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Romanze
Japan 2011
Alternative Titel Paradaisu kisu; パラダイス・キス
Regie Takehiko Shinjo
Darsteller Keiko Kitagawa, Osamu Mukai, Shunji
Igarashi, Kento Kaku,
Yusuke Yamamoto, Aya Ohmasa, Natsuki Kato, Hitomi Takahashi, Michiko Hada
Länge 114 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 23.1.2012
© Bilder WB, Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Schülerin Yukari Hayasaka (Keiko Kitagawa) schlägt sich mehr schlecht
als recht an der Highschool durch, hat durchaus gute Noten, aber fühlt sich
nicht selbst verwirklicht. Auch ihr Liebesleben könnte besser sein: Der von ihr
angehimmelte Hiroyuki (Yusuke Yamamoto) ignoriert sie meistens. Da wird sie auf
der Strasse von dem ausgeflippten Pärchen Arashi (Kaku Kento) und Miwako (Osama
Aya) angesprochen, die sie mit dem Mode-Designer Jouji "George" Koizumi (Osamu
Mukai) bekannt machen. In seiner Welt wird Yukari zu "Caroline" und zu einer
kleinen Mode-Diva. Sie lernt, sich elegant zu bewegen, und Georges Kreationen zu
tragen. Auch privat knistert es zwischen den beiden, obwohl sich George gerne
als kleiner Schnösel aufführt. Da nähert sich der grosse Tag der Entscheidung,
wenn Yukari erstmals auf den Laufsteg darf.
REVIEW
Bei shojo eigas, also Mädchenfilmen,
bilden zwei Werke die Speerspitze: Nana
nach dem Manga von Ai Yazawa und die Romanadaption Heavenly Forest. Wenn nun
mit "Paradise Kiss" der
Regisseur von letzterem eine Vorlage des ersteren verfilmt, dann sind die
Erwartungen schon recht hoch. Doch
Takehiko Shinjo verleiht Yazawas Manga nicht ganz dieselbe
Seele, dieselbe Wehmut, wie es in den beiden anderen Filmen der Fall ist. Das
liegt sicher auch am Milieu, denn die ganzen Mode- und Model-Figuren wirken um
einiges oberflächlicher als in den genannten Werken. Es ist sogar so, dass bis
auf die Hauptperson hier alle Typen ziemliche Nervensägen sind. Und das kostet
massiv Sympathien.
Da ist etwa "Georgie". Alle ausser dem verblendetsten Teenager-Girlie erkennen in dem Modeschnösel einen arroganten und narzisstischen Deppen, der sein Nichts von Charakter unter ein paar ausgelesenen Modefetzen zu verstecken versucht. Ist es wirklich der Inbegriff der Romantik, wenn er sie in ein Liebeshotel zerrt und dort beinahe vergewaltigt? Oder sie ständig mit einem überheblichen Lächeln angrinst? Man möchte Schauspieler Osamu Mukai (Gachi Boy) vor allem am Anfang öfters mal ohrfeigen für seine zur Schau gestellte Überheblichkeit, da mag er noch so gut aussehen. Cool und süss ist er definitiv nicht. Und dasselbe gilt für nahezu alle Darsteller hier, einer Ansammlung von egozentrischen bis hysterischen Stereotypen.
Bis eben auf Keiko Kitagawa (The Handsome Suit). Das Model hat nicht denselben Niedlichkeitsfaktor von Aoi Miyazaki - dem Star der beiden eingangs erwähnten Filme - aber sie sieht formidabel aus und erzeugt mit ihrer bescheidenen, leicht übertriebenen, aber stets bestens funktionierenden Mimik die richtigen Emotionen beim Zuschauer. Man könnte sie manchmal drücken, manchmal auslachen, dann wieder mit ihr lachen oder einfach dafür sorgen, dass sie im Leben das verwirklichen kann, was sie will. Kurz: Man fiebert mit ihr mit - selbst wenn sie sich in diesem Dussel-Zirkel bewegt.
Mag sein, dass das junge Zielpublikum voll darauf abfährt, sozusagen die Genre-typische Wunsch-Erfüllung: Das ganz normale (obwohl eigentlich von Beginn weg sehr hübsche) Mädchen bekommt die süssesten Jungs und die tollsten Fummel. Anhängsel aller Art also, von Textilien bis Make-up, von Klunkern bis verweichlichten und sexuell meist harmlosen Männlein. Alles so wunderbar, alles so putzig. Normalerweise bin ich dafür ja durchaus empfänglich - für einen Zyniker wäre es etwa ein Leichtes, den von mir sehr verehrten Nana zu zerpflücken. Doch hier konnte ich nie durch die Oberflächlichkeit und die Langweile durchdringen. Es ist schon schön, das alles anzuschauen, aber es löst nie etwas aus.
Das liegt sicherlich auch an Takehiko Shinjo gelackter, aber etwas zerdehnter Inszenierung, die erst noch das Ende des Mangas abändert und auf Happy End trimmt. Auf 90 Minuten gestrafft und mit etwas mehr Manga-Ideen gespickt wäre hier durchaus etwas möglich gewesen. Sogar im Modezirkus. Doch ist einmal der Weg des Kommerz und des Schaut-mich-an-Zelebrierens eingeschlagen, ist es schwer, wieder davon abzukommen. Aussen vor bleiben die Zuschauer, vor allem die Männer und die Erwachsenen versteht sich. Doch auch so manches Mädchen dürfte sich und seine Emotionen hier nicht wiedererkennen, sondern die leere Hülle bestaunen und danach feststellen: Das war nicht gerade viel. "Paradise Kiss" ist weder von der Muse geküsst noch paradiesisch, sondern einfach eine formelhafte und angesichts des involvierten Talents auch etwas enttäuschende Geschichte im properen Kitsch-Look.
MEINE
DVD
IVL, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 und DTS mit englischen und chinesischen Untertiteln.
BESTELLEN
Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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