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2005
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Tragikomödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-
Regie Farogh Siddique
Drehbuch Farogh Siddique
Produktion Vikas M. Kate
Songs Jatin-Lalit, Nazakat-Shujat
Kamera Akram Khan
Choreografie -
Darsteller Kashmira Shah, Kiran Kumar, Ayub Khan, Javed Khan, Vijay
Kadam, Alok Nath
Länge 143 Min.
Kinostart 29.4.2005
Trade classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 17.5.05
© Bilder Madhu Entertainment & Media,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Revati (Kashmira Shah) lebt im grössten Slum von Mumbai: Shantigar (1).
Sie schlägt sich als Lumpensammlerin durchs Leben, bleibt aber stets anständig.
Der Verlockung, durch Prostitution zu Geld zu kommen, widersteht sie mit festen
moralischen Grundsätzen (2). Doch es ist nicht einfach. Auch,
weil sie in ihren spärlichen Kleidern zum Lustobjekt der arbeitslosen Jungs der
Nachbarschaft verkommt (3, 4). Eines Tages
holt sie der reiche Autor Ravindra Nagpal (Kiran Kumar) in sein Haus, weil es
draussen in Strömen regnet. Er lässt Revati duschen, gibt ihr Kleider seiner
Frau und bietet ihr einen Job an (5). Doch nach einem
Missverständnis taucht Revati im Hotel auf, wo Nagpal gastiert, und erzürnt
seine Gattin Vandara, die überzeugt ist, Revati sei die Liebhaberin ihres
Mannes. Den Job kann sie vergessen, dafür landet sie bei anderen Leuten aus der
Mittelschicht, die sie alle ausnutzen.
REVIEW
Farogh Siddique alias Faroogh A. Siddiqui (Jigar)
weiss nicht
so genau, was sein Film "Revati" sein soll. Er beginnt als Sozialdrama, wechselt
immer wieder zur Satire und verliert sich zwischendurch im Bereich eines
Skin-Flicks. Zum Schluss ist das Wirrwarr derart perfekt, dass das Interesse an
dem durchaus ambitionierten Streifen komplett verfliegt. Dabei sorgte Ex-Model
Kashmira Shah (Yes Boss,
Dulhan Hum Le Jayenge)
im Vorfeld noch für ein wenig Publicity: Einige Kameraeinstellungen von ihrem
Rücken zeigen anscheinend den falschen Winkel und offenbaren zuviel von ihrem
Busen. Viel Lärm um nichts, kann man angesichts der Bilder nur sagen (6),
doch auch diese unfreiwillige Promotion konnte dem Film nicht zum
Box-Office-Erfolg verhelfen. Vielmehr gab er "Revati" den Anstrich eines
Sexfilmchens, was er definitiv nicht ist.
Aber eben: Was ist er dann? Wenn ein Film sich nicht so richtig entscheiden kann, hat das meist fatale Folgen. Bollywood kann die Genres zwar sehr wohl mixen und einen Masala-Streifen erzeugen, doch "Revati" wählt nicht diesen Weg. Er wagt einen Balance-Akt der Genres und auch einen zwischen Arthaus- und Populärkino. Nichts geht so richtig auf. Dabei ist der Anfang noch ganz cool. Kashmira quasselt mit losem Mundwerk und giftet gegen die Männer, die Arbeitsscheuen, die Prostituierten und die Reichen. Niemand ist vor ihrer Schelte sicher. Sobald sie bei Nagpal auftaucht, scheint sich der Film in einen "Pygmalion"-Klon zu verwandeln, indem das hässliche Entlein zur "Pretty Woman" wird. Doch Fehlanzeige. Auch dieses Feld will Siddique nicht abgrasen. Vielmehr schickt er Revati durch eine nicht enden wollende Reihe von Prüfungen, die immer auf eines hinauslaufen: Reiche Menschen sind schlecht. Sie sind korrupt, sexgeil, verdorben, aggressiv oder einfach nur böse. Diese Klischees von der "armen Heiligen" und den ach so schurkischen Begüteten wird spätestens nach der zweiten Episode alt.
Zudem wirkt diese Ansicht etwas verlogen, geniesst der Regisseur doch sichtlich die Kurven seiner Hauptdarstellerin. Es ist nicht anzunehmen, dass er damit dem Publikum einen Spiegel vorhalten will. Vielmehr misst er nicht mit gleich langen Ellen und ist sich auch bei einem gutmenschlichen Sozialdrama nicht zu schade, ein wenig Sexappeal und Schlüpfrigkeiten reinzubringen. "Revati" ist keineswegs schmuddelig, aber der soziale und kritische Anspruch wird durch minutenlange, erotische Montagen ziemlich sabotiert. Gegen Ende hat man eh vergessen, was eigentlich die Anliegen des Werks sind. Plötzlich wandelt sich "Revati" zum Thriller mit einem Gastauftritt von Alok Nath als Anwalt - und die Ereignisse laufen komplett aus dem Ruder.
Wie gesagt, das ist bedauerlich. Eine Slumsatire wäre mal was Neues gewesen in Bollywood, doch Farogh Siddique verlässt nach ein paar Minuten der Mut und er gibt sich episodenhafter, lästiger Phrasendrescherei und Erotik-Nonsens hin. Die Songs, die das Ganze weiter zerstückeln, sind nicht übel. Die Traumnummern bieten ein farbenfrohes Kontrastprogramm zu den Slumszenen, die Badezimmernummer ein paar sexy Minuten mit Kahsmira alleine. Der Anfang dieses Tracks ist besonders witzig, wenn Revati zum ersten Mal einen verzierten Wasserhahn bestaunt (7). Mit der Zeit laufen sich aber selbst diese Ideen tot: Revati verprügelt den Schneider, der ihr die Masse nehmen will und hält den Hotelpagen für einen Einbrecher. Haha, wahre Schenkelklopfer ...
"Revati" ist deshalb sicherlich kein Bollywood-Pflichtprogramm. Er hat Potenzial, ein paar taugliche Songs, so manchen Seitenhieb gegen die High Society und eine mundfeile Hauptfigur, engagiert gespielt von Kashmira Shah. Doch moralische Querschläger, inszenatorische Holpersteine und inhaltliche Orientierungslosigkeit machen die 143 Minuten mehr und mehr zum Ärgernis. Das muss man sich nicht unbedingt antun.
SONGS
1) Ke Allah Bahut - Kurzes religiöses Lied,
etwas unpassend platziert.
2) Pehle Jhagada - Schwache Anmachnummer (8).
3) Bijlee Si Daude - Revati entdeckt ein modernes Badezimmer: Mit sexy Resultat
4) Mehesus Kar - Attraktive Traumnummer, doch der Song selbst ist ein fahler
"Khallas!"-Verschnitt (9).
5) Mil Gayee -Noch eine Traumnummer, diesmal mit Kashmira Shah solo beim Tanzen
und Schwelgen (10).
MEINE DVD
Madhu Entertainment & Media (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs)
Disk Rating * ½ (Mässiges Bild, keine Extras,
schlankes Digipack)
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EXTERNE REVIEWS
indiafm.com (1/5)
SCREENSHOTS
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