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Komödie. Indien. Hindi
Alternative Titel
Ten of Nine; Tit for Tat

Regie Ajay Chandhok
Drehbuch Ajay Chandhok
Produktion Mahendra Dhariwal
Songs Anand Raj Anand, Daboo I. Malik, Pritam, Nitin Shankar
Kamera Najeeb Khan
Choreografie Ganesh Acharya, Bosco
Darsteller
Sanjay Dutt, Saif Ali Khan, Bipasha Basu, Kim Sharha, Shakti Kapoor,
Mukesh Rishi, Avtar Gill, Aashif Sheikh, Anil Nagrath, Shiva, Neha Dhupia
Länge 124 Min.

Kinostart 2.3.2007
Box office classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 7.4.07
©  Bilder Shemaroo, Screenshots molodezhnaja


STORY
Johnny (Sanjay Dutt) ist ein gewitzter Betrüger, Jimmy (Saif Ali Khan) ein charmanter Dieb. Als die beiden zusammen in der Zelle landen, werden sie zu Rivalen. Genau das zeigt sich, als sie einen sterbenden Buchhalter auf der Strasse erblicken, der etwas von einem Betrug im Hotel Rocksea murmelt. Die Aussicht auf ein Vermögen dort bringt sowohl Jimmy als auch Johnny dazu, sich als Kellner anheuern zu lassen. Ihr Ziel: Balram (Shakti Kapoor), der den Buchhalter von seinem Handlanger Diler (Mukesh Rishi) töten liess, um seine krummen Geschäfte zu kaschieren. Seit Jahren zweigt er Geld aus dem Hotelgeschäft seiner Chefin Pooja (Bipasha Basu) ab. Genau auf diese Knete haben es Jimmy und Johnny abgesehen. Während sie sich gegenseitig ausbooten und versuchen, Balram übers Ohr zu hauen, verlieren sie ihre Herzen: Johnny an Pooja und Jimmy an deren Freundin Kim (Kim Sharma). Doch spätestens auf Mauritius, wenn Balram plötzlich tot ist und die beiden Gauner seine Leiche nicht entsorgen können, wird alles ungeheuer kompliziert für sie.

 

REVIEW
Eine beliebte Floskel bei Publikum und Kritikern lautet "Hirn abschalten und geniessen", um damit selbst den grössten Unsinn zu rechtfertigen. Manchmal durchaus zu Recht, denn es gibt den "brainless fun" tatsächlich, den Film zum Abschalten und Zurücklehnen. Doch viel zu oft wird das Argument herangezogen, um einem sturzdummen Langweiler zu einer Existenzberechtigung zu verhelfen
. Damit meine ich nicht einmal No-Brain-Hits wie Dhoom:2, in denen man mit viel Goodwill tatsächlich etwas Spass entdecken kann. Nein, ich meine schmerzhaft unlustige Komödien, die sich locker geben und doch grässlich verkrampft sind. Die unbeholfen einen schlechten Scherz an den nächsten hängen. Filme wie "Nehlle Pe Dehlla" eben.

Dass der Film von Regiedebütant Ajay Chandok scheitern dürfte, war vorauszusehen, denn er steckte gut sieben Jahre in der Produktion und danach in einem mühsamen Finanzstreit. Die üblichen Folgen dessen: Wechselnde Frisuren der Stars, unterschiedliche Mode-Stile, veralteter Humor, ausgelutschtes Thema. Nur selten überlebt ein Film solche Produktionsverzögerungen halbwegs unbeschadet, so etwa das Salman-Shahrukh-Drama Hum Tumhare Hain Sanam. "Nehlle Pe Dehlla" dagegen trägt schwer an diesem Kreuz: Durch den stets wechselnden Look wird der bereits holprige Erzählfluss noch mühsamer. Das Ganze ist einfach ein riesiges Durcheinander.

Besonders leid tun kann einem Sanjay Dutt, der das Jahr 2007 gleich mit zwei solchen verzögerten Gurken startete (die andere war Sarhad Paar) und sich hier zwar redlich, aber erfolglos abmüht. Ebenso sein jodi Saif Ali Khan, der in den 90ern ja reichlich Erfahrung mit dümmlichen Komödien gesammelt hat, hier aber zum Clown verkommt. Die zwei Männer sind trotzdem noch das Beste am ganzen Film. Eine Stufe weiter unten die Damen. Bipasha Basu, mittlerweile wohl eine der angeseheneren Schauspielerinnen Bollywoods, wird auf eine plumpe Dekorations-Rolle reduziert. Kim Sharma liefert lustlos den Sex Appeal. Und Neha Dhupia darf noch einen Gastauftritt absolvieren - im Abspann-Lied.

Am schlimmsten erwischt es indes Shakti Kapoor, der einen Toten spielen darf. Gut, Shakti ist selten wirklich gut und ob tot oder lebendig tut wenig zur Sache - doch hier muss er eine Stunde lang makabere physische Comedy über sich ergehen lassen. Die wäre noch lustig, wenn sie nicht uralt wäre: Sie ist inspiriert von Ted Kotcheffs 1989er-Komödie "Weekend at Bernie's". Was damals noch ganz passabel funktionierte, ist hier ungeheuer bemüht und unlustig. Zudem kommt der ganze Leichen-Plot derart spät im Film, man hat das Gefühl, es wurden einfach zwei Skripts zusammengeklebt und in einem Guss verfilmt.

Das zentrale und bereits zweimal genannte Wort ist und bleibt jedoch unlustig. Wenn man als Zuschauer kein einziges Mal laut heraus lachen muss, ging etwas schief. Ich weiss, Humor hat es schwer, die Landesgrenzen zu überwinden - aber ich kann über Humor aus Japan, Deutschland, Amerika, Finnland oder Italien ebenso lachen wie über solchen aus Korea, Thailand oder Indien. Der Punkt ist: Gewisse Pointen sind landesspezifisch, doch Humor per se ist international. Und der, der hier geboten wird, ist richtig gehend pampig. Nicht lustig. Peinlich. Kindisch. Ein paar Mal habe ich geschmunzelt, etwa beim Running Gag des kleinen Buben, der immer wieder weint, sein Papa sei tot, weil ihm Sanjay das so eingetrichtert hat. Aber 124 Minuten mit nur ein paar bescheidenen Schmunzlern - das ist ein schlechtes Omen für eine Komödie.

Und so wird die Schose denn auch zur Tortur. Anstatt zu lachen, konzentriert man sich auf den mühsamen "modernen Touch" des Films, die galligen Jump-Cuts, die hässlichen Schwusch-Sounds bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Man lauscht den mittelmässigen Songs, die einmal gehört und gleich wieder vergessen sind. Man ärgert sich über die Anschlussfehler und die Patchwork-Story, ignoriert die Unglaubwürdigkeiten um einen Körper, der nie in Leichenstarre verfällt oder bleich wird. Und wenn alles dann endlich vorbei ist, drückt man auf "eject" und schmeisst die DVD in die hinterste Ecke. Mag sein, dass ein andere Bollywood-Fans etwas mehr kichern als ich - aber wohl jeder dürfte sich nach dem "Genuss" dieses Machwerks eingestehen, dass dies ein "Hirn abschalten"-Film der unteren Liga ist, der in ein paar Jahren ein schwarzes Loch im Oeuvre von Sanjay, Saif und Bipasha darstellen wird.

 

SONGS
1) Nehlle Pe Dehlla - Halbherziger Titeltrack, eingesetzt für den Vorspann (Shaan)
2) Imaan Doll Jayenge -  Veralteter, müder Dancefloor-Track (Sunidhi Chauhan, Vinod Rathod)
3) Yeh Husn Husn - Noch ein fader up-tempo-Track im Neunzigerjahre-Stil (Jaspinder Narula, Sonu Nigam)
4) Botel Mein Main - Mässige Fun Nummer von Gast-Komponist Daboo Malik (Abhijeet, Vinod Rathod, Sunidhi Chauhan)
5) Nilli Nilli Aankho Walli - Öde 08/15-Nummer ohne jegliches Flair (Mika Singh, Tarannum Malik)
6) Parwar Digar - Solides Abspann-Lied mit Neha Dhupias Gastauftritt, komponiert von Pritam (K.K., Tulsi Kumar)

 

MEINE DVD
Shemaroo (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs) sowie automatisch generierten Untertiteln in Deutsch, Arabisch, Französisch, Holländisch, Spanisch, Malaysisch
Disk Rating * * (Oft sehr unscharf, die nicht-englischen Untertitel sind mittelmässig [Beispiel] und die Tonmischung in den Songs fällt wieder mal zu sehr zu Gunsten der Hintergrundgeräusche aus, v.a. "Yeh Husn Husn" fand ich chaotisch abgemischt)

 

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nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (1½/5)
BBC (1/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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