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2006
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Thrillerdrama
Südkorea 2006
Alternative Titel
Yeui-eomneun geotdeul;
Silent Killer: Ready to
Kill the Rude; 예의없는 것들
Regie
Cheol-hie Park
Drehbuch Cheol-hie Park
Darsteller Ha-kyun Shin, Ji-hye Yin, San Kang, Min-jun Kim, Kil-soo Park
Zuschauer
779'016
Länge 114 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16 (FSK: 18)
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
© Text Marco,
molodezhnaja 21.11.06
© Bilder Lotte Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Ein stummer Killer (Ha-kyun Shin) muss nur noch ein paar Kerle umlegen, dann hat
er genügend Geld für eine Operation in Japan auf die Seite geschafft, die ihm
ermöglichen soll, wieder zu sprechen. Da er gut mit Messern umgehen kann, hat er
einst diesen "Berufsweg" eingeschlagen und liess sich von einem ehemaligen
Balletttänzer
(Min-jin Kim) einarbeiten, der nun ebenfalls
als Auftragskiller arbeitet. Er hat dem stummen Killer auch beigebracht, dass
man Moral aus dem Spiel lassen sollte - das schafft der junge Mann ganz gut,
denn er weiss, er tötet nur Bastarde. Eines Tages trifft er in einer Bar eine
verführerische Frau (Ji-hye Yun), die ihn in die Welt der körperlichen Liebe
einführt und sich in seiner Wohnung einnistet. Damit nicht genug: Auch einen
Buben, den er einmal übernachten liess, wird der Killer nicht mehr los. Die zwei
drohen, die letzten paar Einsätze gehörig zu komplizieren.
REVIEW
"No Mercy for the Rude" ist erfrischend
unprätentiös und äusserst unterhaltsam. Das Killer-Thema wurde zwar schon fast
zu Tode gemolken, doch Regiedebütant und Drehbuchautor (Face)
Cheol-hie Park verleiht dem Ganzen ein paar neue Facetten und Stossrichtungen.
Vor allem aber macht er es abwechslungsreich: Man weiss nie genau, woran man
ist. Die Erzählstimme, die hier wegen der Stummheit des Protagonisten Sinn
macht, widerspricht den Bildern immer wieder, der Grundton einer Szene kann
schlagartig wechseln und oft bleibt unklar, ob eine Sequenz in Dramatik,
Gangster-Action oder Humor mündet.
Der Nachteil bei diesem Ansatz ist eine mögliche Verlotterung - Zuschauer sind unsicher, was sie erwartet, Nebenhandlungen rauben zuviel Zeit, Comedy und Drama sabotieren sich gegenseitig. Und obwohl Derartiges auch in "No Mercy for the Rude" hin und wieder passiert, so schafft es Park doch weitgehend, die Zügel in der Hand zu halten und die Balance herzustellen. Seine Hauptfigur ist zwar witzig und manchmal trottelig, behält aber ihre Würde und ihre Gefährlichkeit. Es ist eine kleine Kunst, einen Charakter zum Zielobjekt von Pointen zu machen und gleichzeitig an ihm später einen bewegenden oder blutigen Plot aufzuhängen.
Zum Gelingen dieses Drahtseilakts trägt ganz besonders Ha-kyun Shin bei. Ohne ihn wäre der Film nur halb so gut, doch mit seiner Erzählstimme auf der eine und dem wortlosen, coolen Spiel auf der anderen Seite, reisst er jede Filmminute unweigerlich an sich. Ob er nun den ersten Sex mit Co-Star Ji-hye Yun (Possible Changes) spielt, einen Gegner emotionslos absticht oder dem Jungen in der Schule als Ersatzpapa dient, er holt aus jedem Moment das Beste heraus. Die Chemie mit seinen Leinwandpartnern stimmt auch. Obwohl etwa der Plot mit dem Buben nie ganz reift, spielen Shin und San Kang bestens. Noch überzeugender ist Shins Zusammenspiel mit Yun: Ihre Figuren werfen sich zwar mehrheitlich Beleidigungen an den Kopf, entwickeln aber trotzdem Gefühle füreinander und wir im Gegenzug Emotionen für sie. Auch hier ist es ein feines Abstimmen der Komponenten, was Cheol-hie Park souverän meistert.
Seinem Nachnamen wird Park übrigens gerecht und zitiert an ein paar Stellen die Rache-Trilogie von Namensvetter Chan-wook Park - bei dessen erstem Teil Sympathy for Mr. Vengeance Ha-kyun Shin auch schon einen Stummen spielte. Fast noch deutlicher scheinen (gewollt oder ungewollt) die Parallelen zu Jin Jang, der unter anderem Big Scene (auch mit Shin) inszenierte. Jangs Talent für das Mixen der Genres ist in Korea wohl unerreicht, doch Park kommt nahe dran. Immerhin leidet man am Schluss tatsächlich mit den Figuren mit und amüsiert sich immer noch über ihre Sprüche, die wegen Reimen und Anspielungen von Einheimischen noch besser goutiert werden, als von Untertitel-abhängigen Fans.
"No Mercy for the Rude" darf sicher nicht in den Himmel gehypet werden, sonst kann er die Erwartungen kaum erfüllen. Doch wer ohne grosse Vorstellungen an den Film herangeht, wird belohnt: Mit präziser Kameraarbeit, viel Unterhaltung, ein paar deftigen Mordszenen, der schönen Ji-hye Yun mit lockerer Zunge, einem abwechslungsreichen Genre-Mix und nicht zuletzt mit Ha-kyun Shin, dem ich persönlich einfach ungemein gerne zuschaue. Der Mann war bei Save the Green Planet dabei, das macht ihn cool per Definition und er hat auf immer einen Bonus. Hier zeigt er einmal mehr, dass er das in ihn investierte Vertrauen immer noch wert ist.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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