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Actionthriller. Indien. Telugu
Alternativer Titel -

Regie B. Gopal
Drehbuch
P Ravi Shankar
Produktion Chengala Venkata Rao
Songs Mani Sharma
Kamera K Ravindra Babu
Choreografie Raju Sundaram, Lawrence, Brinda & Kaly
Darsteller NTR jr., Amisha Patel, Sameera Reddy, Asish Vidyardhi, Rahul Dev, Arti Agarwal
Länge 169 Min.

Kinostart 20.5.2005
Trade classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 25.9.05
©  Bilder Sri Ram Digital, Screenshots molodezhnaja


STORY
Kondaveeti Narasimhudu (NTR jr.) ist ein stummer Kämpfer für Gerechtigkeit. Er tötet Schurken und hat es deshalb besonders auf den Geschäftsmann JD (Punit Issar) und den Gangsterboss Amberpet Pothuraju (Kalabhavan Mani) abgesehen. Er geht soweit, dass er JDs Sohn Panu (Rahul Dev) und Pothurajus Bruder Manibabu (GV Sudhakar) abschlachtet. Im Chawl findet er Schutz und die Liebe einer schönen Frau (Sameera Reddy) aus Kerala. Doch der Commissioner (Asish Vidyardhi) spürt ihn auf und erfährt von Narasimhudu von seiner Vergangenheit, dem Verlust seiner Eltern, der Verlobung mit Suddu (Amisha Patel) und warum er die Männer getötet hat.

 

REVIEW
Im Telugu-Kino wird der Erfolg ein wenig anders gemessen, als es westliche Analysten gewohnt sind. Normalerweise geht es darum, wie lange ein Film in wie vielen Kinos läuft. Chengala Venkata Rao, der Produzent von "Narashimudu" hat vollmundig verkündet, sein Film werde 100 Tage in 202 Zentren laufen. Dementsprechend horrende Preise kassierte er von den Verleihern. Die 200-Millionen-Rupien-Produktion sah auf dem Papier auch verlockend aus: Zwei Bollywood-Stars (Amisha Patel, Sameera Reddy) hat Rao mit Checks von je über 50 lakhs (115'000 Dollar) an Bord geholt und sie neben Superstar NTR jr, dem Enkel des ehemaligen Ministerpräsidenten und Megastars Nandamuri Taraka Ramarao (1923-1996), aufgestellt, der seinerseits satte 3 crore (700'000 Dollar) einsackte.

Doch es kam anders. Der Film startete wegen finanziellen Schwierigkeiten einen Tag zu spät, erntete lauwarme Kritiken und sank nach ein paar Tagen ins Bodenlose. Etliche Verleiher und Kinobesitzer reichten Klage ein und Chengala Venkata Rao, der auch als Abgeordneter der Telugu Desam-Partei von NTRs Sohn Nara Chandrababunaidu im Parlament sass, versuchte sich im Hussain-Sagar-See von Hyderabad zu ertränken. Diese Hintergrundgeschichte liest sich letztendlich spannender, als es der Film "Narashimudu" selbst jemals sein könnte. Der Rache-Reisser mit seinem abgestandenen Thema hat seine Momente, kann aber nie und nimmer 169 Minuten unterhalten.

NTR jr., der am Tag des Kinostarts 22 Jahre alt wurde und mit bürgerlichem Namen Nandamuri Taraka Rama Rao heisst, ist momentan einer der angesagtesten Akteure im südindischen Kino. Eine Serie von Hits untermauert dies und der Flop von "Narashimudu" dürfte an ihm ohne Probleme vorbei gehen - zumal er zu den Höhepunkten des Films gehört. Er hat Charisma, kämpft sich mit einem Mix aus traditionellem Faustkampf und mittelmässigem Martial-Arts durchaus überzeugend durch die Massen von Gegner und hat dennoch genug Charme, um seine zwei Leading Ladies zu verführen. Eine davon ist Sameera Reddy (Musafir), der eine Affäre mit NTR jr. nachgesagt wurde. Die schöne Bollywood-Actrice darf ihre Hüften schwingen und etwas für Junior-NTR schwärmen - aber schauspielerisch bleibt sie blass.

Gleiches gilt für den zweiten grossen Import aus dem Norden, Amisha Patel. Sie tanzt ein paar Mal in verführerisch kurzen Kleidern mit NTR jr. in den Schweizer Alpen, doch die Rolle ist zu plump und ihr Spiel zu dürftig, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Den Bollywood-Fans ebenso bekannt sein sollten Asish Vidyardhi in einer nicht üblen Rolle als glatzköpfiger Cop aus Delhi und Dauerschurke Rahul Dev als unterverwerteter Fiesling. Auch der Rest des Casts leistet durchschnittliche Arbeit.

Regisseur B. Gopal ("Indra") versucht dies und den Mangel an handlungstechnischer Innovation mit einer aggressiv modernen Inszenierung zu kaschieren. Endlose Kameraschwenks, Zooms und sogar Bullet-Time-Trickeffekte sollen die Ereignisse aufpeppen, wirken aber spätestens nach dem dritten Mal nur noch lästig. NTR jr. kämpft ja ganz solide, aber Kicks und Jumps in "Matrix"-Laune nimmt man ihm nicht ab, zumal die Computer- und Seil-assistierten Tricks dazu einfach viel zu schlecht sind. Dieser "Stil vor Substanz"-Inszenierungsstil beraubt den Film einem trashigen Retro-Gefühl, das ihn vielleicht noch hätte retten können.

Denn Retro ist viel daran. Die ganze Rachegeschichte mit ihrer unbarmherzigen Selbstjutiz-Botschaft gehört eher in die 80er. Die Idee, dass ein göttlich getriebener Mann das moralische Recht hat, Schurken abzuschlachten, wird noch mehrfach von Amtsträgern unterstützt, damit das Ganze den Hauch einer Legitimation bekommt. Das ändert nichts an der Fragwürdigkeit der Ereignisse. Und wo wir gerade bei fragwürdig sind: Wenn im Bus Footballspieler eine Dame an der unbedeckten Taille anfassen, prügelt NTR jr. sie dafür fast tot. Das kann man akzeptieren - wenn er selbst nicht ein paar Minuten später dasselbe mit Sameera Reddy machen würde. Gut, sie protestiert nicht, aber unser Mr. Narasimhudu (was übrigens "menschlicher Löwe" heisst) ist eigentlich bereits mit Subbu verlobt. Der Held darf eben alles, da gelten eben andere moralische Massstäbe.

"Narasimhudu" taugt letztendlich höchstens was wegen ein paar rassigen und attraktiv inszenierten Songs, wegen heftiger Action und einem stark agierenden NTR jr.. Ansonsten gibts hier wenig Neues zu entdecken. Eine Rachegeschichte mit aufdringlicher Inszenierung und sperriger Rückblenden-Struktur (die Vorgeschichte beginnt nach 1:21 Stunden und darin folgt gleich nochmals eine Rückblende), das ist wirklich nichts, was den DVD-Kauf lohnen würde. Wie gesagt: Die dramatischen Ereignisse hinter den Kulissen sind bedeutend spannender.

 

SONGS
1) Singa Singa - Mässiger Song, ansprechend umgesetzt.
2) Yeluko Nayaka - Schön gefilmter, aber mässiger Song, mit einigen vulgären Posen.
3) Krishna Murariki - Akzeptabler Track mit coolem Beat im Refrain, Amishas adrettem Tanz und netten Sets.
4) Rajamundry Ke Rangasani - Beginnt als "Hommage" an "Chaiya Chaiya" aus Dil Se (man kanns auch Diebstahl nennen). Grooviges Lied.
5) Muddochche Kopalu - Passabler Alpen-Song.
6) Muddula Gopala - Und noch eine durchschnittliche Schnee-Nummer.

 

MEINE DVD
Sri Ram Digital (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Telugu Dolby Digital 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * ½ (Etwas mattes Bild, schwacher Stereo-Ton).

 

BESTELLEN 
IndiaPlaza (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
IdleBrain (2.5/5)
TotalTollywood ("fails to impress")
ReachOutHyderabad ("The first half is mediocre, but the second is a big letdown")
Rediff.com ("Narasimhudu is a dud")

 

SCREENSHOTS

 

 


 

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