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2009
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Drama
Hongkong / China / Taiwan 2009
Alternative Titel Lei wangzi; 淚王子
Regie
Yonfan
Drehbuch Yonfan
Darsteller Fan Chih-Wei, Joseph Chang Hsiao-Chuan, Terri Kwan Wing,
Oceane Zhu Xuan,
Kenneth Tsang Kong, Jack Kao Jie, Lin Yo-Wei, Li Lieh, Chiao Chiao
Länge 123 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 27.12.09
© Bilder Far Sun Film,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Taiwan 1954: Der Jagdflieger Sun Han-Sun (Joseph Chang) lebt
mit seiner Frau Ping (Oceane Zhu Xuan) und den Töchtern Zhou und Li auf einer
Militärbasis im Innern des Landes. Aus heiterem Himmel werden die Eltern von den
Behörden verhaftet, unter dem Verdacht, kommunistische Spione zu sein. Zhou
kommt daraufhin zu Onkel Ding (Fan Wing), einem Kriegsfreund ihres Vaters, der
für die Nationalistische Partei arbeitet und verdächtigt wird, bei der
Verhaftung seine Finger im Spiel gehabt zu haben! Ding ist ein verbitterter
Mann, seit sein Gesicht bei einer Rettungsaktion verunstaltet wurde und er seine
grosse Liebe Oauyang (Terri Kwan) an seinen Vorgesetzten, den alten General Liu
(Kenneth Tsang), verloren hatte. Oauyang war einst Pings Freundin. Nun suchen
auch ihre Töchter Rainbow und Zhou gegenseitige Freundschaft.
REVIEW
Kein Land ist frei von schwarzen Flecken, dunklen Zeiten
und schändlichen Taten im Namen des Volkes. Taiwan, heute eine solide Demokratie
mit mustergültiger Wirtschaft, stand von
1949-1987 unter Kriegsrecht. Und während im benachbarten China Maos
Truppen Konterrevolutionäre umbrachten, entwickelte sich Taiwan wiederum eine
anti-kommunistische Propaganda, die im sogenannten weissen Terror mündete:
Mehrere Tausend Menschen wurden getötet unter dem Vorwand, sie seien Agiteure
gegen die regierende Kuomintang oder gar Spione für die Kommunisten.
Regisseur Yonfan ("Peony Pavilion", 2001) widmet sich dieser Epoche auf die von ihm gewohnte schwelgerische Weise. Er übertüncht die grässlichsten Greueltaten mit seifenopernhaftem Kitsch und bildgewaltigem Melodrama, aber er blendet die unrühmlichen Aktionen keineswegs aus. So macht der Tod von Lehrer Qiu früh klar, dass Schlimmes blühen kann: Der Mann malt in einer zauberhaften Bucht, die jedoch eine militärische Sperrzone ist. Als die Soldaten ihn erwischen, stecken sie ihn ohne Gerichtsverfahren in einen Sack und werfen ihn über die Klippen. Han-Sun wiederum wird später in einem Steinbruch zum Tode verurteilt und exekutiert.
Harter Stoff und sicherlich mal einen anklägerischeren Film wert - aber "Prince of Tears" will nicht dieser Film sein. Er nutzt den "weissen Terror" nur als dramatischen Hintergrund seiner Geschichte. Dabei verleiht Yonfan dem Ganzen eine stark taiwanesischen Touch, also gediegene Ausstattung, traumwandlerische Atmosphäre und der Hang zu etwas zielloser Melancholie. Menschen schauen verloren ins Leere, alle bewegen sich ein wenig langsamer, als realistisch wäre. Das macht den Film anfällig für Langweile, verleiht ihm aber auch jene einzigartige Schwelgstimmung vieler taiwanesischer Filme - auch wenn es sich primär um eine Hongkong-Produktion handelt.
"Prince of Tears" war denn auch an mehreren Festivals im Rennen, so etwa in Venedig, und avancierte zu Hongkongs Vorschlag für den Auslandsoscar 2010. Hat er solche Ehre verdient? Vielleicht schon, denn die ehemalige Kronkolonie hat sich 2009 nicht gerade mit Film-Ruhm bekleckert, die wahren Highlights kamen eher aus Festlandchina. Und mit seiner historischen, klassisch schönen und leicht kritischen Ausrichtung liegt das Drama durchaus in der Gunst der Oscar-Academy. Grosse Chancen hat er indes nicht, denn das Ganze ist zu oberflächlich, zu wenig griffig.
Was Yonfan auf alle Fälle gelingt, ist eine nostalgisch angehauchte und höchst edle Bildgestaltung. In ihr tummeln sich ebenso schöne wie talentierte Akteure, primär solche aus Taiwan. Mit dabei sind Fan Chih-Wei (Miao Miao), Joseph Chang (Eternal Summer), Terri Kwan (Buttonman) sowie die Fernseh-Schönheit und Kino-Newcomerin Oceane Zhu. Eine solch solide Truppe, das ebenso überraschende wie eindringliche Ende sowie die vorbildliche technische Umsetzung sorgen dafür, dass man "Prince of Tears" seine Längen, die dröge Erzählstimme und die offenen Fragen etwas schneller verzeiht und auch die oberflächliche Behandlung der Story nicht all zu übel nimmt. Ein echter Knüller wird der Film dadurch zwar nicht, sehenswert ist er aber auf alle Fälle.
MEINE DVD
Hongkong, Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Mandarin 5.1 und 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
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