Rockstar (Indien, 2011)

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Liebesdrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Imtiaz Ali
Drehbuch Imtiaz Ali nach einer Story von Imtiaz Ali und Muazzam Beg
Produktion Shree Ashtavinayak Cine Vision Ltd., Eros International
Songs A.R. Rahman
Kamera Anil Mehta
Choreografie Ashley Lobo
Darsteller Ranbir Kapoor, Nargis Fakhri, Shammi Kapoor, Kamud Mishra, Piyush Mishra,
Shernaz Patel, Aditi Rao Hydari, Sanjana Sanghi, Shreya Narayan, Paritosh Sand
Länge 159 Min.

Kinostart 11.11.2011
Box office classification Semi-Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik

STORY
Janardan Jakhar alias JJ (Ranbir Kapoor) wächst in Delhi auf, mit dem Traum, ein Rockstar wie Jim Morrison zu werden. Doch mit seinem Gesang stösst er auf wenig Anklang. Ihm wird bewusst, dass die grossen Musiker erst durch Tragödien in ihrem Leben und Tragik in ihrem Gesang wirklich aufblühten. Doch JJs Herz wurde noch nie gebrochen. Da erblickt er am Stephen's College die reiche Heer Kaul (Nargis Fakhri), die schon viele Herzen gebrochen hat. Anfänglich weist sie seine brüsken Avancen zurück, doch als sie merkt, dass er ein sensibler Kerl sein kann, freundet sie sich mit ihm an. Nicht nur das: Sie will mit ihm einen Sexfilm im Kino anschauen und billigen Schnaps trinken! All das tun, was eine Frau nicht tun sollte - denn sie wird bald heiraten! JJ spielt mit. Und lässt die Heirat geschehen. Sein Herz ist gebrochen - und tatsächlich geht es nun mit der Karriere aufwärts. Doch nun trifft JJ die verheiratete Heer in Prag wieder, und beginnt eine Affäre mit ihr.

REVIEW
Mit seinem vierten Film inszenierte Imtiaz Ali (Love Aaj Kal, Jab We Met) nicht einfach eine weitere Musiker-Aufstiegsgeschichte, wie der simple Titel "Rockstar" suggerieren könnte. Er peilt Grösseres an: Eine tragische Liebesgeschichte - mit allen positiven und negativen Folgen. Das Drehbuch manövriert sich mehr schlecht als recht durch Rückblenden und Nebensächlichkeiten, verliert manchmal das Ziel aus den Augen und wechselt von locker-leichter College-Romanze zu eben schwererem Stoff voller Pathos, Weltschmerz und einer übertrieben weit hergeholten Melodrama-Schlussphase. Das ist eine manchmal recht anstrengende Tour de Force, aber dank dem Talent aller Beteiligten doch eine ziemlich ansprechende Sache.

Ohne einen charismatischen Star würde "Rockstar" sicher nicht funktionieren, und Ranbir Kapoor füllt diese Position bestens aus. Er geht voll in der Rolle auf, spielt mit Schalk und Leidenschaft und eben Tragik - aber dies doch nie übertrieben aufdringlich, doch mit einer natürlichen Leichtigkeit. Er ist richtig gut. Dass er mit seinem Grossonkel Shammi Kapoor auftreten darf, lässt sicher auch manchen Bollywood-Fan aufjauchzen, auch wenn das Treffen einen traurigen Beigeschmack bekommt: Es war der letzte Film von Shammi, der am 14.8.2011 kurz vor seinem 80. Geburtstag verstarb. Der Film ist selbstverständlich ihm gewidmet.

Am anderen Ende der Erfahrungsskala eine Debütantin - das in New York geborene Model Nargis Fakhri. Die Tochter einer Tschechin und eines Pakistani ist bereits 32, startete dank der hier gezeigten Leistung aber voll durch. Sie ist angenehm biestig, aber strahlt auch Frische aus und sieht selbstredend natürlich auch gut aus. Das brachte ihr bereits grössere Rollen in neuen Bollywood-Filmen ein, doch wenn man ihre überzeugende Leistung hier sieht, dann erstaunt das nicht. Die restlichen Akteure sind primär weniger bekannte Gesichter, die aber ihre Charakterrollen stets passend ausfüllen.

Die neben den Schauspielern wohl wichtigste Person dürfte indes der Komponist sein, niemand anderes als Oscarpreisträger A.R. Rahman. Der Soundtrack gehört nicht zu den besten, zu oft dominiert ein rockiger Einheitsbrei - aber das Niveau ist stets hoch. Und bei der schieren Menge an Songs, die zwischen solide und sehr gut pendeln, kriegt man hier auf jeden Fall einen höchst ansprechenden Klangteppich. Dass all dies von Star-Kameramann Anil Mehta (Veer-Zaara) in schicke Bilder gepackt ist, verleiht "Rockstar" gleich noch mehr Klasse, was sicher auch mithalf, ihm 5 Filmfare-Awards und weitere Auszeichnungen einzubringen (die meisten übrigens für Ranbir und die Musik).

"Rockstar" mag etwas holprig erzählt sein und ihm fehlt es an einer richtig mitreissenden Inszenierung. Aber er erzählt eine mehr oder weniger klassische Geschichte im modernen Gewand, mit vorzüglichen Schauspielern und einem gelungenen Soundtrack. Daher ist man auch rascher bereit, die Unzulänglichkeiten zu vergeben, zu denen etwa auch die leicht übertriebene Laufzeit von fast 160 Minuten gehört. Natürlich gibt es bessere Filme als "Rockstar" und das Liebesdrama trägt seine Makel ziemlich offen zur Schau. Doch man kann zweieinhalb Stunden auch deutlich dümmer verbringen als mit diesem letztendlich sehenswerten Film.

SONGS
1) Jo Bhi Main - Solide Rockballade, wenn auch etwas unspektakulär (Mohit Chauhan).
2) Katiya Karun - Hübsch gesungenes Aufsteller-Stück (Harshdeep Kaur).
3) Phir Se Ud Chala - Stark gesungen und mit melancholischem Touch (Mohit Chauhan).
4) Kun Faya Kun - Solides Qawwali (A. R. Rahman, Javed Ali, Mohit Chauhan).
5) Hawaa Hawaa - Hübsches Stück mit etwas World-Music-Fusion-Touch (Mohit Chauhan).
6) Aur Ho - Rockballade mit bedrohlichem wie schmerzhaften Unterton (Mohit Chauhan, Alma Ferovic).
7) Saadda Haq - Austauschbares, aber fetziges Rockstück (Mohit Chauhan).
8) Naadaan Parindey - Gedacht als emotionales Finale, gefiel mir aber eher mässig (A. R. Rahman, Mohit Chauhan).
9) Tum Ko - Liebreizend gesungener Abschluss des vorherigen Stücks (Kavita Subramaniam).

MEINE DVD
Eros Entertainment (Indien), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * ½

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EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (3/5)
Rediff (2½/5)

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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