Sarhad Paar (Indien, 2007)

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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel Sarhad Paar: A New Dawn

Regie Raman Kumar
Drehbuch Akash Khurana, Akarsh Khurana, Robin Bhatt nach einer Story von Vijay Tandon
Produktion Nimbus
Songs Anand Raaj Anand
Kamera Manmohan Singh
Choreografie Raju Khan, Nimesh Bhatt, Longines Fernandes
Darsteller Sanjay Dutt, Tabu, Mahima Chaudhary, Chandrachur Singh, Rahul Dev
Länge 108 Min.

Kinostart 9.3.2007
Box office classification Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Ein Dorf im Punjab: Seit nunmehr fünf Jahren wartet Pammi (Tabu) auf die Rückkehr ihres Mannes Ranjeet Singh (Sanjay Dutt), der bei einer Militäraktion auf der pakistanischen Seite der Grenze verschollen ist. Die Dorfältesten halten ihn für tot, aber Pammi und Ranjeets Schwester Simran (Mahima Chaudhary) geben die Hoffnung nicht auf. Da wird Ranjeet tatsächlich von den Pakistanis freigelassen und darf in die Heimat zurück. Doch weil er in den Händen des Terroristen Bakhtavar (Rahul Dev) gefoltert wurde, hat er sein Gedächtnis verloren. Kann die Liebe von Pammi und Simran ihn wieder heilen?

REVIEW
Was zwei so talentierte Schauspieler wie Tabu und Sanjay Dutt bewogen hat, in dieser cineastischen Giftwolke mitzuspielen, wird wohl ein Rätsel bleiben. Doch auch die Präsenz der beiden bewahrt das Schlamassel nicht vor einem verdienten Eintrag in die Liste der schlechtesten Bollywood-Filme aller Zeiten: "Sarhad Paar" ist inhaltlich orientierungslos und politisch ahnungslos, ein hilflos zusammengeschustertes Machwerk von solch offensichtlichem Dilettantismus, dass man manchmal vor Verzweiflung gen Himmel schreit. Verantwortlich dafür zeichnet Regisseur Raman Kumar, der etwa das filmische Talent eines Meerschweinchens aufweist und zu allem Übel sein Machwerk nicht am Stück drehen konnte. Das merkt man schon ganz am Anfang, wenn während der einleitenden Schlachtszenen Sanjay Dutt offensichtlich nicht mehr verfügbar war und die Macher ihn einmal halb versteckt und einmal aus einer anderen Szene hinein montieren mussten. Mehr sieht man von ihm nicht und für Verwirrung ist bereits gesorgt.

Und das ist erst der Anfang. Es geht genauso holprig weiter: Kein Lied will passen, keine Szene wirkt abgeglichen auf die vorherige. Die Schauspieler palavern sich um Kopf und Kragen, als wollen sie die Zuschauer mit ihrem Geschwurbel ins Wachkoma schicken. Und was sie schnorren, macht das Ganze noch viel schlimmer: Das altbekannte Gewäsch von Patriotismus und Ehre, uninspiriert und ohne Feuer vorgetragen. Man kann Sunny Deol ja vorwerfen was man will, doch er hat seine Floskeln wenigstens mit etwas Flair gebracht. Sanjay Dutt, von dem ich sonst viel halte, stammelt sie hier im Halbschlaf einer völlig unterforderten Tabu entgegen. Tabu, eines der Glanzlichter des Bollywood-Kinos, verkommt zur Stichwortgeberin und ist doch noch die beste Darstellerin im Film. Eine süsse Szene, in der sie Sanjay Essen serviert, sorgt für Sekundenbruchteile sogar für Charme. Für die restlichen Stars hätte man auch ein Tonband hinstellen können, ob bei Mahima Chaudhary, dem Über-Langweiler Chandrachur Singh oder Dauer-Schleimbeutel Rahul Dev.

Wenn es etwas gibt, was an diesem Debakel potentiell brauchbar gewesen wäre, sind das Musik und Kamera - immerhin stammen diese von zwei Grössen Bollywoods. Die Musik von Anand Raaj Anand und die Kamera von Manmohan Singh, dem Punjab-Regisseur (Dil Apna Punjabi) und Haus-Kameramann der Chopras (z.B. bei DDLJ). Doch auch hier zeigt Kumar, was in ihm steckt: Er drückt die passablen Songs an den ungünstigsten Stellen in die Handlung, wirft einen mies platzierten Item Song ins Gewühl und massakriert die flottesten Lieder dadurch, dass er sie in den Hintergrund drängt und im Vordergrund die Leute reden lässt. Der Tonmixer dieses Films gehört an eine Horde Beutelratten verfüttert. Und der Cutter auch noch gleich. Der schafft es nämlich, die zeitweise ansprechenden Bilder von Singh derart zu zerstückeln, dass sie alle Attraktivität verlieren. Es ist zu befürchten, dass Singh nicht immer hinter der Kamera stand, da der Film über recht lange Zeit verschleppt wurde. Manchen Shots fehlt denn auch ein Filter, sie wirken glasklar und seltsam unfilmisch, andere sind cineastischer - der Mix daraus macht nicht an. Und durch den höllisch schlechten Schnitt werden wir bombardiert mit einer schlechten Szene nach der anderen.

Dabei die Tiefpunkte aufzuzählen, fällt schwer. Man picke einfach eine Szene heraus und wird Zeuge von Kino-Frevel. Doch besonders schwach sind die wenigen Comedy-Einschübe oder die Szene am Anfang, als Tabu und Mahima auf Sanjay an der Grenze warten und wir denselben Ablauf zweimal durchmachen müssen, weil das erste Mal nur die Idealvorstellung war und die zweite dann die Realität. Gutes Konzept auf dem Papier, ungelenk umgesetzt im Film. Erspart euch solchen Horror, streicht den Film von euren Bestelllisten. Sicher, es gibt Schlimmeres als das und ich hätte durchaus auch einen halben Stern mehr geben können - doch so oder so: Bei schlechtem Schauspiel, angeklebten Islamisten-Bärten, billigen Sets, einem Plot, der schon vor 10 Jahren angestaubt gewesen wäre, mühseligen Dialogen, endloser Langeweile, schlecht integrierten Songs und hilflosem Schnitt tut man sich wirklich keinen Gefallen, wenn man 108 wertvolle Minuten seiner Lebenszeit investiert. "Sarhad Paar" ist Bollywood aus der untersten Schublade und ein stinkiger, kleiner Fleck auf den Karriere-Westen aller Beteiligten.

SONGS
1) Dil Dhoonde Unhe - Solides Vorspann-Stück.
2) Aada Sach Boltie - Netter Refrain, bunte Umsetzung. Nicht halb übel (Poornima)
3) Janam Janam Ke - 08/15-Romantik-Lied mit starkem 90's-Vibe.
4) Aye Zindagi Meri - Völlig unpassende Item Number, semi-sinnlich umgesetzt (Sunidhi Chauhan, Wadali Brothers)

MEINE DVD
Madhu (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Oft scharfes, dann wieder extrem verschwommenes Bild, der stetige Qualitätswechsel ist wohl bedingt durch die lange Drehzeit).

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EXTERNE REVIEWS
imdb
indiafm.com (1/5)
Rediff.com (0/5)

SCREENSHOTS

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