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Stummfilmdrama. Sowjetunion 1918
Alternativer Titel Titel Das Projekt des Ingenieurs Pright; The Project of Engineer Prite;
Проект инженера Прайта

Regie Lev Kuleshov
Drehbuch Boris Kuleshov
Produktion A. Chanzhonkov & Co

Darsteller Boris Kuleshov, L. Polevoy, N. Gardy, Eduard Kulganek, Lev Kuleshov
Länge
30 Min.

Kinostart 1918

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 11.10.2011
©  Bilder Absolut Medien, Screenshots molodezhnaja


STORY
Mack Pright formuliert in seiner Diplomarbeit an einemUS-Elektrotechnologie-Institut die Idee eines Torf-Kraftwerks. Solch ein Kraftwerk mit günstigem Rohstoff bedroht aber die Erdölindustrie und deren mächtigsten Mann, Orville Ross. Während Pright sich gegen die Attacken von Ross wehrenmuss, verschwört sich auch sein Jugendfreund Ham gegen ihn - weil der sich in Ross Tochter Betsy verliebt hat. Auf die hat aber auch Pright ein Auge geworfen.

 

REVIEW
Das Kino des russischen Zarenreiches barg wenig Anzeichen dafür, dass die Nation in wenigen Jahren zu den cineastisch führenden der Welt gehören würde. Es entstanden wenige Filme, viele gelten heute als unbedeutend. Erst mit der Revolution kam auch das Umdenken: Es wurde erkannt, dass Kino die Massen steuern kann, weswegen der Agitationsfilm zur Perfektion reifte. 1918 war davon freilich noch nicht viel zu sehen, wie sich an "Proekt inzhenera Prayta" alias "Das Projekt des Ingenieurs Pright" zeigt. Der Film kommt eher wie ein unschuldiges Kleinprojekt daher.

Der Regisseur, Drehbuchautor und Filmtheoretiker Lev Kuleshov (1899-1970) setzte mit seinem Film jedoch technisch ein Zeichen: Die Montage, die er hier vorführt, ist flüssig und unterstützt die Erzählung, anstatt sie zu blockieren. Man erkennt bereits die Entwicklung, die ein paar Jahre später bei Sergei Eisensteins "Panzerkreuzer Potemkin" oder Kuleshovs eigenem Po Zakonu ihren Höhepunkt fand. Es dauerte also nicht einmal zehn Jahre, bis sich die Sowjetunion vom filmischen Hinterland zur globalen Avantgarde mauserte.

Sieht man sich "Das Projekt des Ingenieurs Pright" an, ahnt man jedoch, warum die Frühwerke noch nicht klickten: Bei aller Sympathie für die sich entwickelnde Technik ist dies doch ein ziemlich ödes Werk. Inhaltlich passiert nichts von Spannung, dramaturgisch bleibt alles etwas uninspiriert, und optisch gibt es wenig zu bestaunen. Man mag gerade noch etwas visionäres Denken erkennen, wenn halbalternative Energieformen (Torf-Kraftwerk) die mächtige Ölindustrie aufrütteln, doch das ist eigentlich hier nur ein Randthema. Es geht vielmehr um eine Dreiecksgeschichte, ein wenig Romantik, ein wenig Spionagethriller - aber nichts richtig. Und nichts packend.

Darf man einen so alten Film zerpflücken, weil das Gezeigte uninteressant ist? Ja man darf. Jahre zuvor drehte Gerorges Méliès den drolligen Voyage dans la lune, 1915 inszenierte D.W. Griffith seinen kontroversen, aber mitreissenden Birth of a Nation. Das sind noch ältere Filme - und bleiben doch um einiges länger hängen, hallen intensiver nach. Bei "Das Projekt des Ingenieurs Pright" indes prägt sich nichts ein. Nur das Wissen, nun einen Film gesehen zu haben, der schon früh mit Schnitttechnik souverän umging.

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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