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Komödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-

Regie Samir Karnik
Drehbuch Samir Karnik, Aseem Arora, Eklavya Singh Bhati
Story Samir Karnik, Eklavya Singh Bhati
Songs Himesh Reshammiya
Kamera Binod Pradhan
Choreografie Piyush Panchal
Darsteller Dwij Yadav, Bobby Deol, Rushita Singh,
Pratiksha Lonkar, Sharat Saxena
Länge 109 Min.

Kinostart 14.9.2007
Box office classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung o. A.

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 19.11.07
©  Bilder Eros, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der zehnjährige Nanhe (Dwij Yadav) lebt in der Stadt Jaisalmer im indischen Unionsstaat Rajastan. Dort verdient der Bub Geld als Kameljunge für Touristen - Geld welches die Familie dringend braucht, seit der Vater abgehauen ist und Nanhe mit seiner Schwester
Suman (Rushita Singh)
und seiner Mutter Sarla (Pratiksha Lonkar) zurückgelassen hat. Trotz allem ist Nanhe ein aufgeweckter Junge und seit er als kleiner Bub einmal den Schauspieler Bobby Deol getroffen hat, schwärmt er ununterbrochen davon, sein Idol einmal wieder zu sehen. Da passiert das Unglaubliche: Bobby (Bobby Deol) dreht in Jaisalmer seinen neuen Film "Yaar" und taucht in der Stadt auf, wo er Nanhe sofort anhand seiner Briefe erkennt. Er freundet sich mit dem Buben an und hilft ihm bei allen möglichen Lebensproblemen.

 

REVIEW
Filme, in denen Stars die gutmütigen Abziehbilder von sich selber verkörpern, bieten eine win/win-Situation für alle Beteiligten: Der Schauspieler kann sich als Star zum Anfassen profilieren, als lebende Ikone, die nicht zu sehr abgehoben ist. Auf der anderen Seite profitieren die Filmemacher von der Publicity eines solchen Auftritts. Im Falle von "Nanhe Jaisalmer" ging letzteres nicht auf, der Film floppte gnadenlos. Aber immerhin der Star hat sein Ziel erreicht: Der wandelnde Friseursschreck Bobby Deol zeigt sich hier wirklich von seiner putzigsten Seite, ja er vermittelt sogar Selbstironie, etwa in einer Szene mit einer Maus. Man muss ihn hier fast schon gern haben, selbst wenn man sonst wenig mit ihm anfangen kann. Freilich ist auch klar, dass dasselbe mit jedem anderen Star auch funktioniert hätte. Vielleicht sogar noch besser, wenn es eine echte Ikone à la Shahrukh Khan oder Aamir Khan gewesen wäre. Aber nun ist halt Bobby das Superidol des Kleinen. Und das passt so.

Besagter Kleiner ist der Newcomer Dwij Yadav, ein fröhliches Naturtalent mit guter Seele. Der Jungschauspieler agiert bisweilen noch ungehobelt und impulsiv, doch gerade das macht ihn sympathisch und natürlich. Keine Kinderstarallüren, sondern völlige Unterordnung unter die Rolle. Das sieht man in indischen Filmen, wo Kinder oft von den Sprösslingen der Produzenten gespielt werden und nicht den Hauch einer Ahnung davon haben, wie man sich vor der Kamera bewegt, selten und daher es ist hier umso erfrischender. Das Zusammenspiel von Dwij und Bobby gehört denn auch zu den Höhepunkten des Films, da es locker und wenig gekünstelt wirkt und Dwij seinen bekannten Co-Star noch glatt an die Wand spielt.

Das Lob geht nicht nur an die beiden Akteure, sondern auch an Regisseur Samir Karnik, der mit "Nanhe Jaisalmer" seinen zweiten Film nach dem Ash-Vivek-Vehikel Kyun! Ho Gaya Na abliefert: Er inszeniert, von ein paar Jump-Cuts und modernen Einflüssen abgesehen, ohne vordergründige Effekthascherei, sondern setzt auf traditionelle Werte wie Schauspielführung, Geschichte und Bildgestaltung. Letztere lebt ganz von der Attraktivität Rajastans, seinen Leuten und Bauten, seinen Wüsten und klaren Himmeln. Der Film strahlt dank der Arbeit von Kameramann Binod Pradhan (Rang De Basanti) die typische Rajastan-Ästhetik aus, von der man eigentlich selten genug bekommen kann.

Grösster Schwachpunkt ist derweil der Soundtrack, leb- und lieblos komponiert von Himesh Reshammiya. Schon nur die Idee, Himesh für einen derart (im guten Sinne) altmodisch inszenierten Film zu verwenden, wirkt seltsam. Und tatsächlich beissen sich Lieder und Film. Nicht nur das: Die Stücke sind auch nicht der Bringer. Dass es satte fünf davon gibt in einem Film von nicht einmal zwei Stunden Länge macht die Sache auch nicht besser. Neben Himeshs Musik sind wenige echte Mängel auszumachen - vielleicht noch die "grosse Offenbarung" vor Ende, die ich nicht unbedingt erahnt habe, die aber auch nicht den gigantischen "oha!"-Moment mit sich bringt, als dass man sie gut fünf Minuten lang dem Publikum einhämmern müsste. Man kapier schnell, was Sache ist, trotzdem zeigt der Regisseur Dasselbe etwa zwei Dutzend Mal.

Für Bobby-Deol-Fans ist "Nanhe Jaisalmer" auf alle Fälle ein Pflichtkauf. Er tut es seinem Vater Dharmendra im Klassiker Guddi gleich und spielt den angehimmelten Star mit Leichtigkeit. Bessere Haare kriegt er deswegen zwar nicht, aber ein paar Bonuspunkte im Bezug auf Charme. Neben ihm sind auch die restlichen Akteure okay, der kleine Dwij Yadav stielt aber allen die Show. Und auch die Landschaftsaufnahmen kann man sich als Indien-Fan gerne ansehen. Wenn man es dann noch schafft, die faden Reshammiya-Stücke auszublenden, dann hat man hiermit eine gute Zeit, trotz kleineren Glaubwürdigkeitslöchern und einer letztendlich dünnen Geschichte mit simpler Moral. Manchmal muss eine Story eben gar nicht grauenhaft aufgeblasen werden, um zu unterhalten. Etwas Einfaches wie hier tuts auch.

 

SONGS
1) Ulfat Ulfat - Schwache Bühnenummer, typisch Himesh, aber daher auch etwas ausgelutscht (Himesh Reshammiya)
2) Keseriya - Fröhliches, aber etwas belangloses Lied, untypisch für Himesh (Vineet, Jayesh Gandhi)
3) Nanhe Yaar - Schön gesungen von Sonu, aber als Komposition doch eher 08/15 (Sonu Nigam)
4) Ranjhana - Solide, aber auf Dauer etwas lästige Dance.-Nummer (Himesh Reshammiya)
5) Lamha Lamha - Typischer Himesh-Durchschnitt, nicht sonderlich inspirierend gesungen und komponiert (Himesh Reshammiya, Sunidhi Chauhan)

 

MEINE DVD
Eros Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Farblich gut, meistens scharf, aber zu viele Verpixelungen. "Mastered from HD" klingt auf dem Cover gut, macht aber nicht viel her).

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (1½/5)
BBC (3/5)
Rediff.com (3/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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