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Sci-Fi-Film. F 1902
Alternative Titel
Trip to the Moon; Die Reise zum Mond

Regie Georges Méliès
Drehbuch Georges Méliès
Produktion Georges Méliès
Kamera
Michaut, Lucien Tainguy
Darsteller Georges Méliès, Victor André, Bleuette Bernon, Jeanne d'Alcy
Länge 14 Min.

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 1.9.07
©  Bilder archive.org, Screenshots molodezhnaja


STORY (von Wikipedia)
Auf einem Kongress der Astronomischen Gesellschaft stellt Professor Barbenfouillis den Plan vor, mit einer von einer gigantischen Kanone abgeschossenen Kapsel zum Mond zu fliegen. Zwar erhebt ein Wissenschaftler zunächst gewalttätig Einspruch, doch fasst man einmütig den Entschluss zu dieser Reise und beginnt sofort mit den Vorbereitungen. Die ausgewählten Astronauten begutachten den Zusammenbau der Kapsel und beobachten vom Dach des Institutes aus, wie die Kanone gegossen wird. Endlich ist es soweit, dass die Astronauten die Kapsel besteigen können. Die Kapsel wird wie bei einem Hinterlader von einigen attraktiven Damen in die Kanone geschoben. Nach dem feierlichen Hissen der französischen Trikolore wird die Lunte an der Kanone angezündet und die Kapsel abgeschossen. Man sieht, wie sie sich dem Mond immer weiter nähert und letztlich im rechten Auge des Mondgesichtes landet. Die Wissenschaftler verlassen die Kapsel und bewundern die bizarre Mondoberfläche und den Anblick der aufgehenden Erde. Von der Reise ermüdet, legen sie sich schlafen und sehen in ihren Träumen, wie die Sterne und Planeten über ihnen lebendig werden. Von einem Schneesturm aufgeweckt, fliehen sie vor der Kälte in eine Grotte. In dieser Grotte wachsen riesige Pilze, und als einer der Forscher seinen Regenschirm in den Boden rammt, verwandelt sich der Schirm in einen immer größer werdenden Pilz. Davon angelockt, greifen die Seleniten, die Bewohner des Mondes, die Reisenden an.
 

 

REVIEW
"Le voyage dans la lune" gehört zu den bekanntesten Filmen der frühen Kinogeschichte. Das Bild mit der Rakete, die im Auge des Mondes steckt, ist legendär. Hinter dem Projekt stand der Fantasyfilmer George Méliès (1861-1938), der dazu Elemente aus den beiden Buchklassikern "Von der Erde zum Mond" von Jules Verne und "Die ersten Menschen auf dem Mond" von H. G. Wells verarbeitete. Das Resultat ist ein bezaubernder Kurzfilm voller Tempo und erstaunlicher Tricks. Er mag nicht der erste Sci-Fi-Film der Filmgeschichte sein, aber der erste von Belang - und der beste von Méliès 500 (!) Produktionen.

Erfrischend auch, dass Méliès, der sich vor seiner cineastischen Karriere als Magier betätigte, nicht auf tiefgründige Fragen aus ist, sondern einen Film voller Unterhaltungseifer präsentiert. Die Weltraumpioniere in ihren Fracks fallen über den Mond her und dezimieren seine Ureinwohner, die sich praktischerweise in Rauch auflösen, wenn man sie haut. Das arrogante Auftreten hat durchaus imperialistischen Charakter. Doch ein Schelm, wer diesbezüglich dem Film zu weitgehende Vorwürfe macht. "La voyage dans la lune" ist Entertainment. Und was für welches. Auch über 100 Jahre nach seiner Erstaufführung am 1. September 1902 in Paris hat er nichts von seinem Charme verloren, die Bilder und Sets beeindrucken, das Erzähltempo beschwingt, die Action und die Animation fesseln.

Mit gestalterischer und erzählerischer Lust taucht Méliès in Höhlen ein, taucht unter Wasser und düst ins All, in jedem Set hält er sich nur kurz auf, bevor er seine Truppe in die nächste Welt voran treibt. In diesem kleinen Meisterwerk steckt mehr Tempo als in so manch anderem Sci-Fi-Film, der in den kommenden hundert Jahren über die Leinwände der Welt flitzte. Bewerten kann man das freilich kaum, denn die Story ist eigentlich ziemlich dünn, die Schauspielerei ist exaltiert. Doch gemessen am Pioniercharakter und am Unterhaltungswert ist dies ein Geniestreich des Kinos. Und man sollte ihn einmal gesehen haben. Da der Film in der Public Domain ist, kann man dies auch leicht tun - siehe Downloads unten. Glaubt mir: 12 Minuten, so lange dauert diese Version, habt ihr schon dümmer investiert und danach fühlt man sich cineastisch gleich um ein paar Grade gebildeter. Und nicht nur das: Man bekam auch einen kurzen Fix schickster Sci-Fi-Unterhaltung.

PS: 2002 wurde eine handkolorierte Fassung entdeckt. Zudem existieren mehrere Fassungen, teilweise mit später gedrehten Szenen. Der Schluss des Films mit einer Feier für die Astronauten scheint verschollen, Méliès hat ihn aber in einem Katalog niedergeschrieben. Und: Damals gab es noch keine Zwischentitel, vielmehr musste ein Erzähler die Story kommentieren, ähnlich wie es bei den downloadbaren Filmen unten der Fall ist.

 

DOWNLOAD 
Der Film ist in der Public Domain und legal downloadbar. Erhältlich ist er in einer 12-Minuten-Version inklusive Erzähler u.a. hier:
archive.org
youtube

 

EXTERNE INFOS & REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

 


 

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