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1975
> THE ROAD TO SAMPO
Drama
Südkorea 1975
Alternative Titel
Sampoganeun kil; 삼포가는 길
Regie Lee Man-hui
Buch Yoo Dong-hoon nach dem Roman von Hwang Sok-yong
Darsteller Kim Jin-kyu, Baek Il-seob, Mun Suk, Kim Ki-bum, Kim Yong-hak, Sok
In-soo
Länge 101 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 13.1.10
© Bilder Korean Film Archive,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Arbeiter Noh Young-dal (Baek Il-seob) türmt nach einer Affäre aus der Stadt
und freundet sich mit Mr. Jeong (Kim Jin-kyu) an, der nach 10 Jahren Knast
wieder in Freiheit ist. Er ist auf dem Weg in seine Heimatstadt Sampo. Auf dem
Weg durch die verschneite Landschaft verspricht ihnen einen Wirtin 10'000 Won,
wenn sie die weggelaufene Kellnerin Baek-hwa (Mun Suk) einfangen. Die zwei
Männer finden sie, doch sind der vorlauten jungen Frau kaum gewachsen.
Kurzerhand nehmen sie sie mit auf ihre Reise. Nach etlichen Abenteuern
entwicketn Young-dal langsam Gefühle für die lüsterne Baek-hwa.
REVIEW
Manche Künstler scheinen zu ahnen, dass sie
nicht alt werden, und kommen in einen regelrechten Schöpfungsrausch. Der muss
wohl auch Regisseur Lee Man-hui ergriffen haben. Er gab sein Debüt 1961 und
drehte in den kommenden 14 Jahren satte 50 Spielfilme, bevor er im Alter von
gerade Mal 45 Jahren verstarb. Sein letztes Werk "The Road to Sampo" bildet
einen gelungenen Abschluss seines Oeuvres, auch wenn mich persönlich Lees
Frühwerke mehr interessieren würden.
Der Filmemacher begann seine Karriere nämlich als Genrespezialist. So schaffte der den Durchbruch 1962 mit dem Thriller "Call 112", dem 1963 unter anderem der Kriegsfilm The Marines Who Never Returned und wiederum ein Jahr später der Horrorfilm "Devil's Stairway" folgten. Nachdem er wegen angeblicher kommunistischer Sympathien zwei Monate im Gefängnis sass, wandelte er sich zum anspruchsvollen Filmemacher, unterstützt von seinem neuen Drehbuchautor Baek Gyeol. Als ihre Wege sich Ende des Jahrzehnts wieder trennten, kehrte Lee zum Genre-Kino zurück, diesmal jedoch mit weniger Erfolg.
"The Road to Sampo" ist dementsprechend ein eher untypisches Werk für jene Epoche seines Schaffens, denn das Drama mit Roadmovie-Einschlag würde eigentlich in seine Kunstfilm-Phase passen. Zwar ist der Film nicht ungeheuer anspruchsvoll, doch seine Dialoglastigkeit und sein eher gemächliches Tempo sorgen nicht für besonders viel Mainstream-Appeal. Lohnend ist das Werk indes allemal. Mir persönlich wird darin etwas zu viel geschwafelt und es passiert im Mittelteil reichlich wenig. Doch dank sympathischen Akteuren und winterlicher Bilder ist stets etwas Interessantes zu sehen.
Die Story um drei Reisende bzw. Suchende gibt rein dramaturgisch nicht viel her. Es entwickeln sich in etwa die vorhersehbaren Komplikationen und Paarungen. Der episodische Charakter dessen liegt darin begründet, dass als Vorlage eine Kurzgeschichtensammlung (1974) von Hwang Sok-yong diente. Doch die Akteure machen diese Episoden lebendig. So verleiht Mun Suk dem kühlen Klima etwas Sex Appal und ihre zwei Begleiter Kim Jin-kyu (The Housemaid) und Baek Il-seob (My Boyfriend Is Type B) fallen durch ihre lockere Chemie miteinander auf. Das Trio dominiert den Film komplett und dank den reifen Leistungen der drei ist man schneller bereit, die Schwächen von "The Road to Sampo" zu vergeben.
Ich würde den Film angesichts seines etwas dünnen Inhalts und seiner eher gemächlichen Inszenierung auch kaum zu den Klassikern des koreanischen 70er-Jahre-Kinos zählen. Doch es handelt sich um ein sauber inszeniertes, stark gespieltes und vorbildlich gefilmtes Werk mit einer zugänglichen, wenn auch etwas zu redseligen Story. Wirklich wichtig wird "The Road to Sampo" durch seine Rolle als Schwanengesang eines Künstlers, dessen Neuentdeckung sich lohnt. Lee Man-hui mag fleissig gewesen sein, doch ein Fliessbandregisseur war er nicht. Hoffentlich gräbt das koreanische Filmarchiv deshalb bald ein paar von seinen Frühwerken aus ...
MEINE
DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch mono mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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