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Thrillerdrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Jijy Philip
Drehbuch Atul Sabharwal
Produktion Ram Gopal Varma, Anil Kapoor
Musik Amar Mohile
Kamera P. S. Vinod
Darsteller Anil Kapoor, Nandana Sen, Boman Irani, Rajesh Tandon, Suchitra Krishnamoorthi
Länge 103 Min.

Kinostart 19.8.05
Trade classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 16.9.05
©  Bilder Eros / Sahara One, Screenshots molodezhnaja


STORY
Ravi Patwardhan (Anil Kapoor) ist ein Film-Cutter. Bei der Arbeit pflegt er ein freundschaftliches Verhältniss zu seiner Assistentin Reena (Nandana Sen). Genau das passt Ravis Gattin Sheela (Suchitra Krishnamoorthi) überhaupt nicht. Sie nörgelt den ganzen Tag herum und beschuldigt ihren Mann des Seitensprungs. Eines Tages eskaliert der Streit derart, dass Ravi Sheela ohrfeigt. Sie haut zurück und der erzürnte Ravi schlägt so fest zu, dass sie an die Bettkante fällt und stirbt. Der verzweifelte Ravi entsorgt die Leiche im Meer und erklärt den Kindern Minni und Karan, dass Mama ihre Eltern besuche. Doch nach einiger Zeit bleibt ihm nichts anderes übrig, als eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Inspektor Tejal Randhawa (Boman Irani) nimmt sich der Sache an.

 

REVIEW
Ich könnte hier genauso gut die Kritik von Madhyanam Hatya hinein kopieren, denn anders als erhofft, blieben beim Hindi-Remake dieses Films alle Probleme erhalten. Ram Gopal Varmas Telugu-Original war bereits klasse inszeniert und gespielt, litt jedoch an einem uneinheitlichen Ton und einer Story, die nicht wirklich weiss, wo sie hin will, was für Höhepunkte sie setzen will und was sie überhaupt aussagen möchte. "My Wife's Murder", das Bollywood-Remake, für das Varma in die Rolle des Produzenten schlüpfte, hat genau dieselben Defizite.

Varma-Schützling und Regiedebütant Jijy Philip macht aber auch dasselbe richtig wie sein Mentor: Der Film hat Pfiff. Er ist inszeniert mit technischer Raffinesse, die Bilder sind edel komponiert, das Erzähltempo ist beeindruckend. Und Anil Kapoor ist noch eine Liga besser als der etwas passive J.D. Chakravarthi im Original. Anil, mit schmutzigem Shirt und 5-Tage-Bart, liefert eine seiner besten Darbietungen seiner Karriere und trägt den Film im Alleingang durch alle Handlungshänger. Auch die Co-Stars sind nicht übel.

Doch bei ihnen fangen auch die Probleme an: Suchitra Krishnamoorthi ist zwar am overacten, bekommt aber den bissigen Ton des Originals nicht hin. Sie ist eine Nervensäge, keine Frage, doch in Madhyanam Hatya war die Frau eine Landplage, ein Monster. Ihr Tod hat dementsprechend eine andere Wirkung als hier, wo man eher erschrickt. Das beraubt den Film aber einer Option: dem Witz. Beim Original hatte ich bemängelt, dass rabenschwarze Elemente nicht gut genug ausgespielt werden. Philip blendete sie gleich komplett aus. Er verkürzt die Leidensphase Ravis, killt die Frau im Schnellverfahren und setzt danach auf die beiden übrig gebliebenen Genres Drama und Thriller. Das ist schade, denn ich bin noch immer überzeugt, dass diese Ausgangslage am besten als bitterböse Ehe-Satire oder Komödie funktionieren würde.

Nichts davon hier. Höchstens die Parallelen in den drei Beziehungen (Ravi-Sheela, Reena-Raj, Tejal-Gattin), die alle nicht richtig harmonieren. Philip kann sich aber wie Varma nicht entscheiden, was er den Zuschauern vorsetzen will. Für ein Drama ist das Ganze zu oberflächlich. Ravi sorgt sich um seine Kinder, bedauert seine Tat - und das wars in etwa. In "My Wife's Murder" wird in einem Epilog eine bessere Katharsis erzwungen, als im Vorgänger, aber richtig funktioniert die Sache als Drama dennoch nicht.

Und als Thriller? Auf einer rein technischen Ebene famos. Sieht man mal von der aufdringlichen Musik von P.S. Vinod ab, die wie in einem Horrorfilm eingesetzt ist, sind die inszenatorischen Aspekte brillant. Der dynamische Schnitt, die unheilvolle Kameraarbeit, die schweisstreibende Klaustrophobie. Es ist die Flucht eines Mörders vor der Polizei. Doch ist es das wirklich? Bangen wir wirklich mit? So sympathisch mir die Figur ist, ich habe nie wirklich gedacht, er falle in die Hände der Polizei und dadurch drohe ihm Ungemach. Man vergleiche etwa mit einem Thriller wie "The Fugitive", wo die Spannung ungemein hoch ist - man will nicht, dass Tommy Lee Jones Harrison Ford erwischt. Das ist in beiden Fassungen von "My Wife's Murder" nicht der Fall. Zuviel Fokus wird auf Unwichtiges gelegt, zu lasch sind die Ermittlungen, um den Film jemals als Cops-jagen-Mörder-Film zu taxieren. Hier kommen sich Thriller und Drama einfach immer wieder in die Quere.

Und am Schluss steht man vor einem Nichts. Das Finale ist gut (in Madhyanam Hatya war es dank einer köstlichen Bahnübergang-Szene noch besser), aber es ist wie ein Abschluss einer nie ausgereiften Idee. Eine Verkettung von Ereignissen, anstatt eine kausale Zuspitzung. Da kann der Film technisch noch so makellos sein: Wenn man zum Schluss merkt, dass die Geschichte weder emotionalen noch spannenden oder humorvollen Gehalt hatte, dann hat man die vorherigen Qualitäten längst vergessen.

Was bleibt? Die Frage, warum der Film in Andhra Pradesh solche Wellen schlug und in der Hindi-Welt nicht. Im Süden forderten etliche Frauenverbände Verbote und haben den Untertitel  "Did you ever wish your wife was dead?" gerichtlich von den Plakaten entfernt. Sie glaubten, Varma wolle mit dem Film nur seine vor 10 Jahren gescheiterte Ehe verarbeiten, indem er die Filmfrau abmurkst. Diesen Skandal umging er im Norden, indem er dieses sarkastische Element aus dem Film entfernte. Eigentlich schade, denn eben da funktioniert er am besten. Auf einer ironischen Ebene. "Frauenmord in Bollywood führt zu Komplikationen bei der Entsorgung der Leiche" - das wär ein Film, den ich hätte sehen wollen. Stattdessen habe ich nun bereits zweimal einen Streifen gekriegt, der keine Aussage hat, kein Ziel, ja keinen Sinn. Weder die Studie einer kaputten Ehe, noch ein Film über Seitensprung oder ein richtiger Cop-Thriller. Eine dritte Chance, die Sache auszufeilen, bekommt Varma vom Publikum wohl kaum.

 

SONGS
-

 

MEINE DVD
Eros (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs)
Disk Rating * * (Akzeptables Bild, Extras: Trailer)

 

BESTELLEN 
Indiaweekly.com (USA)
Nehaflix.com (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
indiafm.com (2½/5)
Planetbollywood (8/10)
BBC (3/5)
Rediff.com ("
a fine film")

 

SCREENSHOTS

 


 

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