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Historienfilm. Indien. Hindi & Urdu
Alternativer Titel -

Regie Kamal Amrohi
Drehbuch Kamal Amrohi
Produktion A.K. Misra
Songs Brahm Arenja
Kamera R.D. Mathur
Choreografie Gopi Krishan, Madho Krishan
Darsteller
Hema Malini, Dharmendra, Pradeep Kumar, Parveen Babi,
Vijayendra Ghatge, Ajit, Veena, Sohrab Modi, Tajdar Amrohi
Länge 158 Min.

Kinostart 16.9.1983
Trade classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 14.8.06
©  Bilder Eros, Screenshots molodezhnaja


STORY
Delhi im 13. Jahrhundert: Der dritte Sultan
Altamash (Pradeep Kumar) ist ein angesehener Herrscher, doch in plagt das Problem, einen würdigen Nachfolger zu finden. Ein Sohn ist behindert und Kronprinz Ferozshah ist ein Weiberheld übelster Sorte. Stolz ist der Sultan nur auf seine Tochter Razia (Hema Malini), der er gerne den Thron vererben würde. Das erregt den Neid von Ferozshahs Mutter Shah Turkhan (Veena), die alsbald ein Ziel für ihre Wut findet: Den Schwarzafrikaner Yakut Jamaluddin (Dharmendra), den der Sultan vom Sklaven zum Amir erhoben hat, und der Razias heimlicher Geliebter ist!

 

REVIEW
An den Kinokassen war "Razia Sultan" ein grandioser Flop. Regisseur Kamal Amrohi (1918-1993), der in seinem Leben nur vier Filme inszenierte, hoffte, mit dem Historienfilm an den Erfolg seines Klassikers Pakeezah anknüpfen zu können. Doch mit jenem Werk endete bereits die Blütephase der "Muslim socials", jener oft historischen, von klassischen persischen und arabischen Elementen angehauchten Werke, die sich auf das moslemische Ethos stützten. Als erster wichtiger Film dieser Art wird oft "Pukar" aus dem Jahr 1939 bezeichnet, der ironischerweise auf einem Drehbuch von Kamal Amrohi basiert. 32 Jahre später war es derselbe Filmemacher, der mit Pakeezah den letzten Höhepunkt des Muslim social inszenierte. Danach war dieses Genre nur noch als ein Element von vielen, zum Beispiel in Masala-Filmen, im Gebrauch. Oder die Regisseure, die es trotzdem nochmals aufleben lassen wollten, fielen damit finanziell auf die Nase. "Razia Sultan" dürfte darunter einer der verheerendsten Misserfolge gewesen sein und markierte auch das Ende von Amrohis Filmkarriere.

Leider kann ich den Flop nachvollziehen, denn "Razia Sultan" kommt in keiner Weise an Pakeezah heran. Vielmehr handelt es sich um ein dröges Historienwerk mit relativ faden Schauwerten, mittelmässigen Schauspielleistungen und schlechter Chemie zwischen den Stars. Hema Malini, deren zurückhaltendes Spiel mich kalt liess, hat kaum eine Szene mit ihrem Filmgeliebten Dharmendra und kann dementsprechend auch nie die nötige Gewichtung dieser Beziehung herausarbeiten. Dharmendra selbst geht als Fehlbesetzung durch, immerhin muss sich der stramme Punjabi für die Rolle des Afrikaners schwarz anmalen (mit wechselnden Schattierungen - bis hin zu grün), doch mit seinem kraftvollen Spiel entschädigt er dafür. Pradeep Kumar erweist sich als Glücksfall, da er die für ein Muslim social so wichtige Gravitas und moralische Standhaftigkeit mitbringt. Parveen Babi kann sich als Hofdame nie entfalten.

Unverzeihbar ist die langsame Inszenierung. Natürlich müssen sich die Szenen setzen können, um Gewicht zu bekommen. Doch Amrohi verweigert sich konsequent dem Tempo und tischt stattdessen eine halbinteressante Szene nach der anderen auf. Wenn einmal Dramatik entstehen könnte, massgeblich im Umgang mit Sultanssohn Ferozshah, wird das Problem oft sehr schnell gelöst und die Kraft verpufft wieder. Der Rest ist wenig interessantes Füllmaterial, selbst die Lieder sind kaum der Rede wert. Am ehesten verzaubert noch der Wüstensong "Ay Dil-E-Nadaan".

Das Bedauerliche an der Angelegenheit ist, dass die Vorlage eigentlich hochspannend wäre: Razia Sultan war die einzige weibliche Herrscherin in der Geschichte von Delhi und ihre Geschichte ist in Indien nicht unumstritten. Für manche gilt sie noch heute als Sünderin, für andere als echte Herrscherin des Volkes. Die historische Razia heiratete Amil Altunia, wurde von den Adeligen aber daran gehindert, den Thron nach ihrer Absetzung wieder zu besteigen, und wurde 1240 von einem Bauern ermordet. Der Film zeigt ein cineastischeres Ende, doch kein vollends befriedigendes.

So läuft es bei "Razia Sultan" in mancher Kategorie: Der Film hat seine Stärken, doch kaum etwas daran wirkt zeitlos, birgt Dramatik oder hat Tiefgang. Selbst den Sets mangelt es an Stringenz und Ausdruckskraft - kein Vergleich zu den elaborierten Kulissen Pakeezah. Einzig die Kostüme kommen zur Geltung. Dass man auch in den 80ern durchaus noch einen Muslim social drehen kann, zeigte Umrao Jaan zwei Jahre zuvor. "Razia Sultan" kann von dessen Qualitäten nur träumen und obwohl es unter Filmkritikern die Bewegung gibt, diesen legendären Flop zu rehabilitieren und ihn als "verlorenes Juwel" auf den Schild zu heben, so sind seine Defizite in dramaturgischen und inhaltlichen Bereich zu offensichtlich.

 

MEINE DVD
Eros Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Letterboxed Widescreen
Hindi/Urdu Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Songs nicht untertitelt)
Disk Rating * ½ (Extreme Unschärfen und Nachziefeffekte. Bildformat im Vorspann anders als im Rest des Films).

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

 


 

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