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2011
> NOUKADUBI
Drama. Indien. Bengalisch
Alternative Titel Kashmakash;
Boat Wreck; নৌকাডুবি
Regie Rituparno Ghosh
Drehbuch Rituparno Ghosh nach der Kurzgeschichte von Rabindranath Tagore
Produktion Subhash Ghai
Songs Sanjoy Das, Raja Narayan Deb
Kamera Soumik Haldar
Darsteller Jishu Sengupta, Raima Sen, Riya Sen, Prasenjit Chatterjee,
Dhritiman Chatterjee, Laboni Sarkar, Ammu Chatterjee, Sumanta Mukherjee
Länge 135 Min.
Kinostart 20.5.2011
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 30.8.2011
© Bilder Eagle,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Calcutta im frühen 20. Jahrhundert: Der Jurastudent Ramesh (Jishu Sengupta) hat
sich in die gebildete Hemnalini (Raima Sen) verliebt. Doch da ruft ihn sein Vater
(Sumanta Mukherjee) zurück ins Heimatdorf: Er hat eine Ehe mit Susheela
arrangiert. Aus Pflichtbewusstsein willigt Ramesh ein. Als er mit seiner neuen
Braut zurück nach Calcutta fährt, verunglückt ihr Schiff. Doch einmal in der
Grossstadt angekommen, wird Ramesh klar, dass er seit dem Unglück nicht seine
Frau an seiner Seite hat, sondern die ahnungslose Kamala (Riya Sen), junge Braut
des Arztes Nalinaksha (Prasenjit Chatterjee). Ramesh macht sich auf die Suche
nach ihm, und lügt die zerbrechliche Kamala derweil an. Da erfährt Hemnalini von
Rameshs Ehe.
REVIEW
Rabindranath Tagores Kurzgeschichte
"Noukadubi" hätte alles, was ein waschechter Bollywood-Hit braucht: Liebe, gebrochene Herzen,
Verwechslungen, einen Bösewicht, Familienzwänge. Kein Wunder also wurde die
Geschichte des bengalischen Nobelpreisträgers schon mehrfach verfilmt, sogar
zweimal in Hindi made in Bollywood - 1946 als "Milan" mit
Dilip Kumar und 1960 als "Ghunghat" mit Bina Rai. Doch in den Händen des
Bengalen Rituparno Ghosh (1963-2013) scheint der Stoff am besten aufgehoben, immerhin
verfilmte Ghosh schon zwei Tagore-Werke, "Asukh" (1999) und
Chokher Bali. Sein erdiger und doch
kunstvoller, sein langsamer und poetischer Stil: das passt wunderbar.
Und so kommen die Fans des modernen bengalischen Kunstkinos hier wunderbar auf ihre Kosten. Die Bildgestaltung ist edel, die Schauspieler agieren gepflegt, die Ausstattung ist vorzüglich, die Geschichte bietet reichhaltige Wendungen. Doch ein Problem bleibt: Ghosh. Der Mann mag ein angesehener und auch zweifelsfrei talentierter Regisseur zu sein, doch seine Versessenheit, Filme gemütlich und sanft zu erzählen, führt wie immer zu einer sinkenden Geduldskurve. Bei Ghosh sprechen zum Beispiel die Protagonisten stets flüsternd und mit eingeschüchtert-lieblicher Stimmlage. Das ist auf Dauer hypnotisierend - oder einschläfernd. Je nachdem, wie sehr man der Geschichte zugeneigt ist.
Lieder sind ebenfalls von meditativer Art und die Kamera gleitet traumgleich durch die Szenerie. All das taxiert man eben als poetisch, als elegant, als kunstvoll. Doch es saugt dem Plot auch jegliche Spannung aus. Ich werde daher wohl nie einen Ghosh-Film innig lieben, sondern seine Filme eher distanziert würdigen. So wie diesen hier: "Noukadumi" ist gehobenes Kino, bengalische cineastische Kultur mit allerlei sehenswerten Komponenten. Da sind zum Beispiel die Schauspieler, angeführt von Jishu Sengupta, der einer zurückhaltenden Rolle viele Facetten abgewinnen muss.
Erstmals standen auch die Schwestern Raima und Riya Sen, die Enkelinnen der legendären Schauspielerin Suchitra Sen (Bombai Ka Babu), gemeinsam vor der Kamera. Während Raima einmal mehr subtil und gehoben agiert, zeigt vor allem Riya überraschende Klasse. Die oft in Glamourrollen zu sehende Aktrice wurde zwar nachsynchronisiert, doch ihr Spiel trifft die richtigen Noten. Stark wie gewohnt auch die vielen Charakterdarsteller in Nebenrollen. Dazu die Bildgestaltung, die mühelos vorankommende Montage, die Dialoge, die wir kleine Gedichte wirken. Und die schönen Lieder. All das ein Hochgenuss für Liebhaber von Tagore, aber mehr noch, von Ghosh.
Und eines ist klar: Das muss man Bengalisch sehen. Bollywood-Erfolgsregisseur Subhash Ghai, der den Film produzierte, brachte dennoch eine Hindi-Version unter dem Titel "Kashmakash" in die Kinos, die nicht nur synchronisiert, sondern auch noch etwas gekürzt wurde. Ein Frevel für viele Puristen, erst recht, weil der Film zum 150. Geburtstag von Tagore erschien. Letztendlich ist die Entscheidung aber einfach künstlerischer Schwachsinn, weil "Noukadumi" Bengalischer kaum sein könnte. So etwas in Hindi zu sehen, wirkt falsch. Also zur Originalfassung greifen und sich die Kunst von Rituparno Ghosh und Rabindranath Tagore zu Gemüte führen.
MEINE DVD
Eagle (Indien), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Bengalisch 5.1 mit nicht ausbrennbaren englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating *
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Induna (Liefert aus IND)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (3/5)
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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