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Drama
Südkorea 2008
Alternative Titel Miindo;
미인도

Regie Jeon Yun-su
Darsteller Kim Min-su, Kim Nam-gil, Kim Yeong-ho, Chu Ja-hyeon, Han Myeong-goo-I

Zuschauer 2'370'000
Länge
108 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 26.3.09
©  Bilder CJ Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Korea im 18. Jahrhundert: Die siebenjährige
Yun-jeong stammt aus einer Familie von Hofmalern und kreiert bereits bemerkenswerte Bilder. Doch da es den Männern vorbehalten ist, Kunstwerke zu schaffen, gibt ihr Bruder Shin Yun-bok die Bilder als die seinen aus. Als der Trick auffliegt, nimmt sich Yun-bok das Leben. Der Vater, nunmehr eines Erben beraubt, zwingt Yun-jeong dazu, sich als Junge auszugeben und unter dem Namen ihres Bruders aufzuwachsen. Zehn Jahre später gehört "Yun-bok" (Kim Min-su) zu den vielversprechendsten Nachwuchsmalern am Hof von König Jeong-jo (Han Myeong-goo-I). Ihr Mentor Kim Hong-do (Kim Yeong-ho) glaubt an eine grosse Zukunft. Doch da verliebt sich Yun-bok in den Unruhestifter Kang-mu (Kim Nam-gil). Ihre Verkleidung droht aufzufliegen. Derweil geniesst Yun-bok ihre erwachende Sexualität - und malt immer erotischere Bilder.

 

REVIEW
An der Uni diskutierte eine meiner Lektorinnen kurz die Idee, ob William Shakespeare wohl eine Frau gewesen sei. Dieses Gedankenspiel taucht in den Gender Studies immer wieder auf und ab und zu findet sich auch ein Historiker, der sogar Beweise gefunden zu haben glaubt. Meistens handelt es sich dabei jedoch um schiere Spielerei. Oder um Arbeitsbeschaffung. Ein Künstler, der sich mit beiderlei Geschlecht gut auskennt, ist diesem Umkehrgedanken ganz besonders ausgesetzt - und daher verwundert es auch nicht, dass der koreanische Maler Shin Yun-bok alias Hyewon
derartiges über sich ergehen lassen musste.

Shin gehörte zu den grossen Malern der Joseon-Ära und ist berühmt für seine erotischen Bilder sowie die Darstellung weiblicher Körper. Der Roman “Baramui Hwawon” von Kee Jung-myeong spann daraus die Idee, dass der Maler eigentlich eine verkleidete Frau war. Und weil sich dieses Buch so gut verkauft, wurde es 2008 in eine TV-Serie adaptiert ("The Painter of Wind") und im selben Jahr zu einem Film: "Portrait of a Beauty". In der Heimat sorgte das Werk für eine kleine Kontroverse, vergleichbar vielleicht mit einer Story, die Goethe als Frau hinstellen würde. Oder Marie Curie als Mann. Dementsprechend avancierte der Film auch zu einem moderaten Erfolg mit über zwei Millionen Besuchern.

Missgönnen mag ich ihm das nicht, denn abseits seiner reizvollen Ausgangslage hat "Portrait of a Beauty" noch einiges mehr zu bieten. So sorgt Regisseur Jeon Yun-su (Le Grand Chef) mit Kostümen und Dekors für eine ansprechende Ausstattung und gönnt dem Film mit edler Kamera sowie mitreissender Musik auch eine massentaugliche Präsentation. Nicht zuletzt sorgt ziemlich kecke Erotik für das gewisse Etwas. In einer der ersten Sexszenen demonstrieren etwa zwei Schauspielerinnen verschiedene Sexualstellungen vor sichtlich erregtem Publikum.

Auch Hauptdarstellerin Kim Min-su (Rainbow Eyes) gibt viel von ihrem Körper preis. Das lenkt etwas von ihren Defiziten ab. Das grösste davon: Sie ist keine Brigitte Lin, will heissen - nicht einmal nimmt man ihr ab, ein Mann zu sein. Fast scheint es, als versuche Jeon Yun-su gar nicht erst, die Maskerade überzeugend wirken zu lassen. In den dramatischen Szenen schlägt sich Kim dagegen nicht schlecht. Co-Star Kim Nam-gil (No Regret) versucht sich anfänglich etwas im Overacting, findet danach aber in die Rolle hinein. Und Kim Yeong-ho überzeugt als älterer Mentor.

So richtig aufblühen kann der Film dennoch nicht. Die Schauspieler sind solide, die Präsentation gefällt, die Story bietet ein angenehmes Auf und Ab der Emotionen - doch es fehlt an Tiefgang und Mut. Etwas zu seicht und sicher plätschert die Story dahin, lediglich bei der Erotik scheint Jeon Yun-su es darauf anzulegen, seinem Publikum etwas mehr als das Konventionelle zu bieten. Das macht "Portrait of a Beauty" für die Massen konsumierbar, aber gleichzeitig auch etwas beliebig. Es ist ein schöner Film und ich hab mich unterhalten. Doch das Gefühl, es hätte noch mehr drin gelegen, kann das Drama nur ganz schwer abschütteln.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 und DTS mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
YesAsia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com
Hancinema

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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