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2004
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Drama
Japan 2004
Alternative Titel
Runin; Banished; るにん
Regie Eiji
Okuda
Drehbuch Izuru Narushima nach dem Roman von Dan Norihiko
Darsteller Keiko Matsuzaka, Kazuhiro Nishijima, Hikaru, Mariya Ito, Eiji
Okuda, Mayu Ozawa
Länge 153 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 3.3.09
© Bilder Zero Pictures,
Screenshots molodezhnaja
STORY
1838 ist die abgelegene Pazifikinsel Hachijo eine Strafkolonie. Keine
Wärter, keine Mauern, keine Zellen - nur verurteilte Kriminelle, die auf sich
alleine gestellt sind. Die ehemalige Kurtisane Toyogiku (Keiko Matsuzaka), die
wegen Brandstiftung im Rotlichtbezirk von
Edo auf die Insel verbannt wurde, hat gelernt, sich in dieser harten Welt
durchzuschlagen. Ihr Weg dazu: Sex. Mit ihrem Körper steuert sie die Männer, die
die grosse Mehrheit auf dem Eiland ausmachen, und konnte sich so eine wichtige
Position erarbeiten. Als der Spieler Kisaburo (Nishijima Kazuhiro) auf die Insel
kommt, verliebt sie sich in ihn. Inmitten der Brutalität versuchen die beiden,
etwas Glück zu finden. Als die junge Prostituierte Kacho (Mariya Ito) auftaucht,
heizt sich die Situation weiter auf. Für Toyogiku gibt es nur noch einen
Gedanken: Flucht.
REVIEW
Mit seiner zweiten Regiearbeit macht der
Charakter-Schauspieler Eiji
Okuda grosse Fortschritte im Vergleich zum Debüt
An Adolescent von 2001: "Runin" ist ein
etwas prätentiöser, etwas langer Film, aber stets
faszinierend
in seinem Inhalt und seiner Präsentation. Angesichts
der harschen und doch irgendwie poetisch rauen Welt fühlt man sich an das
Schaffen von Shohei Imamura erinnert, vor allem dessen Neuverfilmung von
The Ballad of Narayama. Aber Okuda ist
brutaler und wohl auch aufdringlicher. Ihm geht es mitunter um den Schockwert
seines Dramas, das wertet es künstlerisch jedoch kaum ab, schliesslich ist
gerade die ungeschönte menschliche Brutalität Teil des Wesens von "Runin".
In den zweieinhalb Stunden macht Okuda vor allem spürbar, was es heisst, im Exil zu leben. Auf dem Eiland entwickeln sich die Menschen zurück in ein System vom Recht des Stärkeren und des Geschickten, aber doch mit einem moralischen Kodex. Wer sich diesem fügt und seine Karten richtig ausspielt, kann hier überleben. Und wenn wieder einmal eine Hungersnot ausbricht, geht es nur noch ums nackte Retten der eigenen Haut. So erwischt es in einer Sequenz den reichsten Mann der Insel (gespielt vom Regisseur selbst), der von den Häftlingen brutal verprügelt wird und seinerseits seinen Hunger (nach Fleisch aller Art) an den Frauen auslässt - nur um wiederum deren Rache zu spüren. Wahrlich kein Zuckerschlecken auf diesem Eiland.
Okuda könnte sich kürzer fassen, schliesslich kapiert man von den ersten Szenen an, was er ausdrücken will. Doch gerade die Länge macht die Qualen auch wirklich spürbar. Und die übertriebene Laufzeit fällt auch darum nicht so stark ins Gewicht, weil Kameramann Hirokazu Ishii intensive Bilder liefert. Er mag satte Farben und deutliche Objekte: dunkelschwarze Steine, üppiggrüne Wälder, das endlose blaue Meer. Beeindruckend, was wir hier zu sehen bekommen. Und zwischen drin immer wieder Menschen, manchmal nackt, manchmal blutend, oft dreckig. Visualisierte Urtriebe sozusagen. Kein schöner Anblick, aber dennoch von roher Eleganz.
Inmitten dieses infernalen Szenarios machen sich die Schauspieler sehr gut. Vor allem Keiko Matsuzaka (Tora-San's Many-Splintered Love, Fall Guy) zeigt eine eindringliche und reife Leistung als starke Frau, die trotzdem ihre Schwächen hat. Ihre Figur ist nicht einfach zu fassen - sinnlich, kalt, dominant, unterwürfig, heimlich, direkt. Alles auf einmal und dank dieser Facetten ein bemerkenswerter Frauencharakter. Der Ballet-Superstar Kazuhiro Nishijima gibt an ihrer Seite ein solides Schauspieldebüt, auch wenn er mimisch sich nicht gross entfalten kann - oder muss.
Regisseur Okuda, seine Techniker sowie sein Autor, Midnight Eagle-Regisseur Izuru Narushima, schufen mit der Hilfe mutiger Akteure und einzigartiger Bilder ein Werk von grosser Sperrigkeit und Intensität. "Runin" macht Isolation spürbar und zeigt, was mit Menschen in der Verbannung geschieht. Das Drama dürfte mehr Tempo haben, am Ende mehr bieten und in seiner Handlung etwas weniger mäandrierend daherkommen - doch auch in seiner etwas ungeschliffenen Form liefert es zweieinhalb Stunden intelligente und sinnliche Unterhaltung mit Mut zur Dreckigkeit. Kein einfacher Film, aber ein lohnender.
MEINE
DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen und japanischen Untertiteln.
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YesAsia
(Liefert aus HK)
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