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Gangsterfilm
Japan 2012
Alternative Titel Autoreiji Biyondo; アウトレイジ ビヨンド
Regie und Drehbuch
Takeshi Kitano
Darsteller
Takeshi Kitano,
Ryo Kase, Tomokazu Miura, Akira Nakao, Fumiyo Kohinata,
Shigeru Koyama,
Toshiyuki Nishida, Sansei Shiomi, Katsunori Takahashi, Yutaka
Matsushige, Ken Mitsuishi, Hideo Nakano
Länge
112 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 15.6.2013
© Bilder Bandai, Screenshots molodezhnaja
STORY
Mit Hilfe seines knallharten Sekundanten Ishihara (Ryo Kase)
hat der alte Kato (Tomokazu Kiura) die Macht im mächtigen
Sanno-Syndikat übernommen. Damit die Organisation nicht noch weiter expandieren
kann, will der skrupellose Polizei-Detective Kataoka (Fumiyo Kohinata) sie
zerschlagen - mit allen Mitteln. Sein Plan ist es, Zwiespalt innerhalb des
Sanno-Clans zu säen und gleichzeitig den Konflikt mit dem rivalisierenden
Hanabishi-Syndikat unter Führung des alten Sadisten Fuse (Shigeru Koyama)
anzuheizen. Als all diese Versuche scheitern, greift Kataoka zum radikalsten
Mittel: Er holt den Gangster Otomo (Takeshi Kitano) aus dem Knast. Der hat mit
den Sanno, vor allem mit Ishihara, noch eine Rechnung offen.
Als Mitstreiter holt er ausgerechnet seinen ehemaligen Rivalen Kimura (Hideo
Nakano) an Bord.
REVIEW
Da er mit
Outrage in Japan einen überraschenden Grosserfolg landete, machte "Beat"
Takeshi Kitano da gleich weiter. Mit "Outrage Beyond", der 5 Jahre nach den
Ereignissen des ersten Teils angesiedelt ist, taucht er wieder in die Welt der
Yakuza ein - und ihr Gerede über Ehre, Loyalität, Intrigen, Macht und
Hierarchie. Doch nicht nur diese Seite interessiert ihn, er kontrastiert die
Ereignisse bei den Gangstern auch mit jenen bei der Polizei, wobei sich der Plot
da vor allem um den ziemlich irren
Kataoka dreht. Und dessen Methoden unterscheiden sich
kaum von jenen der eigentlichen Schurken. Das bedeutet für die Zuschauer: Es
gibt kaum eine sympathische Person (höchstens vielleicht noch Narbengesicht
Kimura) und wir müssen viele Verschwörungen und Gegenverschwörungen miterleben.
Vor allem am Anfang ist das nicht nur geschwätzig, sondern auch ziemlich wirr. Es gelingt Kitano nicht, den Plot so richtig in den Griff zu bekommen und den Zuschauern die vielen Figuren mit ihren Loyalitäten auch ans Herz zu legen. Erst mit der Zeit kristallisieren sich die wichtigen Punkte heraus, werden die Zusammenhänge klar. Und vor allem, wenn Kitano selbst als Gegenspieler vor die Kamera tritt, haben wir alle Elemente am richtigen Ort, um der Geschichte den nötigen Pfiff zu geben. Nun kommt auch die gewohnte Gewalt dazu (auch wenn sie öfters abseits der Kamera passiert als im ersen Teil) und die aus dem Nichts explodierenden Schiessereien, die oft nach wenigen Sekunden vorbei sind und nur ein Blutbad zurücklassen.
Es sind alles bekannte Dinge, die Kitano hier aufwärmt, ohne neue Aspekte, ohne neu gefundene Virtuosität. Aber wie schon beim Vorgänger will "Outrage Beyond" all das ja auch nicht unbedingt liefern, sondern konzentriert sich auf klassisches Yakuza-Kino in ebenso klassischer Aufmache. Wenn die Gangster beklagen, dass Ehre und Familie nicht mehr viel zählen, sondern nur noch, wie viel Geld man macht, dann ist das durchaus auch ein Zeichen der heutigen Zeit, aber wirklich zu einem Spiegelbild der heutigen Gesellschaft wird der FIlm doch nie: Es bleibt alles in den Grenzen des Gangsterwesens mit vielen Monologen und gegenseitigem Anschreien. Wer hat die grösseren Eier, wer die lautere Stimme, wer mehr Macht, mehr Geld. Man hat das Gefühl, dieses ganze System sei nur eine Ausgeburt von Machismo.
Gerade deswegen darf Kitano selbst den in anderen Filmen auch gerne Mal gebrauchten Satz "I'm getting too old for this shit" aussprechen. Es ist ein Spiel der virilen Männer, höchstens noch kontrolliert von den grauen Eminenzen im Hintergrund. Und Frauen haben da schon gar keinen Platz, sie bekommen in "Outrage Beyond" vielleicht im Totalen etwa eine Minute Leinwand-Zeit. Das ist durchaus in Ordnung so, denn sie würden fast wie Fremdkörper wirken. Andererseits könnten sie die etwas sterilen Bilder durch Sex Appeal aufwerten und dem ganzen Film etwas mehr "Fleisch" geben. Und sie könnten auch für etwas Wärme sorgen, indem sie diese Gockel ein Privatleben haben liessen, das sie etwas zugänglicher machen würde.
Passiert aber nicht: Es bleibt alles kühl und distanziert. Das ist Kitanos patentiertes Stilmittel, wenngleich mit noch weniger Humor als gewohnt (und wenn, dann ganz zynischer und brutaler Witz). Risiken geht er keine ein, was "Outrage Beyond" sicher nicht zu seinem interessantesten oder mutigsten Film macht. Aber handwerklich hats der alte Kerl noch drauf und die Darsteller, allen voran er selbst aber auch Ryo Kase, Hideo Nakano und etliche andere, leisten gute Arbeit. Man schaut jedenfalls nach dem etwas harzigen Start gerne zu. Ein dritter Teil wäre an sich unnötig, aber falls Kitano ihn dennoch lanciert, dann wäre das wohl ein sicherer Wert - und sicher erfreulicher als eine Rückkehr zum Nabelschau-Kino à la Takeshis', das er vorher betrieben hat.
MEINE
DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen und japanischen Untertiteln.
BESTELLEN
Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
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Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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