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1963
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Kriegsfilm
Südkorea 1963
Alternative Titel
Toraoji annun haebyong; Doraoji anneun haebyong;
Marine Battleground; 돌아오지 않는 해병
Regie
Lee Man-hee
Darsteller Jang Dong-hwi, Choi Moo-ryong, Ku Bong-seo,
Lee Dae-yeob, Jeon Gae-hyun
Zuschauer ca.
200'000
Länge 110 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 27.9.10
© Bilder Korean Film Archive,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Während des Koreakriegs marschiert die südkoreanische Einheit unter Offizier
"Scary Tiger" (Jang Dong-hwi) gen Norden und stösst
dabei auf Widerstand der Chinesen und Nordkoreaner. In einer zerbombten Stadt
werden sie Zeugen, wie die Gegner eine Mutter totschiessen. Es gelingt ihnen
gerade noch, die Tochter Young-hui (Jeon Gae-hyun) zu
retten. In der Folge wird jeder Mann der Einheit zu einem Ersatzvater der
vorlauten Kleinen. Die Männer brauchen auch ein Maskottchen, denn zwischen Goo
Jeong-ik (Lee Dae-yeob) und dem Neumitglied Choi
Young-ja (Choi Moo-ryong) kommt es zu
Spannungen - da Young-jas Bruder die Schwester von Jeong-ik auf dem Gewissen
hat!
REVIEW
Zehn Jahre nach Ende des Koreakrieges widmete sich Regisseur Lee Man-hee
dem blutigen Konflikt unter Brüdern. Ware ein Grossteil der zu Kriegszeiten und
kurz danach entstandenen Werke noch reine Propagandafilme, ist "The Marines Who
Never Returned" doch um einiges differenzierter. Die nördliche Allianz wird zwar
dämonisiert - was sich schon darin zeigt, dass jene Soldaten brutal eine Mutter
in den Rücken schiessen, doch es gibt auch Szenen, die den Konflikt
relativieren. Oder solche, die zeigen, dass die Unterschiede in der Denkweise
nicht etwa durch den 38. Breitengrad getrennt werden, sondern quer durch die
Gesellschaften von Nord- und Südkorea gehen. Teilweise trennt dies sogar
Familien, ein Thema, dass der Blockbuster
Taegukgi 2005 aufgriff.
Regisseur Lee Man-hee (1931-1975, The Road to Sampo), mit rund fünfzig Produktionen einer der fleissigen Filmemacher in Koreas Goldener Ära der 60er- und 70er-Jahre, stürzt sich aber primär auf jene Elemente, die schon in den Kriegsfilmen früherer Jahre zum Zug kamen. Er ist kein Erneuerer, aber einer, der das Bewährte mit ein paar Ideen anreichert und mit kompetenter Inszenierung vermittelt. Keine schlechte Leistung nur zwei Jahre nach seinem Debüt "Kaleidoscope", nicht zuletzt wegen dieses schnell angewachsenen Talents schon früh in seiner Karriere, avancierte "The Marines Who Never Returned" zu einem von Lees bekanntesten Filme. Auch einer seiner besten?
Auf jeden Fall ist er nicht schlecht. Lee filmt die Kampfszenen mit viel Action und Dynamik, schmuggelt immer mal wieder eine innovative Kameraeineinstellung in das Gemetzel und verleiht dem Chaos eines Kampfes cineastische Würde. Die Szenen dazwischen sind geprägt von Kameradschaft und Pathos, aber auch von etwas Tiefgang, wenn die Südkoreaner entdecken müssen, dass nicht jeder von ihnen gleich tickt. Im wichtigen Moment erinnern sie sich aber wieder an ihr Ehrgefühl und sterben, wenn es sein muss, für das Wohl des Landes, eines Landes freilich, das so noch gar nicht wirklich existiert. Sie sterben also für eine Idee von Freiheit. Sie sterben im Kampf gegen den verteufelten Kommunismus. Oder, vielleicht fassbarer, einfach nur für ihre Truppe.
Die Story gleitet hin und wieder ins Formelhafte ab und die Einbindung der ungeheuer süssen Young-hui wirkt wie ein gar leicht durchschaubarer melodramatischer Kniff. Doch die Kleine ist nicht nur putzig, in ihrer Maskottchenfunktion bekommt sie auch eine wichtige Aufgabe für den Zusammenhalt der Truppe zugeteilt. Und sie geht bei ihrem Verleihen von Übernamen sogar so weit, die harten Kerle ziemlich zu verweichlichen, mit femininen Spitznamen, die in der kämpfenden Truppe sonst nicht gerade gern gehört würden. All zu viel hineinlesen sollte man da nicht, höchstens leise ironische Distanz. Und eine Abschwächung der Härte. Dadurch wird der Film auch für Frauen konsumierbar, er öffnet sich via Melodrama einem breiteren Publikum.
Funktioniert hat dies, denn "The Marines Who Never Returned" machte gut 200'000 Zuschauer. Nicht schlecht für einen Film jener Tage. Ein Erfolg, der aber durchaus verdient ist, denn der Kriegsfilm ist sauber gespielt und inszeniert, seine Story ist trotz Pathos und Klischees recht kurzweilig und man kann mit den Figuren in manchen Szenen durchaus mitfühlen. Etwas mehr Spannung hätte dem Ganzen gut getan, etwas weniger Militärpathos wäre auch nicht schlecht gewesen, doch anders als so viele Propaganda-Kriegsfilme aus dem Südkorea der Nachkriegszeit ist dieser Film hier auch für Zuschauer aus dem Westen eine (Wieder)-Entdeckung wert.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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Yesasia
(Box, geliefert aus HK)
EXTERNE LINKS
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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