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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel Der König meines Herzens

Regie Sooraj R. Barjatya
Drehbuch Sooraj R. Barjatya

Produktion
Kamal Kumar Barjatya, Rajkumar Barjatya, Ajit Kumar Barjatya
Songs Himesh Reshammiya
Kamera V Manikandan

Choreografie
Shabina Khan, Radhika Rao, Vinay Sapru, Mudassar Khan, Ahmed Khan
Darsteller Salman Khan, Sonam Kapoor, Neil Nitin Mukesh, Anupam Kher, Seepak Dobriyal, Arman Kohli, Swara Bhaskar, Ashika Bhatia
Länge 164 Min.

Kinostart 12.11.2015
Box office classification Superhit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
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©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 21.2.2019
©  Bilder 20th Century Fox, Screenshots molodezhnaja


STORY
Yuvraj Vijay Singh (Salman Khan) ist der zugeknöpfte Prinz von Pritampur. Er lebt abgehoben vom normalen Volk in seinem Palast, mit seinen Halbschwestern (Swara Bhaskar, Aashika Bhatia) ist er zerstritten, zu seiner Verlobten Maithili (Sonam Kapoor) verhält er sich kühl. Derweil hat es sein jüngerer Halbbruder Yuvraj Ajay Singh (Neil Nitin Mukesh) auf den Thron abgesehen. Er manipuliert Yuvrajs Kutsche, doch der Anschlag geht schief: Der Prinz überlebt schwer verletzt. Da aber bald die wichtige Hochzeit mit Maithili und die Krönung zum König ansteht, ist guter Rat teuer. Da taucht der fidele Prem Dilwale (Salman Khan) auf, der dem Kronprinzen zum Verwechseln ähnlich seht. Unter der Regie des Hofbeamten Diwan Sahib (Anupam Kher) soll er Yuvrajs Rolle einnehmen. Das ist doppelt schwierig, da Diwan nicht nur ungehobelt ist, sondern schon seit langem in Prinzessin Maithili verknallt ist.

 

REVIEW
Seit Vivah war es fast ein Jahrzehnt lang ruhig um Sooraj R. Barjatya. Das erstaunt, denn der Regisseur landete in den 90ern einige der grössten Bollywood-Hits überhaupt, darunter Hum Aapke Hain Koun. Vielleicht kamen seine Filme, in denen es nur um Familie und Heiraten ging, etwas aus der Mode? Und als er mit Main Prem Ki Diwani Hoon mal etwas anderes versuchte, fiel er bei Kritikern auf die Nase. So etwas kann einschüchtern. Nun ist er aber zurück und es geht, logo, um Familie und Heiraten. Doch er variiert seine Standardthemen wenigstens ein bisschen.

Seine Geschichte nimmt Motive der Romanklassiker "Der Gefangene von Zenda" und "The Prince and the Pauper" auf, das Rollentauschmotiv wurde aber auch schon in etlichen Filmen dieser Art wie etwa "Dave" oder "King Ralph" aufgegriffen. Sprich: Arm und Reich tauschen ihre Rollen, und das bringt neues Leben in festgefahrene Oberschicht-Riten. Dazu kommt hier dann noch eine Liebesgeschichte. Fertig ist ziemlich klassisches Bollywoodkino.

"Prem Ratan Dhan Payo" ist für Burjatya die vierte Zusammenarbeit mit seinem Star Salman Khan, dem der Part auf den Leib geschnitten ist. Vor allem die Prem-Rolle ist genau sein Ding: Etwas herumalbern, etwas verliebt schwelgen, aber vor allem auch allen erklären, wie wichtig Familie doch ist. Fehlt an sich nur die Action, die es bei Salman immer gibt - und wenn sie ganz am Ende doch noch kommt, dann wirkt sie so ungelenk wie deplatziert. Zum Glück sind es nur ein paar Minuten.

Doch ist der Rest wirklich gut? Thematisch passabel. So wirkt der Prinz ein wenig zu überzeichnet kühl und die Glaubwürdigkeit stockt immer mal wieder. Doch am problematischsten ist vielleicht die Idee, dass Prem nicht realisiert, wie dumm die Idee ist, einer Frau, die er schon vorher vergöttert hat, jemand anderes vorzuspielen. Das könnte nicht nur in Kuss und Sex münden (unter falschem Vorwand, ergo nicht ganz sauber) oder, wenn sie dahinterkommt, in einem dramatischen Streit. Beides soll in diesem Wohlfühlfilm nicht sein, daher löst sich alles zu leicht in Wohlgefallen auf. Dasselbe gilt auch für die Thriller-Beigabe, die so schnell verpufft, wie sie eingeführt ist.

Auch inszenatorisch überschlägt sich Barjatya kaum. Der Film ist zu langatmig, die Bilder sind bisweilen zu überzuckert mit Linsenreflexionen und Farbfiltern. Alles nicht gar so zäh wie bei Barjatyas frühen Familienepen, aber doch mit Längen. Souverän indes der Soundtrack: die Lieder sind teilweise etwas unmotiviert eingebaut, aber gut komponiert. Himesh Reshammiya passt sich, mit leichten Modernisierungen, gut dem Stil der klassischen Barjatya-Songs an.

Bleiben die Schauspieler. Salman macht nichts Neues, aber macht es routiniert. Er wirkt oft zu steif, aber das ist man bei ihm gewohnt. Sonam Kapoor, die exakt 20 Jahre jünger ist als er (ein Altersunterschied, der nicht extrem auffällt), hat eine eher beschränkte Chemie mit ihm. Anfänglich wirkt sie zu distanziert, später zu forciert verliebt. Es fehlt zwischen den beiden eine gewisse Natürlichkeit. Was bei Neil Nitin Mukesh indes fehlt ist Figurenzeichnung. Seine Motivation für die Intrige ist dünn, die Auflösung übereilt. Er ist hier definitiv vergeudet.

"Prem Ratan Dhan Payo" ist keine Barjatya-Fehlleistung wie Hum Saath-Saath Hain, dazu ist er zu adrett ausgestattet, zu gut beim Fusionieren von klassischen Bollywood-Themen und Bollywood-Standardelementen wie Tanz, Romantik und Familiendrama. Doch es fehlt der Pfiff, es fehlt das richtig Knisternde zwischen den Hauptdarstellern. Und es fehlt am Ende an einer wirklich verdienten Auflösung. An den Kinokassen kam der Film dennoch an. Also wird Barjatya nun wohl kaum wieder 10 Jahre pausieren ...

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (4½/5)
Rediff (2½/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net


 

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