Fengyi, Huang Xiaoming,
Fan Bingbing, Hai Qing, Vincent Zhao Man-cheuk, Bao Guoan
Länge 122 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 9.3.2011
© Bilder San Chen,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Im chinesischen Jin-Staat, einige Jahrhunderte vor Christus:
General Tu Angu (Wang Xueqi) ist neidisch auf das Ansehen, das
Kanzler Zhao Dun (Bao Guoan) und dessen Sohn Zhao Shuo (Vincent
Zhao) am Kaiserhof geniessen. Kurzum lässt er den Kaiser
vergiften und schiebt die Schuld der Zhao-Sippe in die Schuhe. Über 300
Gefolgsleute werden getötet, einzig Zhao Shuos neugeborenes Baby Zhao Wu
überlebt. Im Todeskampf übergibt die Mutter (Fan Bingbing) des Buben das Kind
dem Arzt Cheng Ying (Ge You). Der versucht, den Säugling zum Familienfreund
Gongsun Chujiu (Zhang Fengyi) zu bringen, doch mittlerweile ist General Tu auf
den Überlebenden aufmerksam geworden, und lässt alle Babys der Stadt einsammeln.
Er verwechselt jedoch das Baby von Cheng Ying mit dem Gesuchten -
und töten das Kind mitsamt seiner Mutter. Chen Ying schwört Rache, indem er den
kleinen Zhao Wu grosszieht und zum Instrument seiner Vergeltung macht.
REVIEW
Seit seiner Rückkehr nach China im Jahr 2005
mit The Promise konnte Chen Kaige nicht mehr ganz an
die Qualität seiner Frühwerke anknüpfen. Faszinierend sind seine Filme aber
allemal - das gilt auch für sein jüngstes Werk "Sacrifice". Basierend auf der
klassischen Oper "Orphan of the House Tcho", das während der Yuan-Dynastie im
13. Jahrhundert entstand, inszenierte Chen ein Historienepos um traditionell
erprobte Themen wie Ehre und Rache, Gut gegen Böse. Nichts, was in irgendeiner
Form neuartig wäre, aber immer wieder gut als Handlungsfundament dient.
Vor allem, wenn es so aufwendig umgesetzt ist: Chen setzte nicht auf grosse Martial-Arts-Schlachten, auf Bildpoesie im Stile seines Fünftgenerations-Kollegen Zhang Yimou, ja nicht einmal auf protzige Opulenz. Nein, was wir von ihm zu sehen bekommen, ist detailverliebte, aber unaufdringliche Ausstattung, üppige Sets und erlesene Kostüme, die sich aber nie in den Vordergrund drängen. So drohen sie auch nie, die Schauspieler zu übertrumpfen: Die Mimen um den immer wieder überzeugenden Ge You und den herrlich bösen Wang Xueqi leisten denn auch allesamt sehenswerte Arbeit.
Wo "Sacrifice" etwas holpert, ist der Tonfall: Die Story um die Opferung des eigenen Kindes für das Wohl des "wichtigeren" Sprosses, und die daraus resultierenden, sich über Jahre hinwegziehende Rachepläne, die hätten etwas Kraftvolles, etwas Zeitloses. Grosse Emotionen könnte man herausholen, doch Chang dämpft die Wucht seines eigenen Projekts immer wieder. Sei es durch leichte Längen, sei es durch wenig packende Nebenhandlungen. Es scheint, als vertraue er dem an sich imposanten Kern der Story nicht - und fährt sie etwas zurück, macht sie etwas steriler als nötig.
Das zeigt sich auch in ein paar Spielereien, die mehr oder weniger erfolgreich sind. Zeitlupe etwa, immer wieder ein wichtiges Instrument, um das Gewicht einer Aktion zu verstärken, kommt hier ein paar Mal zum Zug, hat aber nie einen eindringlichen Effekt. Dann wird jedes längere Segment mit einer schnellen Überblendung zum schwarzen Bild beendet, begleitet von einem Trommelschlag. Das wirkt etwas gekünstelt - doch es verstärkt eine gewisse Theatralik: Wir sehen einen Akt nach dem anderen, beendet durch den Fall des Vorhangs, im Kino-Kontext eben gegeben durch den verdunkelten Bildschirm.
Chen war eben immer eher der Bühnenmensch im Vergleich zu Kollege Zhang. Selbst sein vielleicht grösstes Meisterwerk Farewell My Concubine ist geprägt von einer leicht kühlen Distanz. Als wolle sich Chen den zu plump erhaschten Emotionen verweigern. Doch das schmälert oft die Einschlagskraft seiner Filme, und bei "Sacrifice" ist das besonders augenfällig. Hier hätten wie eine beinahe prototypisch anmutende Geschichte von Shakespeare'schem Ausmass, edel ausgestattet und gut gespielt, und dennoch üben wir uns zwei Stunden lang in gehobener Distanz. Der Film reisst mit, aber er dringt nicht ein. Das unterscheidet einen Chen Kaige von einem Zhang Yimou. Sehenswert, und damit knüpfe ich an das eingangs gemachte Statement an, ist aber auch "Sacrifice" auf jeden Fall.
MEINE DVD
China, Code 6, PAL
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Mandarin 5.1 und DTS mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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